Gold/Silber

Entspannung im Ukraine-Konflikt – Ende der Gold-Rally?

Entspannung im Ukraine-Konflikt - Ende der Gold-Rally?

Ähnlich wie an den Aktienmärkten müssen Anleger auch bei Gold weiterhin mit stärkeren Schwankungen rechnen. Vor allem die Nachrichtenlage rund um die Ukraine-Krise beeinflusst den Goldpreis, da er in Krisenzeiten als sicherer Hafen gilt. Die Unsicherheit in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat bei Anlegern neuen Appetit auf das gelbe Edelmetall geweckt. Am vergangenen Freitag gehörte der Goldpreis demzufolge auch zu den Gewinnern an den Märkten.

Als am Freitag Gerüchte um eine kurz bevorstehende Invasion Russlands in die Ukraine die Runde machten, kam es zu einem dynamischen Anstieg bei Gold. Seit gestern sehen wir jedoch erste Entspannungssignale seitens der russischen Regierung. Russland hat am heutigen Vormittag Teile seiner Streitkräfte von der Grenze zur Ukraine abgezogen. Infolgedessen kam es postwendend zu Gewinnmitnahmen, das spekulative Geld fließt also wieder heraus. Aktuell bestimmt die Nachrichtenlage im Konflikt die Bewegungen bei Gold. Sollte sich die Nachrichtenlage aufhellen, könnte die bevorstehende Zinswende wieder in den Vordergrund rücken.

Gold: Drei Szenarien in der Ukraine-Krise

Der Kurssprung beim Preis für Gold kam ausschließlich wegen der Gerüchte eines unmittelbar bevorstehenden Einmarsches Russlands in die Ukraine zustande. Ob der Anstieg nachhaltig ist, hängt ganz davon ab, wie sich die Lage entwickelt. Es gibt derzeit drei mögliche Szenarien für den Konflikt in der Ukraine. Erstens, es kommt zu einem Angriff auf die Ukraine, dann dürfte sich die Rally im Gold fortsetzen. Zweitens, die Verhandlungen verlaufen schleppend und ziehen sich in die Länge. In diesem Fall würde es je nach Nachrichtenlage immer wieder zu volatilen Bewegungen kommen. Und drittens, es wird eine Lösung zwischen Russland und der Nato erzielt und die Truppen werden von der Grenze abgezogen. Dies wäre für alle Beteiligten die Ideallösung, würde aber im Umkehrschluss einen Rücksetzer für den Goldpreis bedeuten.

Charttechnik

In der vergangenen Woche haben wir den Tageschart beim Gold besprochen. Hier hatte sich aufgrund der ausgebildeten Keil-Formation ein interessantes Set-Up ergeben. Zu dem Zeitpunkt war der Goldpreis bereits auf den Weg in Richtung der oberen Trendlinie des Keils. Am Freitag gelang schließlich ein dynamischer Ausbruch, nachdem die USA die Meldung verbreitet hatte, dass ein Angriff auf die Ukraine kurz bevorstehe. Der Anstieg über das letzte lokale Hoch bei circa 1.852 USD hat letztlich den Ausbruch bestätigt und den Kurs bis an die markante Widerstandszone bei 1.871/78 geführt. An dieser Stelle kam die Rally jedoch ins Stocken. Grund dafür waren die Entspannungssignale, die heute Vormittag aus Russland kamen.

In der Folge stürzte der Preis für Gold vom Hoch bei 1.878 bis auf 1.852 USD ab. Der Abverkauf wurde genau an dem vorherigen lokalen Hoch abgefangen. Die Bullen versuchen derzeit die Zone bei 1.852 USD zu verteidigen. Ein Rutsch unter die Unterstützung könnte jedoch zu einer Ausweitung der Abwärtsbewegung führen. Die nächste Unterstützung befindet sich erst wieder an der fallenden Trendlinie bei circa 1.844 USD. Im beigefügten Chart können Sie den möglichen Unterstützungsbereich sehen, der von der Trendlinie bis zur horizontalen Unterstützung bei 1.816 USD reicht. Diese Zone sollten die Bullen bei einem eventuellen Rücklauf verteidigen, um im Anschluss die begonnene Aufwärtsstruktur fortzuführen. Ein Anstieg über das jüngste Hoch bei 1.878 USD wäre hingegen ein weiterer Befreiungsschlag für den Goldpreis auf dem Weg in Richtung der Marke von 1.900 USD. Oberhalb des für den Trend wichtigen 200-Tage-Durchschnitts behalten die Gold-Bullen die Oberhand.

Gold: Ausbruch aus dem Keil - Rücklauf (Russland-Ukraine-Konflikt)

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3 Kommentare

  1. Mittels der Charttechnik bei Gold kann man punktgenau vorhersagen, ob und wann der Einmarsch erfolgen wird.
    Ich finde das immer wieder so dermaßen faszinierend!

  2. USA haben derzeit ,kein Interesse einer Konfliktlösung.
    Wird sich Hinziehen.
    Gruselig, Goldpreis und Krieg, na ja wenn so ist, ist halt.
    Putin, könnte diese Manöver und Schachspiel, als Testphase sehen.
    Teilweiser ABZUG möglich.
    Für die Zukunft des Landes Ukraine, empfehle die VOLLKOMMENE NEUTRALITÄT.
    Sich von keiner Seite USA nato Russ einreden lassen.
    Dafür abkassieren. Deutschland zahlt schon.

  3. Im Windschatten der sog. „Ukraine-Krise kann man hervorragend die derzeitige
    Mangelteuerung – das eigentliche Problem – vergessen lassen….! Es wird von
    interessierten Kreisen gern gesehen, wenn die Inflation i.w.S. nicht im Blickpunkt
    steht. Die Winkelzüge sind schon gigantisch! Es wird wohl noch dauern, bis
    diese nicht mehr funktionieren.

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