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Elon Musk hebt mit seinem Luftschloss nun endgültig ab

Nein, keine Angst. Wir sprechen dieses Mal explizit nicht über Tesla, obwohl so mancher behaupten würde bei einer Marktkapitalisierung von 54 Milliarden Dollar sei Tesla das größte Luftschloss überhaupt...

FMW-Redaktion

Nein, keine Angst. Wir sprechen dieses Mal explizit nicht über Tesla, obwohl so mancher behaupten würde bei einer Marktkapitalisierung von 54 Milliarden Dollar sei Tesla das größte Luftschloss überhaupt. Aber es geht ja noch ein paar Nummern größer. Elon Musk hatte schon vor unter Los Angeles Tunnel zu bauen um das Verkehrsproblem der Stadt zu beheben. Als wenn das mal eben so in ein paar Jahren gemacht sei.

Aber nach einem geplatzten Hype muss nun ein noch viel größerer Hype her, der wohl den Mythos des Elon Musk am Leben erhält. Der große Visionär! Im ersten folgenden Tweet dürfen wir Kleingläubigen doch tatsächlich lesen, dass die US-Regierung (also die Bundesregierung) ihm eine mündliche Genehmigung erteilt habe seinen „Hyperloop“ zu bauen, also eine unterirdische Röhre, in der Beförderungsmodule Menschen in atemberaubender Geschwindigkeit befördern sollen. Die Strecke von New York nach Washington DC (Fahrtzeit dank Musk nur noch 29 Minuten) sei genehmigt worden mit Zwischenstops in Philadelphia und Baltimore, die zwischen den beiden Endpunkten liegen. Lesen Sie nach den vier Tweets weiter, wo der Haken an der Sache ist.

Denn die US-Regierung weiß nichts von einer mündlichen Genehmigung für so ein Projekt. Außerdem ist es auch in den USA in erster Linie wichtig, dass die Städte und Bundesstaaten, durch die so ein Projekt geplant wird, ihm zustimmen. Und die Städteverwaltungen von New York etc haben von dem Projekt überhaupt noch nichts gehört. Anfragen von Musk oder seiner mysteriösen Firma The Boring Company scheinen in keinster Weise vorzuliegen. Man könnte eh meinen, dass die ganze Nummer ein großer Schwindel sein könnte, denn „Boring“ heißt ja auf Deutsch „Langweilig“. Vielleicht gibt Musk ja eines Tages bekannt, dass das alles nur ein großer Scherz war, der die Menschen dazu ermuntern sollte ihren geistigen Horizont zu erweitern.

Wer weiß das bei Musk schon so genau. Keine Bundesinstitution hat irgendeine Genehmigung erteilt, und die noch wichtigeren regionalen Behörden, die ja so etwas Unwichtiges wie Baugenehmigungen erstellen müssten, und mit denen man auch Anbindungen an bestehende Verkehrsnetze planen müsste, wissen noch nicht mal was von diesen Plänen. Aber aus den anderen Tweets von Elon Musk (siehe oben) kann man im Ansatz erahnen, dass es ihm wohl eher darum geht für solche Vorhaben grundsätzlich Stimmung zu machen.

Wer das finanzieren soll? Ob die Pläne überhaupt realistisch sind? Interessiert alles nicht! Letztlich, wenn man ein paar Schritte zurücktritt und das ganze Bild betrachtet, hat die ganze Aktion wohl nur den Zweck den Mythos des Elon Musk als visionären Zukunfts-Guru zu bestärken. Dann fällt es den Wall Street-Investoren auch deutlich leichter erneut Geld zu überweisen, wenn (vielleicht schon bald?) die nächste Tesla-Kapitalerhöhung angekündigt werden sollte. Denn mal ehrlich, so einem Visionär muss man einfach vertrauen. Wenn er schon Hyperloop-Tunnel in Windeseile hochziehen kann, dann wird er doch solche Kleinigkeiten wie Tesla locker in die Gewinnzone bekommen!


Beispiel für Hyperloop. Grafik: EuCteUdYq / Wikipedia Gemeinfrei



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3 Kommentare

  1. Geben wir ihm doch einfach noch ein paar Jahre Zeit, wenn es schon seine Investoren tun die den ganzen Spaß ja wahrscheinlich bezahlen sollten

  2. Die Welt braucht Visionäre! Aber die Visionäre brauchen auch die Welt und die zieht sie dann doch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

  3. Sagte nicht einst Helmut Schmidt:
    „Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen“ ?
    Mit freundlichen Grüßen
    Quintus

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