Der Druck entweicht aus dem Inflationskessel, doch die Fed bleibt ein Gegenspieler der Aktienmärkte. Die US-Börsen haben nach einem durchwachsenen Jahresstart doch noch die Kurve bekommen und sind in den Rally-Modus gewechselt. Da die Inflationsrate nun weniger bedrohlich aussehe, hat sich die Börsenstimmung sichtbar aufgehellt. Nach der Achterbahnfahrt im Anschluss an die Bekanntgabe der Verbraucherpreise haben die US-Börsen erneut ins Plus gedreht. Der Dow Jones schloss mit einem Aufschlag von 0,64 % bei 34.189,25 Zählern, während der marktbreite S&P 500 0,34 % auf 3.983 Punkte anstieg. Der Old-Economy-Index ist damit nur noch 8 % von seinem Allzeithoch entfernt.
Aufwind erhalten die US-Indizes durch die nachlassende Inflation und die Aussicht auf ein baldiges Ende des aggressiven Zinskurses der Fed. Der Preisdruck schwächte sich im Dezember zwar weiter ab, doch die erhoffte positive Überraschung blieb aus. Nach 7,1 % im November, lag die Preissteigerung in den USA bei 6,5 Prozent, Anleger hatten jedoch auf ein noch niedrigere Rate gehofft. Die von der Fed stärker beachtete Kerninflation, ohne Nahrung und Energie, ging nur von 6,0 auf 5,7 % zurück, damit verharrt sie auf einem hohen Niveau. Trotz der positiven Entwicklung ist es zu früh für eine Entwarnung. Dies ist ein Grund, warum die Rally im gestrigen Handel keinen Schwung aufgenommen hat.
Fed als Gegenspieler für die US-Börsen
Nicht nur der Kampf zwischen den Bullen und den Bären geht weiter, sondern auch zwischen dem Aktienmarkt und der US-Notenbank. Während die Fed an ihrem Zinskurs festhält und die Zinsen auf mindestens 5 % anheben will, preist der Markt bereits erste Zinssenkungen in diesem Jahr ein. Die Federal Reserve wird zwar das Zinstempo verlangsamen, eine Abkehr von ihrer Zinspolitik ist aber nicht in Sicht. Auf den kommenden Sitzungen im Februar und März dürfte die Fed die Zinsen jeweils um 25 Basispunkte anheben, was danach kommt, hängt sicherlich von der Entwicklung der Inflation und der Situation am Arbeitsmarkt ab.
US-Börsen: Dow Jones erreicht wegweisenden Bereich
Der Dow Jones und der Dax haben etwas gemeinsam, beide laufen deutlich besser als die technologielastigen Indizes Nasdaq und S&P 500. Das liegt daran, dass Anleger in einem Umfeld hoher Zinsen auf Value-Titel statt hochriskante und kapitalintensive Wachstumswerte setzen. Zuletzt konnten aber auch die Tech-Aktien wieder zulegen, nachdem die Zinssorgen jüngst nachgelassen haben.
Während der Dax sein Dezember-Hoch schon deutlich hinter sich gelassen hat, notiert der Dow Jones noch ein Stück darunter. Ihm fehlen noch rund 430 Punkte bis 34.628. Ob er das lokale Hoch überwinden kann, hängt auch davon ab, wie er sich an dem Widerstand bei 34.250 Punkten verhält. Ein Ausbruch darüber erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Rally-Fortsetzung.
Ein Ausbruch über das Verlaufshoch bei 34.628 würde den Index über die 35.000-Punkte-Marke in Richtung 35.400 Punkte bringen. Auch ein Anstieg bis 35.840 Punkte wäre möglich. Scheiter der Dow Jones hingegen an dem Widerstand bei 34.200/250 und fällt unter die 34.000er Marke, so könnte es zu einem Rücklauf an die Unterstützung bei 33.250 Punkte kommen.
Dow Jones-Chart von TradingView
Disclaimer
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte:
Der Autor dieser Veröffentlichung erklärt, dass er jederzeit in einem der genannten und analysierten bzw. kommentierten Finanzinstrumente investiert sein kann. Dadurch besteht möglicherweise ein Interessenkonflikt. Der Autor versichert jedoch, jede Analyse und jeden Marktkommentar unter Beachtung journalistischer Sorgfaltspflichten, insbesondere der Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung sowie der erforderlichen Sachkenntnis, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erstellt zu haben.
Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Risikohinweis:
CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Na, heute gehen die Kurse aber runter.
Aber für irgendwann wird die Vorhersage schon zutreffen.