Die Energiewende weg von gut steuerbaren Energiequellen, und hin zu wetterabhängigen Lieferanten namens Sonne und Wind offenbart ihre Probleme. Tagelang gab es Anfang des Monats in Deutschland eine Dunkelflaute. Fast gar kein Strom aus Wind und Sonne. Kohle und Gas mussten als Ersatz-Energiequelle in großem Umfang einspringen. Nicht nur, dass die Preise zeitweise massiv anstiegen. Dr. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE, berichtet in klaren Worten über massive Probleme für das Stromnetz. Anfang dieses Monats stieß die deutsche Stromversorgung seiner Aussage nach an ihre Grenzen. So berichtet er es auf LinkedIn.
Energiewende sorgt für massive Preisschwankungen
In den Abendstunden des 6. November stieg der Strompreis extrem schnell und extrem stark an – auf mehr als 800 Euro pro Megawattstunde, so Dr. Markus Krebber. Damit sei der Preis rund zehnmal teurer als üblich gewesen. Es gab einen kurzen Aufschrei, der aber nicht lange angehalten habe. Doch die ganze Situation sei „mehr als nur ein Warnschuss“ gewesen. FMW: Das Wesen der Energiewende ist nun mal die fehlende Regelbarkeit der Stromlieferung zu einem festen Zeitpunkt, mit entsprechend negativen Folgen. Weiter schrieb Dr. Krebber: Phasen, in denen Wind und Sonne nur eine begrenzte Menge an Strom produzieren (eine sogenannte Dunkelflaute), seien normal. Und sie würden immer spürbar sein, also müsse man vorbereitet sein, so Dr. Markus Krebber. Gewährleistung der Stabilität — der Stabilität des Systems insgesamt und der Stabilität der Preise im Besonderen. Schließlich seien diese hohen Preise ein absolut verlässliches Indiz für den Zustand der Versorgungssicherheit in Deutschland. Sie seien das Ergebnis eines zu geringen Angebots.
Voll ausgelastet am 6. November
Dr. Markus Krebber bespricht die Daten vom 6. November genauer, die eindrücklich zeigen, wo das Problem der Energiewende liegt, wenn es keine ernsthafte und umfassende Speichertechnologie gibt, die einspringen kann. Demnach habe der Bedarf am 6. November bei rund 66 GW gelegen. Er sei durch inländische Produktion (rund 53 GW) und Importe (rund 13 GW) gedeckt worden. Fast die gesamte inländische Versorgung habe zur Verfügung gestanden (nur rund 4 GW standen nicht zur Verfügung, was nicht ungewöhnlich ist). Was die Importkapazität anbelangt, so hätten nur etwa 3 GW an Verbindungsleitungskapazität nicht zur Verfügung gestanden (ebenfalls nicht ungewöhnlich).
Klare Worte zu massiven Problemen
Konkret bedeute dies, dass die gleiche Situation an einem anderen Tag mit höherer Spitzenlast nicht zu bewältigen gewesen wäre, so die klaren Worte von Dr. Markus Krebber. Zum Beispiel im Januar. Der höchste Strombedarf des Jahres wurde am 15. Januar mit mehr als 75 GW erzielt. Fast 10 GW mehr als am 6. November, so sein Hinweis. Und in Deutschland tue man seit Jahren so, als ob die Frage des Zubaus sicherer Kapazitäten etwas sei, das man aufschieben könne. Dabei sehe man heute schon deutlich, was passiert, wenn man Kapazitäten abschaltet und keine Absicherung für die Erneuerbaren bereitstellt. Nein, so Dr. Markus Krebber, man habe keine Zeit mehr, ganz im Gegenteil. Die Zeit laufe ab. Die Expansion sei dringend erforderlich.
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Nun aber noch schneller die Betriebe in den Konkurs treiben, die Produktion drossel oder ins Ausland (China oder USA) verlagern.
Das spart Strom.
Die kalten Tage, mit weiteren Dunkelflauten kommen sicher.
Und Habeck kann den gesunkenen Stromverbrauch auch wieder feiern.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Deutschland hat etwa 90 GW fossile Kraftwerke. da war demnach noch 15GW Luft.
Das meine ich auch. Außerdem habe ich an dem Tag auch auf electricitymap geschaut und dort waren die Kohlekraftwerke nur zu 60% ausgelastet und die Gaskraftwerke noch weniger. Daher wundere ich mich auch über den hohen Anstieg an der Börse. Vielleicht standen doch nicht mehr Kraftwerke zur Verfügung (Wartung und Co.)
Die Daten sind jedenfalls von EntsoE – also vertrauenswürdig
Genau alles halb so wild.
Falls doch wild, hier noch eine Frage: können die Strombedürfnisse selektiv versorgt werden wenn mehr gefragt als produziert wird?
Alle Datenzentren die schrecklich viel Strom brauchen und genau die davon, die hauptsächlich Influencer Videos, Urlaubfotos und Steuerdaten speichern, kann man doch abschalten? Damit das Essen warm wird, brauchen wir die nicht.
@Jan
Coole Idee, vor allem brauchen wir keine apokalyptischen Untergangsartikel und aufgeregten Kommentare in Dauerschleife, die seit 20 Jahren mit viel Alarmismus und wenig Substanz die Leitungen belasten.
