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Durch den Brexit 21.000-88.000 neue Arbeitsplätze in der Rhein-Main-Region

Wie viele Stellen dank des Brexit letztlich nach Frankfurt kommen, weiß man genauer in 1-2 Jahren. Aber es werden Tausende sein, vielleicht 5.000 oder auch 10.000? Jedenfalls steht jetzt schon fest...

FMW-Redaktion

Der Lobbyverband „Frankfurt Main Finance“ macht gute Stimmung für den Brexit, und den möglichen umfangreichen Stellenzuwachs, bedingt durch den Abzug von Bankarbeitsplätzen von London nach Frankfurt. Wie viele Stellen dank des Brexit letztlich nach Frankfurt kommen, weiß man genauer in 1-2 Jahren. Aber es werden Tausende sein, vielleicht 5.000 oder auch 10.000? Jedenfalls steht jetzt schon fest, dass zahlreiche internationale Großbanken ihre bestehenden Dependancen in Frankfurt drastisch aufstocken werden, oder neue gründen werden. Dort wird man dann Teile seines Londoner Personals unterbringen, damit man nach dem Brexit weiter in der EU Geschäfte machen kann.

Bisher schon zugesagt für einen Umzug nach Frankfurt haben unter anderem Citi, Goldman, die Deutsche Bank (das war klar), vier japanische Banken und viele andere mehr. Damit ist Frankfurt aller Voraussicht nach der größte Profiteur vom Brexit weit vor Paris und Dublin, wenn man nach der Neuansiedlung von Bankarbeitsplätzen geht. Und viele andere haben sich ja noch gar nicht entschieden, von daher wächst die Zahl natürlich noch.

„Frankfurt Main Finance“ geht nach seiner heutigen Veröffentlichung von 10.000 neuen Bankarbeitsplätzen in Frankfurt in den nächsten vier Jahren aus, die direkt aus der Verlagerung von London nach Frankfurt hervorgehen sollen. Man hatte die „Otto Beisheim School of Management“ mit einer Studie beauftragt herauszufinden, wie viele indirekte Arbeitsplätze diese 10.000 Jobs mit sich bringen.

Es ist ja logisch. 10.000 gut verdienende Banker wollen zum Beispiel anständig wohnen. Es gibt also kurzfristig neue Jobs im Baugewerbe, langfristig neue Jobs für Hausmeister und Gebäudeverwalter. Die Studie spricht auch von neuen Jobs unter anderem bei technischen Dienstleistungen, im KfZ-Handel und der verarbeitenden Industrie. Man spricht in der Studie von einem „Multiplikator“ zwischen 2,2 und 8,8. Damit ist gemeint, dass ein neuer Arbeitsplatz in diesem Fall indirekt 2,2-8,8 neue Arbeitsplätze schafft.

Also bringen 10.000 neu angesiedelte Banker in Frankfrut in der Region Rhein-Main 22.000-88.000 neue Jobs, wenn man der Studie glauben will. Es muss ja nicht gleich der Maximalwert sein, aber ein Mittelwert davon klingt gar nicht mal so unrealistisch, so meinen wir. Die Lobbyisten sprechen davon, dass durch einen „initialen Schock“ (also der Umzug durch den Brexit) der langfristige Wachstumspfad in Frankfurt verändert werde. Basierend auf 10.000 neuen Jobs direkt in Frankfurt gehe man davon aus, dass jährlich zusätzliche Steuereinnahmen nur für die Stadt Frankfurt zwischen 136 und 191 Millionen Euro entstehen werden.


Die Skyline von Frankfurt am Main. Foto: Christian Wolf, www.c-w-design.de / Wikipedia (CC BY-SA 3.0 de)



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6 Kommentare

  1. Na j,a beim Brexit, gab es schon Stimmen, dass sich die „Bankster-Flüchtlinge“ auf Paris, Luxemburg, Dublin und Frankfurt verteilen.

    Luxemburg , beispielsweise, dürfte für die feinen Damen und Herren zu London ziemlich unrealtisch sein, kein Glamour, keine „gescheiten“ Flugverbindungen.

    Dasselbe sollte auch für Dublin gelten.

    Jetzt also Paris-Frankfurt, wenn ich ein Bankster wäre, würde ich Frankfurt vorziehen, weil die Kosten dort wesentlich überschaubarer wären, als in Paris (Mieten).
    Klar, Frankfurt hat nicht den Glamour der französischen Hauptstadt, hat aber für mich als Bankster noch einen Vorteil, „die“ kennen sich mit Finanzen und Versicherungen aus, nebst „den kurzen Wegen“ zum Airport, nebst einem wohl top-ausgebildeten potetientiellen Bankster-Nachwuchs…

  2. Und natürlich, die einzige logische Entscheidung, ist eben eben jene, dass ich als Bank von London nach Frankfurt umziehen muss !
    Schade für die Briten, aber : die wollen dies (offenbar) so. Vielleicht sehen wir ja nachdem Brexit „blühende Landschaften“ in London, in den brach stehenden Bürogebäuden ? :D

  3. Und von wegen, der Brexit, das ist Ende des EUR, die Briten hingegen, well…

    Wer sich mal die aktuelle Stärke des EUR anschaut, sollte eigentlich nur noch sagen : Wahnsinn…

    Und das Verrückte beim Brexit ist doch, was ist im Endeffekt, wenn alles durch ist, deren Vorteil ?

    Die haben vorher die EU abgezockt… jahrzehntelang…

    Jetzt, beim Brexit, bin ich „frei“, ja, aber zu welch beklopptem Preis ? Die spinnen , die Briten…

    1. Wovon reden Sie, die Briten waren einer der größten Nettozahler …

      1. Naja, die Engländer genießen schon eine gewisse „Sonderbehandlung“ innerhalb der EU z.B. im agraren Bereich. Wenn man missgünstig ist, kann man diese Sonderregelungen auch dubiös nennen. Aber im Prinzip haben Sie natürlich Recht, sie sind nach wie vor Nettozahler.

  4. Die Briten werden sicher nicht austreten. Ich weiß zwar noch nicht genau wie das dann alles erklärt wird, aber ich bin mir sicher, dass irgendeine Ausrede kommen wird und sie.dann drinbleiben.

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