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Dumm gelaufen: Aktienmärkte auf dem falschen Fuß erwischt – giftige Kombination!

Von Markus Fugmann

Ups, das war etwas unglücklich! Die Märkte hatten sich gedacht: keine Panik, ist doch alles gut, die Inflationsdaten werden nicht über der Erwartung ausfallen. Aber unverhofft kommt oft! Nicht nur die Headline-Zahl,sondern auch die Kernrate höher als erwartet!

So ganz aus dem Nichts kommt das nicht – die Deutsche Bank hatte da so eine Ahnung:

Damit ist der worst case eingetreten: die Inflation, so die Lesart der Märkte, zieht doch stärker an. Manches spricht jedoch dafür, dass das im Februar so nicht weiter gehen wird, aber jetzt ist aber dennoch das große Thema wieder da. Die Logik: der Abverkauf hatten schon eine reale Ursache, eine fundamentale Ursache mit den Inflationssorgen. Die Fed wird nun auf´s Gaspedal drücken müssen, so die verbreitete Ansicht!

Dazu noch die schwachen Einzelhandelsumsätze, die negativ zum Vormonat reingekommen sind, dazu die negativen Realeinkommen. Selten hat man in den letzten Jahren eine so gifttige Mischung erlebt: stärkerer Anstieg der Inflation bei gleichzeitigem Rückgang bei Einkommen und Konsum! Das ist eine Art „Hindenburg-Omen“ für die US-Wirtschaft, könnte man sagen.

Aber psst – nicht Donald Trump erzählen..

Der arme Jerome Powell..



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15 Kommentare

  1. Ist ja erst mal eine Momentaufnahme. Sollte sich das verfestigen, würde man bei der Kombi vermutlich von Stagflation sprechen. Das wäre eine Zwickmühle für die Fed.

  2. Chapeau Herr Fugmann, sie hatten mal wieder ein gutes Gespür.

  3. Auch Jochen Stanzl hat es heute wieder erwähnt. Das Anliegen der großen Notenbanken ist die finanzielle Repression der Bürger. Also müssen die Zinsen unterhalb der Inflationsrate bleiben und das BIP der Länder kräftig wachsen. So sinkt die relative Schuldenlast. Geklappt hat dies schon in den USA nach dem 2. WK, wo die Kriegs-Verschuldung auf lange Frist bis auf 40% gesenkt werden konnte. Die „kleine“ Nebenwirkung ist jedoch die schleichende und nicht so schnell spürbare Enteignung der Bürger über ihre Geldvermögen. Problematisch ist das Ganze jedoch, wenn, wie in Italien die Verschuldung trotz Niedrigstzinsen nicht fällt und keine Reformen angepackt werden. Weil die EZB ja dafür sorgt, dass die Zinsen tief bleiben. Man braucht sich nur anzusehen, welche Wahlgeschenke nach der Märzwahl in Italien versprochen werden, mit der Tendenz weiterer Verschuldung. In den USA sitzt ein Präsident, der es sogar schafft in einer finalen Hochkonjunktur die Schulden massiv nach oben zu treiben. In der Hoffnung durch ein explodierendes Wachstum mehr Steuereinnahmen zu generieren und dass das Ausland ihm weiter seine Staatsanleihen zu tiefen Zinsen abkauft und zugleich brav Einfuhrzölle in die USA abliefert.
    Die Analyse zum amerikanischen Traum hierzu von Markus Fugmann heute Morgen war klasse.
    Falls das Experiment der finanziellen Repression der NB durch die Politik konterkariert wird, gibt es i.d.R. nur eine zumeist scheußliche Folge, der Schuldenschnitt durch Währungsreform. Was keiner anstrebt und möglichst lange hinausgezögert wird.
    Ich denke auch, dass die Inflation (wenn sie zu galoppieren beginnt) das beherrschende Thema wird. Zinsanstiege werden die NB als verlängerter Arm ihrer Regierung erstmal durch die bekannten Maßnahmen abfedern (es zumindest versuchen).

  4. hindenburg omen – ja – für die bären

  5. Der Abverkauf wieder euphorisch nach oben gekauft. Die erwartete wichtige Nachricht um 14:30 ist also auch schon ein alter Hut.

  6. Nach einem ersten Absacker geht es jetzt wieder nach oben. Wie bitte ist das zu erklären?

    1. @Gixxer, meine Vermutung: der VIX eben unter der 20er-Marke, das könnte der Treiber sein – viele sind VIX-long jetzt..also eine Art Suqeeze von VIX-Positionen, umgekejrt zum Flash Crash vor gut einer Woche!

      1. Und der Euro steigt auch so?

  7. was für eine bullenshow heute wieder – aber der Micheles index (dax) übertrifft sogar noch die amis

  8. @M. Fugmann, ist möglich ,d.heisst der Volatilitätsindex bewegt den Aktienindex statt umgekehrt (der Schwanz wedelt mit dem Hund)
    Der Beweis ,dass diese Derivaten viel zu viel gehebelt sind. .Wie wäre es sonst möglich ,dass wie heute erwähnt einige Fonds nach 2 Minustagen von ca. 10% 70bis 90%
    verlieren u.geschlossen werden.
    Die heutige Börsenstärke könnte auch mit dem kleinen Verfall am Freitag zu tun haben.Interessierte Kreise hätten gern ein höheres Niveau?

  9. Herzlich gelacht dieser Tage!
    Zum einen über die „Manipulationsvorwürfe“ in Sachen VIX.
    Gegenfrage: Ist irgendwas (noch) nicht manipuliert in diesen Hinterhof-Zockerbuden in Frankfurt, New York und anderswo?
    Zum anderen, sorry: Der DAX stieg so, weil ich hier im Büro gerade das Licht eingeschaltet habe.
    Ja, werden sich nun alle geneigten Leser fragen, was hat das mit dem DAX zu tun?
    Mmh, mir war, als liefe wohl eine große, 9000fach gehebelte Wette darauf, dass wir im Büro das Licht erst nach 18.30 Uhr einschalten…
    Rättättä, die zockenden Clownsnasen werfen net mit Kamelle, sondern Dollelle und Eurelle…
    Willkommen im Irrenhaus!

  10. Und der Fear & Greed Index bei 13 Punkten, also extreme fear:-):-)! Zum totlachen!
    Ich sehe nirgends Furcht! Ich sehe nur kaufpanik! Überall wilde kaufpanik. Wall street im zombiemodus. Die Dollarzeichen in den Augen leuchten bereits wieder und die Sabber läuft den Hals hinunter.

  11. Ja, wer zieht absichtlich den EUR hoch, muß eine große Partei sein.

    Charles Nenner erwartet ein höheren EUR in den nächsten Wochen und möchte ihn dann gegen den USD shorten.

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