Europa

Einkaufsmanagerindizes: Das zarte Pflänzchen Hoffnung

Wie sehr hatten man heute auf die Einkaufsmanagerindizes der großen Industriestaaten gewartet. Schließlich sind die Aktienkurse seit der letzten Erhebung weiter gestiegen, während dies die aktuellen Wirtschaftsdaten nicht widerspiegeln. Also, wie würden diese Zahlen ausfallen? Es geht tatsächlich insgesamt etwas aufwärts, was aber noch lange nicht bedeutet, dass die Wende bereits geschafft wäre.

Der Zahlenreigen

Begonnen hatte es heute Nacht in Japan um 01:30:Uhr MEZ, mit den Purchasing Manager Indizes – die Ergebnisse:

Verarbeitendes Gewerbe: 48,6 Vormonat 48,4

Dienstleistungssektor: 50,4 Vormonat 49,7

Heute Vormittag ging es Schlag auf Schlag in Europa.

Frankreich

Verarbeitendes Gewerbe: 51,6 Vormonat 50,7

Dienstleistungssektor: 52,9 unverändert

Gesamt: 51,7 Vormonat 50,7

Deutschland

Verarbeitendes Gewerbe: 43,8 Vormonat 42,1

Dienstleistungssektor: 51,3 Vormonat 51,6

Gesamt: 49,2 Vormonat 48,9

Der sehr rezessive Produktionssektor ist damit spürbar angestiegen, wenngleich auf noch niedrigem Niveau. Da bin sicher nicht nur ich gespannt auf den Ifo-Index am kommenden Montag. Sollte dieser auch gestiegen sein, ja dann schätze ich, könnten sich wieder viele in ihrer Beurteilung der Konjunktur geirrt haben.

Europa

Verarbeitendes Gewerbe: 46,6 Vormonat 45,9

Dienstleistungssektor: 51,5 Vormonat 52,3

Gesamt: 50,3 Vormonat 50,6

Großbritannien

Verarbeitendes Gewerbe: 48,3 Vormonat 49,6

Dienstleistungssektor: 48,6 Vormonat 50,0

Die Briten bekommen eindeutig die Unsicherheit infolge des Brexit zu spüren. Werden sie das Spiel bis in die Rezession weiter treiben?

Am Nachmittag kamen die Zahlen aus den USA:

Verarbeitendes Gewerbe: 52,2 Vormonat 51,3

Dienstleistungssektor: 51,6 Vormonat 50,6

Gesamt: 51,9 Vormonat 50,9

Dann kurz darauf der Index der Uni Michigan mit dem US-Verbrauchervertrauen:

96,8 Punkte gegenüber 95,7 im Oktober

Damit ist vonseiten der Frühindikatoren und des Verbrauchervertrauens kein Einbruch derzeit erkennbar, es scheint auf niedrigem Niveau sogar etwas nach oben zu gehen.

Kurzfazit

Der Tag der vielen Einkaufsmanagerindizes brachte mit Ausnahme der Brexit-gebeutelten Briten stabile oder verbesserte Frühindikationen. Was die USA betrifft, könnte dies aber zu einer weiteren Fehlinterpretation ihres Präsidenten führen. Nachdem er immer felsenfest behauptet, dass die Chinesen die Zölle bezahlen – „they pay billlions of billions of Dollars“ – könnte er jetzt von einer starken US-Konjunktur ausgehen, um damit im Bewusstsein der Stärke im Handelsstreit weiter zu pokern. Aber wie gerade festgestellt, desto länger die Auseinabdersetzung dauert, desto gräßer werden die Schäden ausfallen – allerdings eben verzögert.



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1 Kommentar

  1. Was den Markt betreffend des Kurzfazits aber nicht groß kümmern dürfte, solange die Möhre vor Esels Nase baumelt und die Wirtschaftszahlen nicht massiv einbrechen. Die Notenbanken pumpen auch noch fest in den Markt. Meiner Meinung nach wirds weiter mit den Kursen aufwärts gehen und man sollte seine feuchten Bärenträume mal lieber sein lassen.

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