Allgemein

Energiewende-Pleite erschüttert Finanzsystem in Dänemark

Noch ein Problem für Energiewende-Projekte: In Dänemark ist die Vorzeige-Solarfirma Better Energy zusammengebrochen.

Solarpanele
Foto: user17364411-Freepik.com

Nicht nur, dass vermehrt Unternehmen aus dem Elektroauto-Kosmos den Bach runtergehen, siehe gestern der Anlagenbauer Manz aus Baden-Württemberg. Nicht nur, dass zahlreiche Batterie-Projekte abgesagt werden. Auch gehen große hoffnungsvolle Anbieter aus dem Bereich der Energiewende gleich wieder pleite, siehe zuletzt Northvolt in Schweden. Heute nun eine Hiobsbotschaft für die Energiewende aus Dänemark. Die Pleite eines Solarpark-Anbieters erschüttert das dortige Finanzsystem.

Zusammenbruch eines Solarunternehmens erschüttert Dänemark

Der Zusammenbruch von Dänemarks Better Energy A/S, einem einst hochgejubelten Solarparkentwickler, hat Auswirkungen auf das Finanzsystem in Dänemark, und erinnert unheimlich an die jüngsten Probleme eines anderen Vorreiters im Bereich der grünen Energie, Northvolt, im benachbarten Schweden. Bloomberg berichtet: Better Energy gab heute bekannt, dass man mit dem Wiederaufbau von zwei seiner Haupteinheiten beginnen wird, und machte dafür schlechte Marktbedingungen und die mangelnde Bereitschaft seiner Investoren, mehr Geld bereitzustellen, verantwortlich. Zu den Betroffenen gehört auch die Sydbank A/S, Dänemarks drittgrößter börsennotierter Kreditgeber, der heute seinen Finanzausblick für 2024 kürzte und erklärte, dass der Zusammenbruch von Better Energy zu Wertminderungen in Höhe von 450 Millionen Kronen (63 Millionen US-Dollar) führen könnte. Die Sydbank-Aktien stürzten in Kopenhagen um bis zu 8 % ab, der größte Tagesverlust seit März.

Dänemarks größter Pensionsfonds, ATP, der etwa 15 % von Better Energy besitzt, wird einen dreistelligen Millionenbetrag in Kronen verlieren, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber Bloomberg mitteilte. ATP investierte 696 Millionen Kronen im Jahr 2022, wie aus dem Gewinnbericht von Better Energy für dieses Jahr hervorgeht. ATP gab Anfang dieser Woche bekannt, dass es einen schweren Schlag auf seinen 2,3 Milliarden Kronen schweren Anteil am angeschlagenen Batteriehersteller Northvolt erleidet, bei dem der dänische Pensionsfonds mit einem Anteil von etwa 5 % einer der größten Eigentümer war.

„Es ist eine sehr enttäuschende Situation“, sagte Claus Wiinblad, Leiter der dänischen Aktienabteilung von ATP, in einer E-Mail. “Better Energy befindet sich in einer Situation, in der das Geld der Aktionäre nicht gerettet werden kann.“

Northvolt, ein Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge, beantragte im vergangenen Monat Schutz nach dem US-amerikanischen Insolvenzrecht nach Kapitel 11, nachdem es nicht gelungen war, genügend Zellen in ausreichend guter Qualität herzustellen. Der Zusammenbruch kam überraschend, nachdem das schwedische Unternehmen als europäischer Champion angepriesen worden war, der mit Chinas wachsender Dominanz im Bereich der grünen Technologie konkurrieren sollte.

Wie Northvolt expandierte auch Better Energy schnell, unterstützt von Institutionen, die bereit waren, in die grüne Energiewende zu investieren. Seit 2020 steht das dänische Unternehmen hinter etwa der Hälfte aller neu in Auftrag gegebenen landgestützten Projekte für erneuerbare Energien in Dänemark, wie es selbst angibt. Better Energy wurde 2012 gegründet und hat nach eigenen Angaben auf seiner Website mehr als 110 Solarparks gebaut.

Zu den weiteren Kreditgebern gehören der schwedische private Kreditinvestor P Capital Partners, der Better Energy im vergangenen Jahr eine sechsjährige Kreditfazilität in Höhe von 175 Millionen Euro bereitgestellt hat, sowie der dänische Export- und Investitionsfonds. Industriens Pension, Andel, AP Pension, Nykredit und Jyske Bank sind laut dem Gewinnbericht 2023 von Better Energy ebenfalls als Joint-Venture-Partner aufgeführt.

Laut Better Energy sind die Probleme des Unternehmens auf einen toxischen Cocktail aus volatilen Energiepreisen, höheren Zinssätzen, Problemen in der Lieferkette und höheren Inputkosten zurückzuführen. Das Unternehmen hofft, dass der Wiederaufbauprozess es ermöglichen wird, den Betrieb im Jahr 2025 fortzusetzen. Dann will man versuchen genügend Betriebskapital aufzubringen, um den Wiederaufbau abzuschließen.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

10 Kommentare

  1. Wie Dr. Krall schon vor vielen Monaten sagte:
    Investieren sie in alle was Greta haßt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Wieder nichts gelernt. Q-Cells und Solarworld lassen Grüßen. Versteht keiner mehr diesen Irrsinn.

  3. Ist dieses grüne Wunderwachstum dann doch nur ein Blase wie die .Com der frühen 2000er? Technik noch nicht reif genug, hohe riskante invest und auf lange Sicht kein generierbares Einkommen?

    Statt nach Investoren zu schreien, sollte man sich fragen, warum das noch kein Geld abwirft? Wenn eine Sache keinen Mehrwert liefert, wer den andere bereit sind zu zahlen, hat man ein schlechtes Produkt!

  4. Anti-Grünschwurbler

    Wer meinte, dass man eine Energiewende mit Ideologie bezahlen kann, der lag wohl falsch.

    1. Wenn der Klimakollaps kommt wars keiner gewesen, “wer hätte das ahnen können?”

      Die Menschen müssen erst eine Katastrophe erleben bevor das Umdenken einsetzt. Leider

      Diskutieren ist sinnlos! Genießt die Zeit denn bald ist es vorbei mit der Gemütlichkeit.

  5. das ist doch erst der Anfang. Auch die Milchmädchenrechnung, dass man nur genügend WEA und PV installieren muss um günstig an H2 zu kommen wird nie aufgeben. Teurere Industrieanlagen bei denen Abhängigkeiten in Reihe geschaltet werden, führen zu viel zu hohen Kosten. man kann soviel EE zubauen wie man will, verbraucht und damit auch zur Produktion von H2 steht immer nur das zur Verfügung, was erzeugt wird. Will man Abschaltungen vermeiden, muss man die Leistung der Elektrolyseure an die der EE angleichen, was zur Folge hat, dass bei wenig Sonne und Wind die Elektrolyseure still stehen, aber trotzdem Geld kosten. Die grüne Energiewende das ist eine nicht lösbare Zwickmühle.
    Vielleicht wird es an folgenden Beispiel einfacher verständlich. Es wird ein Hotel mit 100 Betten benotigt. Der Gesetzgeber schreibt aber vor, dass man 2 a 100 bauen muss, aber in dem zweiten Hotel nur das belegt werden darf, was in dem ersten noch nicht an Betten vermietet werden konnte. Und dann schreibt man dem Unternehmer vor, in Freudentaumel zu verfallen, wenn das eine Hotel zum 100% vermietet ist. Dass das andere dann komplett leer steht, soll er nicht erwähnen. Es wird immer betont, dass in dem ersten Hotel so billig vermietet werden kann. dass die Kosten in dem zweiten gar nicht auffallen. Was natürlich nicht stimmt. Die Franzosen bauen nur eines, das kostet zwar 4 mal so viel inkl dem Abriss, kann aber immer vermietet werden, weil die Kapazität von nichts abhängig ist. und fahren damit auf Dauer billiger mit viel weniger Folgekosten

  6. Ein sehr gutes Beispiel für: Man sollte sein Geld nicht dem Staat anvertrauen

  7. Flaggschiff für Habeck-Politik ist insolvent: Werke in Deutschland stehen vor dem Aus

    https://www.merkur.de/wirtschaft/flaggschiff-fuer-habeck-politik-ist-insolvent-werke-in-deutschland-stehen-vor-dem-aus-zr-93407178.html

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  8. Oh, wow, was für ein riesen Aufreger. Wer Anfang 2022 in VW investiert hat, hat zwischenzeitlich zwei Drittel seines Investments verloren.
    Soll jetzt etwa die Schieflage eines Projektentwicklers als Beweis für das allgemeine Scheitern der Energiewende gelten? Wenn ja, würden uns auch die vielen insolventen Bauprojektentwickler zeigen, dass der Wohnungsbau zum Scheitern verurteilt wäre.

  9. Wir zerstören unsere Solarproduktion und China füllt die Lücke
    Wir zerstören unsere Windkraftindustrie und China füllt die Lücke
    Wir zerstören unsere Autoindustrie und China füllt die Lücke
    Wir verhindern die Energiewende und machen uns lieber von Putin abhängig
    Wir vertrauen lieber irgendwelchen Schwurblern bei Facebook oder einem irren Trump statt Millionen von Wissenschaftler zu vertrauen.

    Weisse Weihnachten kommen wieder wenn der Golfstrom sich abgebremst hat, aber dann mit -20 bis -30 Grad zum Weihnachtsfest 👍👍👍

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage