Die Nachfrage nach Elektroautos ist in Europa in diesem Jahr dramatisch eingebrochen. Dies ging klar zurück auf die Streichung staatlicher Zuschüsse für Käufer. Daran erkennt man eindeutig: Eigenständig können sich Elektroautos am europäischen Automarkt noch nicht durchsetzen. Aber die Autohersteller hatten schon mal – getrieben durch die Politik – in großem Umfang Fabriken auf E-Mobilität umgestellt. Jetzt wird die Rechnung präsentiert. Keine Nachfrage, aber viel Produktionskapazität. Die muss nun abgebaut werden. VW hat massive Probleme und plant Werkschließungen. Aber auch Ford produziert hierzulande – und dort sehen wir heute die Verkündung von massivem Arbeitsplatzabbau.
Ford plant 4.000 Stellenstreichungen in Europa – Flaute bei Elektroautos
Ford will weitere 4.000 Stellen in Europa streichen und damit den Personalabbau in einer Region fortsetzen, in der der Übergang hiin zu Elektroautos branchenweit an Zugkraft verliert. Bloomberg berichtet: Die Kürzungen – die etwa 14 % der Belegschaft von Ford Europe betreffen – werden bis Ende 2027 vor allem die Betriebe in Deutschland (2.900 Jobs) und Großbritannien betreffen, vorbehaltlich der Konsultationen mit Gewerkschaften und Regierungen. Der Autohersteller kündigte heute außerdem an, die Produktion von Explorer- und Capri-Elektrofahrzeugen in seinem Werk in Köln zu reduzieren.
Ford hatte Anfang 2021 angekündigt, sein Geschäft in Europa drastisch umzustrukturieren und bis zum Ende des Jahrzehnts fast vollständig auf Elektroautos umzustellen. Diese Umstrukturierung verlief jedoch nicht nach Plan, und Anfang letzten Jahres kündigte das Unternehmen an, 3.800 Stellen abzubauen. Wettbewerber wie Volkswagen und Stellantis haben in den letzten Monaten Gewinnwarnungen herausgegeben und dabei auf den allgemeinen Rückgang der Fahrzeugverkäufe und die Einstellung der staatlichen Förderung für den Kauf von Elektroautos verwiesen.
„Was uns in Europa und Deutschland fehlt, ist eine unmissverständliche, klare politische Agenda zur Förderung der Elektromobilität“, sagte John Lawler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand von Ford, in einer Erklärung. Er forderte mehr öffentliche Investitionen in die Ladeinfrastruktur, sinnvolle Anreize für Elektrofahrzeuge und eine größere Flexibilität bei den Zielen zur Reduzierung der CO2-Emissionen, die die EU und das Vereinigte Königreich im nächsten Jahr verschärfen werden.
Der Anteil von Ford am europäischen Pkw-Markt schrumpfte in den ersten neun Monaten auf nur 3,3 %, verglichen mit 4,1 % im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so der Europäische Verband der Automobilhersteller. Der Autohersteller ist im Nutzfahrzeuggeschäft wettbewerbsfähiger, dessen Elektrifizierung länger dauern wird.
Der Vorstandsvorsitzende Jim Farley setzt die Führungskräfte weltweit unter Druck, die Kosten zu senken, die Ford einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Die Aktien des Unternehmens sind seit Juli eingebrochen, als bekannt wurde, dass die steigenden Garantiekosten für die Reparatur von Fahrzeugen den Gewinn weiter schmälern.
Ford plant den Abbau von etwa 2.900 Stellen in Deutschland, 800 in Großbritannien und 300 in der übrigen Region. „Dies ist offensichtlich ein schwieriger Tag für Ford in Europa“, sagte Peter Godsell, Vizepräsident für Personalwesen. “Aber wir glauben, dass dies angesichts der Situation, mit der wir konfrontiert sind, notwendig ist.“ Godsell verwies insbesondere auf die deutlich gestiegene Konkurrenz durch chinesische Hersteller. „Wir haben das Gefühl, dass wir in Bezug auf diesen Wettbewerb nicht auf Augenhöhe sind, da wir wissen, dass er subventioniert wird“, sagte er.
Der Stellenabbau ist ein weiterer Rückschlag für die angeschlagene deutsche Industrie. Letzte Woche hat der Sachverständigenrat, der die Regierung berät, seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 verworfen und ein zweites Jahr des Rückgangs vorhergesagt, gefolgt von einem Wachstum von nur 0,4 % im Jahr 2025. Ford wird im ersten Quartal Kurzarbeitstage in Köln einplanen und im nächsten Jahr die Produktion in seinem Werk in Saarlouis, Deutschland, einstellen. Volkswagen erwägt die erstmalige Schließung eines Werks in seinem Heimatland, und Zulieferer wie Schaeffler und ZF Friedrichshafen bauen Tausende von Stellen ab.
FMW/Bloomberg
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…Eigenständig können sich Elektroautos am europäischen Automarkt noch nicht durchsetzen…
Ganz genau.
Es wird geliefert wie bestellt.
Nur schlechtere Produkte benötigen Subventionen, damit sie sich gegen bessere Alternativ- Produkte durchsetzen können.
Aber es ist kein Geld mehr da für Subventionen.
Das Geld geht in andere Länder und wird ausgegeben für Menschen, die sich widerrechtlich in Deutschland aufhalten.
Und nicht etwa dafür, dass sie abgeschoben werden, sondern dafür, dass sie Geld dafür bekommen, in Deutschland, ohne arbeiten zu müssen, gut leben zu können.
Fahrt weiter Eure alten Verbrenner weiter. Denn die preiswerten und besseren E- Autos aus China wird es wegen der hohen Zölle auch nicht geben.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Kann man sagen was man will aber wenn man sich die Elektroautos anschaut ist nur Tesla einigermaßen preiswert, aber die Autos sind halt einfach hässlich, sieht vom Design einfach nur verweichlicht aus.
Da bringen auch keine 500PS wie im Model 3 Performance was, hässlich bleibt hässlich.
Dann ist da auch noch ein sehr großer Nachteil beim Wiederverkauf, normalerweise kaufe ich mir 3-6 Jahre alte Autos fahr die paar Jahre und verkauf die dann weiter.
Ein Elektroauto mit 10 Jahren + lässt sich aber so gut wie nicht mehr verkaufen, das heißt das Auto ist für mich effektiv viel teurer als der Verbrenner.
politische Agenda zur Förderung der Elektromobilität.
Die Förderung der eAutos zu beenden war eine der besseren Entscheidungen der Regierung. Warum soll ich mit meinen Steuern die dicken Autos anderer Leute fördern? Und wenn China billige eAutos nach Europa bringen will, macht man sie mit Zöllen teurer.
Hoffentlich werden auch noch andere Dinge bald nicht mehr staatlich befördert.
@ Robert
Und selbst das haben sie verhauen, weil sie es nicht vernünftig zu einem Termin in der Zukunft angekündigt haben, sondern Knall auf Fall abgebrochen haben. Mit solchen Maßnahmen richtet man mehr Schaden an, als man mit den Förderungen für ein paar Tage mehr einspart. Das schlimmste ist immer der Vertrauensverlust.
@Helmut: Elektroautos sind von den Verkaufs Zahlen auf dem Niveau der Diesel Fahrzeuge. Sie sind also zumindest genauso gut wie Diesel, des Deutschen ehemals liebsten Verbrennertechnik. Nächstes Jahr wird wieder einen Schub geben bei den Elektroautos und sie 20% Anteil am Mark sicher erreicht.
Ja Esox, ich glaube auch, dass sich in Richtung E- Autos einiges tun wird.
Z. B. preislich, von der Reichweite und von dem Preis für eine Austauschbatterie.
So lange fahre ich erst einmal meinen alten Diesel weiter.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut