Allgemein

ZF reduziert Schichten in zentralem Motorenwerk – europäische Autoindustrie in der Nexperia-Falle

Fehlende Nexperia-Chips in der Autoindustrie? ZF reduziert Schichten im Werk für Elektromotoren, Fahrwerks- und Antriebssysteme.

Autoproduktion bei VW
Autoproduktion bei VW. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Die Knappheit von Nexperia-Chips könnte sich jetzt zunehmend bemerkbar machen in der Zulieferkette für die europäische Autoindustrie. ZF Friedrichshafen, ein Gigant unter den Zulieferern, scheint deutliche Probleme zu haben.

ZF reduziert laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen seine Produktion in Deutschland aufgrund einer Halbleiterknappheit, die durch einen Konflikt mit China über den Zulieferer Nexperia ausgelöst wurde, so berichtet es Bloomberg News. ZF Friedrichshafen hat die Schichten in seinem Hauptwerk für elektrische Antriebe in Schweinfurt reduziert, da die Verfügbarkeit wichtiger Komponenten eingeschränkt ist. Dies teilten Personen mit, die anonym bleiben wollten, da es sich um nicht öffentliche Informationen handelt. ZF beliefert die meisten großen Autohersteller, darunter Mercedes-Benz, Stellantis und Ford.

Peking hat Nexperia diesen Monat daran gehindert, aus seinen Werken im Land zu exportieren – als Reaktion darauf, dass die niederländische Regierung die Kontrolle über den chinesischen Chiphersteller übernommen hat. Diese Maßnahmen verdeutlichen die sich verschlechternden Handelsbeziehungen zwischen China und dem Westen und stören die über Jahre hinweg aufgebauten komplexen Lieferketten. Volkswagen warnte am Donnerstag, dass das Erreichen seiner Finanzziele davon abhänge, ob genügend Halbleiter beschafft werden können.

„Gemeinsam mit unseren Kunden und Lieferanten arbeiten wir daran, die von Nexperia-Produkten abhängigen Lieferketten stabil zu halten und alternative Beschaffungsmöglichkeiten zu prüfen“, erklärte ein ZF-Sprecher in einer Stellungnahme per E-Mail auf Anfrage. Weitere Kommentare lehnte er ab.

Das ZF-Werk in Schweinfurt, in dem rund 8.000 Menschen beschäftigt sind, ist eines der weltweit wichtigsten Werke des Unternehmens. Es ist das führende Werk des Zulieferers für die Herstellung von Elektromotoren und produziert auch Fahrwerks- und Antriebssysteme für Verbrennungsmotoren und Elektrofahrzeuge. Dadurch spielt es eine zentrale Rolle bei der Elektrifizierung von ZF.

An einem anderen Standort in Deutschland bereitet sich die Robert Bosch GmbH darauf vor, die Arbeitszeiten zu kürzen. Das Werk stellt elektronische Steuergeräte her und muss einen kontinuierlichen Fluss von Teilen gewährleisten, um betriebsbereit zu bleiben.

Zu dem Thema passend hier dieser Tweet:

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

5 Kommentare

  1. Es wird mit der Landwirtschaft ähnlich ablaufen mit Mercosur, nur wird es dann wirklich jeder zu spüren bekommen wenn die Regale leer bleiben! Vorher wird hier noch die umweltfreundlichste und nachhaltigste Landwirtschaft, die es jemals gab, zerstört, denn wir bekommen ja das Antibiotika Fleisch und Gyphosat Obst und Gemüse von anderen Kontinenten, aber eben nur solange wir dann brav zahlen und gehorchen, irgendein Lula an der Macht dreht dann von heut auf morgen den Hahn ab und Europa sitzt auf Insekten und Labor Fleisch.

    1. @UlfGnulf: Beschäftigen Sie sich bitte mit der Wirksamkeit von Glyphosat. Es gibt kein „Glyphosat Obst und Gemüse“! Die Wirkung von Glyphosat liegt darin, daß es bei jeglichem Kontakt mit pflanzlichem Gewebe zu dessen vollständiger Zerstörung führt. Und zwar umgehend. Das ständige Formulieren und Wiederholen von Formulierungen zur Angst vor glyphosatverseuchten Lebensmitteln ist nicht nur ein semantischer, sondern auch ein intellektueller Komplett-BlackOut. Wenn Sie irgendwo ein Obst oder Gemüse sehen und verzehren, dann können Sie zu 1000% Prozent sicher sein, daß allesmögliche an den Teilen dran sein kann, nur eines nicht – Glyphosat ! Sollten Sie unbedingt einmal etwas Glyphosat verkosten wollen, dann können Sie sich im Herbst auf die Suche nach Feldern machen, deren Unkrautbewuchs gelb und verdorrt durch den Nebel schimmert. Wenn Sie dann brustkriechend an dem verdorrten Unkraut herumknabbern, könnten noch Reste von Glyphosat dran sein. Viel Spaß dabei !

      1. @Matthias
        Was für ein Unsinn!
        Es gibt Nutzpflanzen, die gentechnisch so verändert worden sind, dass sie eine Herbizidresistenz gegenüber Glyphosat besitzen.
        In der EU ist deren Anbau zwar verboten, mit Ausnahme bestimmter Maissorten aus Spanien und Portugal (wen wundert’s, woher auch sonst?).
        Die EU hat jedoch den Import vieler gentechnisch veränderter Pflanzen für Lebensmittel zugelassen, die dann sehr wohl auf unseren Tellern und letztendlich im Organismus landen.
        Glyphosat-Rückstände werden seit langem in zahlreichen Lebensmitteln, im Wasser, in der Luft und sogar im menschlichen Körper nachgewiesen.

  2. Globalisierung ist ein zweischneidiges Schwert. Konnte man schon vor wenigen Jahren sehen, als man den größten Gasspeicher Deutschlands an Russland verkaufte. Daraus gelernt hat man nichts. Übrigens, in Bezug auf Trump auch nicht, der ja genauso wie die Chinesen tickt.

    1. ja, zuerst kommen sie selbst, dann ihr eigenes Land, America First und dann , ganz am Ende der Rest der Welt.
      zum Vergleich in Deutschland kommen eben zuerst Radwege in Peru und dann ganz zum Schluss Mal Brücken in Dresden. aber das Geld wird schneller weg sein als so manchem lieb ist, der Selbstbedienungsladen greift ein letztes Mal ordentlich zu und dann war’s das!

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage