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Einkaufsmanagerindex: Industrie stürzt noch weiter ab

Der deutsche Einkaufsmanagerindex steigt zwar leicht an. In der Industrie geht es aber weiter abwärts. Hier dazu Daten und Kommentare.

Deutschland-Flagge
Foto: GaiaLove-Freepik.com

Der monatlich gemeldete Einkaufsmanagerindex ist für die deutsche Wirtschaft ein äußerst wichtiger Gradmesser, der auch von Börsianern stark beobachtet wird. Werte über 50 zeigen Wirtschaftswachstum, Werte unter 50 eine Schrumpfung. Vor wenigen Augenblicken wurden die Daten für den Monat Dezember veröffentlicht.

 

Gesamtindex: 47,8 (Vormonat 47,2). Ein 2-Monatshoch.

Verarbeitendes Gewerbe: 42,5 (Erwartung 43,1 / Vormonat 43). Ein 3-Monatstief.

Dienstleistungen: 51 (Erwartung 49,5 / Vormonat 49,3). Ein 2-Monatshoch.

Hier auszugsweise aus der Veröffentlichung von S&P Global und HCOB: Die deutsche Wirtschaft ist im Dezember zwar den sechsten Monat in Folge geschrumpft, dank der neuerlichen leichten Zuwächse im Servicesektor jedoch etwas weniger stark als im November. Die Industrie verharrte hingegen tief in der Rezession, hier gingen die Beschäftigtenzahlen abermals signifikant zurück. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist verbesserten sich zwar leicht, blieben aber im historischen Vergleich gedämpft.

Beide Sektoren litten erneut unter der hartnäckigen Nachfrageflaute und verbuchten ein höheres Auftragsminus als zuletzt, weshalb der Auftragseingang den stärksten Rückgang seit September auswies. Im Verarbeitenden Gewerbe fielen die Verluste mit einem 3-Monatstief diesmal besonders gravierend aus, was einige Umfrageteilnehmer auf die Ausgabenzurückhaltung der Kunden, den harten Wettbewerb und das rückläufige Exportgeschäft zurückführten.

Die zügige Abnahme der Auftragsbestände deutete abermals auf erhebliche Überkapazitäten hin. Am stärksten nahmen die unerledigten Aufträge in der Industrie ab, weshalb der Stellenabbau hier trotz Abschwächung gegenüber den drei Vormonaten erneut stark ausfiel. Bei den Serviceanbietern wurden hingegen nur vereinzelt Stellen gestrichen. Insgesamt sinkt die Beschäftigung in der deutschen Wirtschaft nun bereits seit sieben Monaten.

Die Berichte über Entlassungen und Einstellungsstopps passten auch zum unsicheren Ausblick. Zwar verbesserten sich die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist gegenüber dem jüngsten Tief von September abermals leicht, sie blieben aber gedämpfter als im langjährigen Mittel, was laut Befragten auf die Sorgen hinsichtlich der politischen Unsicherheit, der lahmenden Konjunktur und der Krise des Automobilsektors zurückzuführen war. In der Industrie fiel der Ausblick besonders mau aus.



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