Der deutsche Arbeitsmarkt hat in den letzten Jahren schon Beeindruckendes geschafft – auch wenn man eigentlich den einen oder anderen statistischen Buchungstrick herausrechnen müsste. Die Arbeitslosenrate fiel in Deutschland von 11,7% im Jahre 2005 bis auf 5,2% im letzten Jahr, aus dem kranken Mann Europas wurde in dieser Hinsicht ein recht gesunder Bursche.
Aber jetzt scheint es ein Ende des Jobwunders zu geben, anders sind für mich die Ankündigungen der DAX-Unternehmen nicht zu deuten.
Das angekündigte Sparprogramm der Dax-Konzerne
Es ist schon eine bedenkliche Entwicklung im Gange. Mindestens jedes dritte Unternehmen hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr mindestens eine Gewinnwarnung veröffentlicht, so viel wie seit der Krise vor zehn Jahren nicht mehr. Und hinzu kommt, dass die Löhne und Gehälter in Deutschland im Schnitt um 3,1 % gestiegen sind, in manchen Branchen sogar deutlich höher. Die Folge: Margendruck
Die DAX-Konzerne werden demzufolge, nach den Berechnungen des Handelsblatts, im laufenden Jahr mit Hilfe von Abfindungen und Vorruhestandsregelungen 100.000 Stellen abbauen (30000 allein bei Vw). Hinzu kommen Sparprogramme für die nächsten Jahre in Höhe von circa 20 Milliarden Euro, was allein einem Viertel des gesamten Gewinns im abgelaufenen Geschäftsjahr entspricht.
Und dies betrifft nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch DAX-Konzerne wie Thyssen-Krupp, Deutsche Post, Bayer, E.on, RWE, Lufthansa, kaum ein Konzern richtet sich nicht für einen bevorstehenden Abschwung ein. In dieser Auflistung fehlt natürlich die mögliche Fusion Deutsche Bank – Commerzbank, die, sollte sie wirklich kommen, auch mit einem heftigen Stellenabbau verknüpft sein dürfte.
Dies schlägt sich auch auf die Einstellungsbereitschaft der Unternehmer nieder, wie das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Institutes am gestrigen Tage festgestellt hat. Noch findet sich der Stellenabbau nicht in der Statistik wieder, aber wie schnell so etwas gegen kann, zeigt das Beispiel der Jahre 2008/2009. Damals fielen Unternehmen in kürzester Zeit in eine unternehmerische Schockstarre. Die von mir genannten Beispiele betrafen den Dax-Bereich, aber da gibt es ja noch die M-Dax, Tech-Dax und S-Dax-Unternehmen, die z.B. als Zulieferer von diesen Sparvorhaben nicht unbelastet bleiben dürften.
Auf alle Fälle ist zu erwarten, dass es, egal wie stark der Abschwung auch ausfallen mag, nach 14 Jahren Rückgang der Arbeitslosigkeit erst mal damit vorbei sein dürfte.
Der Hoffnungsschimmer
Aber bei aller Sorge um einen Kahlschlag bei den Arbeitsplätzen bleibt langfristig festzustellen: Arbeitsplätze fallen weg und es entstehen neue. Mit insgesamt 3,7 Millionen Mitarbeitern beschäftigen die 30 Dax-Konzerne heute genauso viele Menschen wie vor einem Jahrzehnt.
Ob das im Zeitalter der beschleunigten Digitalisierung auch noch so funktionieren wird? Und Arbeitsplatz ist schließlich nicht gleich Arbeitsplatz.
Aus meiner Sicht eine ganz wichtige Frage, nicht nur im Hinblick auf einen möglichen kommenden Wirtschaftsabschwung.
Roboter bei der Arbeit. Foto: KUKA Roboter GmbH, Bachmann – KUKA Roboter GmbH, Zugspitzstraße 140, D-86165 Augsburg, Germany, Dep. Marketing, Mr. Andreas Bauer, http://www.kuka-robotics.com
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Bei soviel Stellenabbau löst sich also das grosse Problem der FEHLENDEN FACHARBEITER von alleine ! !
Nur die Argumente für die grenzenlose Zuwanderung der falschen Leite fehlen dann auch.
Die BMW Arbeiter 2.er Klasse u.s.w. werden dann wohl in die 3.Klasse fallen.
So viel zu „Fachkräftemangel“.
Wenn man sich von den angeblich knappen Fachkräften los kaufen muss.
Hallo reality