Der monatlich gemeldete Einkaufsmanagerindex ist für die deutsche Wirtschaft ein äußerst wichtiger Gradmesser, der auch von Börsianern stark beobachtet wird. Werte über 50 zeigen Wirtschaftswachstum, Werte unter 50 eine Schrumpfung. Vor wenigen Augenblicken wurden die Daten für den Monat Januar veröffentlicht.
Gesamtindex: 50,1 (Erwartung 48,2 / Vormonat 48,0). Ein 7-Monatshoch.
Verarbeitendes Gewerbe: 44,1 (Erwartung 42,7 / Vormonat 42,5). Ein 8-Monatshoch.
Dienstleistungen: 52,5 (Erwartung 51,1 / Vormonat 51,2). Ein 6-Monatshoch.
Hier auszugsweise aus der Veröffentlichung von S&P Global und HCOB: Die Diskrepanz zwischen Wachstum im Servicesektor und rückläufiger Industrieproduktion setzte sich allerdings fort. So liefen die Geschäfte der Dienstleister wieder so gut wie seit letztem Juli nicht mehr (Index bei 52,5), während sich der Produktionsrückgang gegenüber Dezember zwar spürbar verlangsamte und so schwach ausfiel wie zuletzt vor acht Monaten, insgesamt jedoch noch immer stark war (Index bei 45,2).
Die Nachfrage nach Industrieerzeugnissen und Dienstleistungen ging erneut zurück. So wies der Auftragseingang in beiden Sektoren ein Minus aus, das sich jedoch gegenüber Dezember in beiden Fällen verringerte. Am deutlichsten ging das Neugeschäft im verarbeitenden Gewerbe zurück, wo die schwache Nachfrage durch die starke Konkurrenz seitens ausländischer Hersteller und die Ausgabenzurückhaltung der Kunden infolge der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit verschärft wurde. Immerhin fielen die Verluste beim Exportneugeschäft weniger gravierend aus als in den zurückliegenden sieben Monaten.
Aufgrund der Nachfrageschwäche wurden die Auftragsbestände – wie bereits seit zweieinhalb Jahren – erneut überdurchschnittlich stark abgebaut, wenngleich sich der Rückgang zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Monate verlangsamte und so gering war wie zuletzt Mitte 2024.
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