Preisbereinigt -8,6 % Einzelhandelsumsätze stürzen ab – Inflation hält vom Shoppen ab

Die Verbraucher in Deutschland erleben nun seit sechs Quartalen in Folge Reallohn-Verluste. Die Inflation ist also höher als die Lohnsteigerungen, die Menschen haben also seit sechs Quartalen effektiv immer weniger Geld für Konsum zur Verfügung. Die Folge ist klar: Die deutschen Einzelhandelsumsätze gehen zurück, und zwar deutlich. Wie heute früh veröffentlichte Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen, fallen die Einzelhandelsumsätze im Monat April im Jahresvergleich (real) um 4,3 %. Preisbereinigt fallen sie sogar um 8,6 %. Es ergab sich ein nominales Umsatzplus von 3,9 %. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider. Aber es wäre nicht fair von um 3,9 % gestiegenen Umsätzen im Einzelhandel zu sprechen, denn die stark gestiegenen Preise für Konsumgüter täuschen völlig hinweg über die tatsächliche Kaufzurückhaltung.

Die Statistiker führen aus: „Damit ist der reale Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln im Vergleich zum Vorjahresmonat seit 22 Monaten in Folge rückläufig. Eine Ursache für diesen Rückgang dürften die nach wie vor hohen Nahrungsmittelpreise sein. Der Preisauftrieb für Lebensmittel hat sich im April 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat zwar leicht abgeschwächt, dennoch blieben die Lebensmittelpreise mit einem Plus von 17,2 % der stärkste Treiber der Gesamtteuerungsrate.“

Schauen wir auf die preisbereinigten Veränderungen der Einzelhandelsumsätze im April gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt ist es wie gesagt ein Rückgang von 8,6 %. Hier einige Details:

Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren -9,7 %
Facheinzelhandel mit Lebensmitteln -13,4 %
Nicht-Lebensmittel -8,1 %
Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren -7,8 %
Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, Baubedarf -10,9 %
Internet- und Versandhandel -10,3 %