Europa

Einkaufsmanagerindex schlechter – „wieder im rezessiven Bereich“

Der deutsche Einkaufsmanagerindex wurde soeben deutlich schwächer gemeldet. Der Handelskrieg belastet die deutsche Wirtschaft.

Deutschland-Flagge
Foto: GaiaLove-Freepik.com

Der monatlich gemeldete Einkaufsmanagerindex ist für die deutsche Wirtschaft ein äußerst wichtiger Gradmesser, der auch von Börsianern stark beobachtet wird. Werte über 50 zeigen Wirtschaftswachstum, Werte unter 50 eine Schrumpfung. Vor wenigen Augenblicken wurden die Daten für den Monat April veröffentlicht.

Gesamtindex: 49,7 (Erwartung 50,5 / Vormonat 51,3). Ein 4-Monatstief.

Verarbeitendes Gewerbe: 48,0 (Erwartung 47,5 / Vormonat 48,3). Ein 2-Monatstief

Dienstleistungen: 48,8 (Erwartung 50,3 / Vormonat 50,9). Ein 14-Monatstief.

Hier auszugsweise aus der Veröffentlichung von S&P Global und HCOB: Die deutsche Wirtschaft ist im April wieder in den rezessiven Bereich gerutscht, da Sorgen über Zölle und die Unsicherheit die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf ein 6-Monatstief sinken ließen und auch die Nachfrage belasteten. Der Arbeitsmarkt blieb unter Druck, wenngleich die Beschäftigung nur geringfügig und mit der niedrigsten Rate seit knapp einem Jahr sank.

Der HCOB Flash Deutschland Composite PMI sank im April mit 49,7 Punkten nach 51,3 im März erstmals seit vier Monaten wieder unter die Wachstumsmarke von 50 Punkten und signalisierte damit einen minimalen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Ausschlaggebend hierfür war der Servicesektor, wo die Geschäftsaktivität erstmals seit letztem November und so stark zurückging wie seit Februar 2024 nicht mehr (Index bei 48,8). Die Industrieproduktion wurde hingegen zum zweiten Mal hintereinander ausgeweitet, wenngleich nur moderat und mit leicht abgeschwächter Rate (Index bei 51,6).

Ähnlich die Entwicklung beim Auftragseingang, wo die Serviceanbieter ein Minus und das verarbeitende Gewerbe ein leichtes Plus verzeichneten. Sorgen über Zölle und die daraus resultierende Unsicherheit setzten den Dienstleistern zu. Einige Kunden sollen Entscheidungen aufgeschoben und ihre Ausgaben aus Sorge über die wirtschaftlichen und politischen Aussichten zurückgefahren haben, hieß es. Im verarbeitenden Gewerbe verbuchten die Unternehmen hingegen den zweiten Monat in Folge mehr Neuaufträge, wozu auch der erste Zuwachs bei den Auslandsbestellungen seit über drei Jahren beigetragen hat. Beide Steigerungsraten blieben jedoch äußerst niedrig. Vorzieheffekte und ein damit in Zusammenhang stehender Lageraufbau hätten sich hier positiv ausgewirkt, so die Umfrageteilnehmer.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist sackten im April in der größten Volkswirtschaft der Eurozone markant ab und landeten auf einem Sechs-Monatstief. Nach unten revidiert wurden die Erwartungen sowohl in der Industrie als auch im Servicesektor – in Letztgenanntem sank der Grad an Optimismus sogar auf den tiefsten Wert seit September 2023.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage