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Interessante Börsenentwicklungen zum Ende der Woche, und ein Bankchef mit ehrlich verdientem Geld

Was war das mal wieder für eine Woche. Die Aktienkurse steigen und steigen. Vor allem die US-Aktienbörsen liegen auf Rekordhoch. Und ja, es ist anscheinend wie mit den...

FMW-Redaktion

Was war das mal wieder für eine Woche. Die Aktienkurse steigen und steigen. Vor allem die US-Aktienbörsen liegen auf Rekordhoch. Und ja, es ist anscheinend wie mit den Fabrikarbeitern, die auf der Suche nach der Kantine einfach der Masse der Kollegen hinterherlaufen, egal wohin die gerade gehen. Jetzt wo die Aktien steigen und die Indizes neue Rekorde erreichen, scheinen auch die Anleger bereit zu sein Geld in Aktienfonds zu pumpen. Laut der Bank of America ML gab es diese Woche weltweite Mittelzuflüsse in Aktienfonds von sagenhaften 21 Milliarden Dollar, nicht schlecht. Das ist der neunt-höchste jemals gemessene Wochenwert! Nach dem Motto „teuer einkaufen, und… verkaufen?

Es sieht nach einer massiven Umschichtung von Anleihen hin zu Aktien aus. Die Lehrmeinung vieler „Aktien-Experten“ lautet: Niedrige Zinsen sind gut für Aktien, denn damit können sich Unternehmen billig verschulden, und Anleihen werden unattraktiv. Also rein in Aktien. Dementsprechend müssten Aktien bei deutlich steigenden Zinsen fallen. Wie der Dow-Chart zeigt, tun sie es nicht. Mittwoch Abend verkündete Janet Yellen, dass die Fed nächstes Jahr wohl 3 Zinsanhebungen durchführen werde, zusätzlich zu der vom Mittwoch. Das darf man wohl als nachhaltige und deutlich spürbare Zinswende bezeichnen. Dennoch: Im Dow tat sich nichts, man läuft fast tot in einer waagerechten Haltung. Wohl stützend wirkt die Umschichtung zwischen den Asset-Klassen.

Was den Markt ebenfalls freut: Der jetzt zum Wochenschluss robuste Ölpreis! Der Dollar ist noch genau so robust wie gestern, und an den News zu zusätzlichen libyschen Öl-Fördermengen hat sich auch nichts geändert. Also ist der OPEC-Deal zur Fördermengen-Reduzierung auch nicht über Nacht „robuster“ geworden. Obwohl also die Gesamtlage für einen Ölpreis spricht, der aktuell zumindest Richtung 50 Dollar und tiefer tendieren müsste, zeigt er sich stabil bei aktuell 51,69 im WTI. Diese Tatsache, dass Öl nicht weiter fällt, scheint die Kurse von Öl-Aktien steigen zu lassen. Sie beeinflussten heute beispielsweise Indizes wie den Stoxx Europe 600 positiv.

JP Morgan

Haben Sie schon mal seit Mittwoch auf den Kurs der Deutsche Bank-Aktie geschaut? Die stieg nach der US-Zinsentscheidung von 17,30 auf jetzt 18,45 Euro. Die Banken leben wieder? Hurra? Hatten wir schon erwähnt, dass die Aktie kurz vor der Trump-Wahl noch bei 13 Euro stand? Vergleicht man den Kurs aber mit dem von Anfang des Jahres, liegt die Deutsche noch gut im Minus. Da laufen die US-Banken deutlich besser. Die US-Nummer 1 JP Morgan startete ins Jahr mit 66 Dollar pro Aktie, jetzt liegt sie bei 85,83 Dollar. Haben wir erwähnt, dass sie bis kurz vor der Trump-Wahl erst bei 69 Dollar lag? Trump hat vor allem JP Morgan-Chef Jamie Dimon die Taschen voll gemacht. Der kaufte im Frühjahr als Vertrauensbeweis in das Unternehmen, das er führt, 500.000 Aktien. Damit wird er bis jetzt gut 15 Millionen Dollar Gewinn gemacht haben. Darüber aufregen? Sie (ja SIE) hätten ja auch JPM-Aktien kaufen können… (das soll natürlich keine Kaufempfehlung sein).
dowDer Dow seit Mittwoch Abend. Der Kreis markiert den Zeitpunkt der US-Zinsentscheidung.



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