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Eine kleine (peinliche?) Randnotiz zur deutschen Paypal-Alternative „Paydirekt“

Paydirekt soll ja angeblich die große von deutschen Banken initiierte Alternative zum US-Giganten Paypal und sonstigen neuen Zahlungsanbietern sein. Die bisherigen Erwartungen in Sachen Nutzerzuwächse konnte man nicht ansatzweise erfüllen, obwohl man direkten Zugang zu Millionen Bankkunden hat, denen man sein Tool schmackhaft machen kann. Ein großes Problem ist auch nach wie vor die Anzahl der teilnehmenden Händler.

Was nützen theoretisch gesehen noch so viele Nutzer, wenn die großen wichtigen Onlinehändler „Paydirekt“ nicht als Zahlungsoption anbieten? Paydirekt verkündet bei wichtigen neuen Kooperationen mit Händlern stolz über Pressemitteilungen, wer nun auch das System als Zahlungsvariante akzeptiert. Und hier muss man offensichtlich PR-mäßig die Wirkung für die Öffentlichkeit etwas „aufbauschen“, wenn man es so formulieren darf.

Schaut man nämlich auf die Presseseite von Paydirekt (hier einsehbar), gibt es dort im Laufe der letzten Monate nicht so viele Erfolgsmeldungen zu verkünden. Aber gut. Immerhin sieht man für den Monat Juli stolz die Verkündung, dass der BAUR-Versand nun als Partner gewonnen werden konnte, laut Paydirekt ein weiteres „Schwergewicht im Fashion- und Lifestyle-Segment“. So weit, so gut.

Dann im August die nächste Erfolgsmeldung, dass man mit „SportScheck“ den größten Online-Shop im Sport- und Outdoor-Bereich als Partner gewonnen hat. Und nun folgt im September die Erfolgsmeldung, dass Paydirekt auch das Versandhaus „bonprix“ als Partner gewonnen habe. bonprix zähle in Deutschland zu den 10 größten Online-Händlern und stehe im Bekleidungssegment an Platz 2 der umsatzstärksten Shops. Erneut kann man sagen: Super, läuft doch.

Da wäre aber nur eine kleine Sache anzumerken. BAUR, SportScheck und bonprix sind alle drei schon seit einer gefühlten Ewigkeit Tochterunternehmen des Otto-Konzerns. Warum also diese separaten Verkündungen jeweils mit dem Abstand von gut einem Monat? Es ist kaum anzunehmen, dass die Paydirekt-Vertriebler ins Nebengebäude am Otto-Konzernsitz gehen zur Unterabteilung namens bonprix, um dort etwas zu verhandeln, und dann ein paar Wochen später zur Otto-Tochter BAUR fahren um dort anzuklingeln.

Ist es nicht viel logischer, dass Paydirekt direkt mit dem Mutterkonzern gesprochen hat? Kann man daraus folgern, dass man aus PR-Gründen diese drei Otto-Marken hier als Einzel-Deals präsentiert, damit der Erfolg größer wirkt als er eigentlich ist? Aber damit wollen wir diesen Akquise-Erfolg von Paydirekt natürlich in keinster Weise schlechter machen als er ist…..

Paydirekt
Grafik: (c) paydirekt



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5 Kommentare

  1. Das wird auch noch interessant werden,wenn am Bankschalter kein Bargeld mehr ausgezahlt wird!
    https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/immer-mehr-banken-schaffen-bargeld-133643594.html
    ….so wird der Bankenrun verhindert!
    Wie soll man dann sein Konto pluendern,wenn der Automat pro Tag nur eine bestimmte Summe ausspuckt.

    1. @Monsun, ganz einfach, das Geld vom Konto an den Edelmetallhändler überweisen und Gold und Silber kaufen. Aber bitte vor dem Bankrun, denn dann ist es zu spät.

      1. Vorallem in DE Gold & Silber kaufen?
        Ab 10000 Euro sich dann noch registrieren lassen?
        Beim Verkauf dann noch event.Steuern berappen?
        Gehts noch?
        Ich sehs schon kommen,wenn sich Menschenmengen am ATM sammeln werden…

        @Colombo,aber Minen im Pennystock-Bereich,sind jetzt der Trend…and this is my friend!
        Im Maerz/April 2019 ist dann wieder Zahltag…

  2. Also ich schlafe beruhigter mit xxxxxx,00 Euro unterm Kopfkissen,als mit einem Kontoauszug von meiner Bank.
    Aber Dumm sind unsere Bankster ja nicht,denn sie wissen wie man den Kunden um sein Erspartes bringt!
    Da gibts dann nur noch 400,00 Euro/Tag…..

  3. Danke für den Post !

    1. paydirekt ist keine Paypal-Alternative

    2. Ist doch Geil, dass sich die deutschen Banken gegen die Bezahlmethoden aus Übersee wehren – auch wenn diese spät gestartet sind…- also sollten wir dahinter stehen

    3. Die Experten sollen sich mal bitte die Fakten bei Amazon anschauen – sind den alle 300 Mio Kunden schon ready für AmazonPay – oder wie schaut es bei Appel aus :-)

    4. Es gibt mittlerweile sehr viele Organisationen, welche durch Zukäufe wachsen und die zugekauften Unternehmen sind nach wie vor für deren eigenes Ergebnis verantwortlich – so sicherlich auch bei Otto. Wenn verschiedene Händler unter einem Dach sind, so heisst es nicht gleich, dass es eine einfache Sache ist….oder wollen die Drei Kinder, welche einen Ausflug mit den Eltern machen – alle das gleiche zum Mittag essen….

    Weiss jemand, wieviel Händler bei paydirekt (nach ca. 2,5 Jahren) schon ready sind ?
    Weiss jemand, wieviel End-User paydirekt schon nutzen können ?

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