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Banken „indirekte Nutznießer“ staatlicher Rettungsaktionen für Energiefirmen

Banken sind indirekte Nutznießer, wenn wegen der Energiekrise zahlreiche Energiefirmen von Staaten gerettet werden. Hier dazu einige Daten.

Hochhäuser von Banken in Frankfurt

Nicht nur in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene sind derzeit Maßnahmen zur Rettung der Energieunternehmen in Gange. So sind derzeit unter anderem in Berlin Planungen in Gange, ein Hilfspaket über 67 Milliarden Euro zu schnüren. Man denke an die „Rettung“ Griechenlands in Folge der Finanzkrise. Das Geld floss letztlich auch an die Banken, die Griechenland Kredit gegeben hatten – also war die Griechenland-Rettung auch eine Bankenrettung. Ähnlich könnte man es während der jetzigen Energiekrise auch sehen? Werden die Energieunternehmen durch Staaten gestützt, rettet man damit auch die Kredite, die von den Unternehmen an die Banken zurückgezahlt werden können.

Als „indirekte Nutznießer“ der staatlichen Rettungsaktionen von europäischen Energieversorgern erweisen sich laut Bloomberg mehrere dutzend Banken, angeführt von der Commerzbank, der französischen BNP Paribas und ING aus den Niederlanden. Das Trio ist bei allen vier Versorgern mit Krediten vertreten, denen mit Steuergeldern aus der Patsche geholfen wurde.

Von Bloomberg erhobene Daten ergeben insgesamt um die 30 Banken, die den angeschlagenen Versorgern, etwa dem Düsseldorfer Gasversorger Uniper, zusammen rund 11 Milliarden Euro über revolvierende Kreditlinien zur Verfügung gestellt haben. Die Rettungspakete für die von der Energiekrise betroffenen Firmen helfen diesen Banken möglicherweise, hohe Abschreibungen auf diese Kredite zu vermeiden.

Engagement von Banken bei Energiefirmen

“Die Regierungen können zum jetzigen Zeitpunkt nicht zulassen, dass Energieunternehmen in Konkurs gehen”, sagte Elisabeth Rudman, Leiterin der Financial Institutions Group von DBRS Ratings in Europa. “Während des Coronavirus waren die staatlichen Maßnahmen unglaublich unterstützend für die Wirtschaft und damit auch für die Banken.”

Vertreter von BNP Paribas, Commerzbank und ING lehnten eine Stellungnahme ab. Die EZB hat im vergangenen Monat die von ihr beaufsichtigten Banken schriftlich aufgefordert, die Auswirkungen eines Gasstopps auf ihr Geschäft zu analysieren, wie Bloomberg letzte Woche berichtete. Die Antworten sind Mitte September fällig, und Folgegespräche sollen bis Ende dieses Monats stattfinden.

Der genaue Umfang des Engagements gegenüber den Energieunternehmen ist nicht klar, da die Unternehmen die Höhe der in Anspruch genommenen Kredite nicht offengelegt haben. Die vollständige Liste der Banken umfasst laut den Energieunternehmen auch Citigroup Inc., Deutsche Bank AG, Goldman Sachs Group Inc, Morgan Stanley, Societe Generale SA und UniCredit SpA.

FMW/Bloomberg



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