@jan,
wenn es an strom, gas oder holz mangelt,
kann man ja mit der erderwärmung seine unterkunft heizen, essen kochen und warmwasser aufbereiten
ich freue mich mit der ungelernten küchenhilfe katrin göring-eckardt, dass sich deutschland verändert oder
suum cuique, jedem das seine, wie die antiken barbaren schon zu sagen pflegten
Nur zur Info: Klimaerwärmung heißt auch, das Klima wird extremer, also im Sommer sehr viel wärmer, aber ggf. auch im Winter manchmal sehr viel kälter. Ich suche ja immer noch eine Lösung, damit Leugner dann rechtzeitig vom Stromnetz getrennt werden können.
In den Abendstunden des 6. November stieg der Strompreis extrem schnell und extrem stark an – auf mehr als 800 Euro pro Megawattstunde (…)
Wer ein variablen Stromtarif hatte, sah das und konnte das eigene Verhalten anpassen, zB nicht das eAuto aufladen lassen, sondern erst einige Stunden später.
Sprich: Den Markt sein Ding machen lassen. Der Ausbau der Kapazitäten, etwa per Akku, gehört auch dazu – sei es privat oder im größeren Rahmen für eine ganze Siedlung oder ein Stadtviertel. Hier ist der variable Preis die Voraussetzung für Investitionen.
Übrigens, auch an der Strombörse gibt es Händler, die wie an der Aktienbörse versuchen durch Kaufen und Verkaufen Gewinne zu machen. Der hohe Preis an dem Abend dürfte zum Teil darauf zurückzuführen gewesen sein.
Etwa 70% aller Neufahrzeuge sind bekanntlich Flottenfahrzeuge
Mein eAuto hat 100kw Speicher; Fahrzeug lädt nachts ~8 Stunden lang für den Außendienst
Am nä morgen stand Fernstrecke an, 310km – da ist voll laden für den ersten Kundentermin angesagt
Abends beim kochen für die Familie haben wir satte 108ct bezahlt für den Strom
Da kommt Schockstarre auf für alle mit einem dynamischen Stromtarif….
@Sandra: Und was hat der Strom in den Minusstromphasen gekostet?
jetzt den nach dem freien Markt für ein absolutes Grundbedürfnis schreien, um die Ideologie durchzusetzen und dann die Opfer des variablen Strompreises quersubventionieren wollen, damit der freie Markt es doch nichts leisten muss, damit es politisch steuerbar bleibt, um sich am Ende zu wundern wo das Geld geblieben ist.
Es ist bei so einer Strategie abzusehen, dass zB Krankenhäuser ihre Diesel-Notstromaggregate schalten werden, um Stromkosten zu sparen, für solche Peaks.
Ausbau der Speicherkapazität: habe mit viel Mühe, jedoch ohne jegliche grüne Ideologie, eine Solaranlage mit 5 kw Speicher selbst aufgebaut . Letzter wird seinen bloßen Kaufpreis nach 5 Jahren gerade so amortisiert haben. Ob er so lange hält ? Er reicht maximal bis zum nächsten Mittag.
Hochgerechnet allein auf meinen Wohnort mit 200 T EW sind das 2 Milliarden Euro – ohne Installation.
Halte es deshalb wahlweise für ein komplettes Hirngespinst oder einen bräunlichen Glauben an Wunderwaffen, mit den vorhandenen Technologien Erneuerbare auch nur Tage grundlastfähig zu machen.
@S.Heinke
Sie machen hier eine interessante Rechnung auf.
„Hochgerechnet allein auf meinen Wohnort mit 200 T EW sind das 2 Milliarden Euro – ohne Installation.“
Mit anderen Worten: Eine 5 kWp-Anlage mit Speicher kostet jeden Einwohner 10.000 Euro ohne Montage.
Tatsache ist, ein Komplettset mit einer Leistung von 10 kWp und einem Speicher von 10 kWh Kapazität plus Smartmeter und komplettem Montagematerial kostet gerade mal 6.900 Euro ohne Installation.
https://solarhandel24.de/products/solaranlage-10kwp-goodwe-komplettset-mit-speicher-schragdach-jolywood
Tatsache ist weiterhin: PV-Anlagen werden für Haushalte installiert, nicht für Einzelpersonen, zu denen natürlich auch Kinder zählen. Die durchschnittliche deutsche Haushaltsgröße liegt bei 2 Personen.
Bezogen auf Ihren Wohnort wären das 100.000 Haushalte mal 6.900 Euro = 690 Millionen Euro.
Davon abzuziehen sind noch etwa 2.850 Euro pro Haushalt für die deutlich kleinere Anlage. Damit bleiben am Ende 405 Millionen Euro für Ihren Wohnort.
Das sind rund 20 Prozent der genannten Summe oder eine ideologisch motivierte Übertreibung von 400 Prozent.
Leider werden solche Berechnungen hier immer wieder präsentiert.
Wer soll das auf Dauer noch ernst nehmen?
@S.Heinke: Die Speicherpreise sind im Freien Fall. Aktuell bei ca. 200€/kWh. Und das sind aus meiner Sicht noch Wucherpreise. Hausspeicher müssten eigentlich günstiger sein als Autospeichern, da geringere Anforderungen an Energiedichte, Schutzart, Festigkeit und Temperatur zu erfüllen sind. Daher müsste man aktuell schon Speicherpreise von 50€/kwh anbieten können. Dann wird auch die Amortisation sehr schnell gehen.
Dass der RWE-Chef mit falschen Zahlen zur gesicherten Leidtung hausieren geht, erklärt sich damit, dass RWE im zukünftigen Kapazitätsmarkt und bei flexiblen Kraftwerken eine zentrale Rolle spielen will.
https://montelnews.com/de/news/c5a00523-db6c-4b7c-8327-77d8ea51b64f/rwe-investiert-ohne-klarheit-uber-kraftwerksplan-im-ausland