Die deutschen Einzelhandelsumsätze sind im Februar im Jahresvergleich um 2,6 % gestiegen, so zeigen es die heute früh gemeldeten Daten des Statistischen Bundesamts. Also ist doch alles in bester Ordnung? Mag man meinen. Aber man schaue bitte genauer hin: Diese +2,6 % sind der nominale Anstieg, also die nackten Zahlen. Aber dieses höhere Volumen kommt nur dank der hohen Inflation zustande, und nicht weil die Leute mehr eingekauft haben. Ganz im Gegenteil. Die „realen“ (also preisbereinigten) Einzelhandelsumsätze fallen im Jahresvergleich um 7,1 % – das ist ein spürbarer Absturz.
Dazu schreiben die Statistiker aktuell auch, im Wortlaut: „Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, ging der reale Einzelhandelsumsatz im Februar 2023 um 1,6 % zurück.“
Hier einige Deatils: Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Einzelhandelsumsätze mit Lebensmitteln um 7,6 %. Eine Ursache für diesen Rückgang dürften die gestiegenen Lebensmittelpreise sein (+21,8 % gegenüber Februar 2022). Der Umsatz mit Lebensmitteln lag im Februar 2023 um 8,0 % unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020.
Die realen Einzelhandelsumsätze mit Nicht-Lebensmitteln sank im Februar 2023 gegenüber dem Vormonat um 0,3 % und lag 6,8 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau von Februar 2020 stieg der Umsatz in diesem Bereich jedoch um 2,8 %. Im Internet- und Versandhandel stieg der reale Umsatz im Februar 2023 im Vormonatsvergleich um 4,0 % und sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 %. Allerdings war der Umsatz 14,9 % höher als im Februar 2020.
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