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Erneute Bankenschließung im Baltikum: „Versobank“ in Estland geschlossen, auch deutsche Kunden betroffen

Im Baltikum scheint es hoch her zu gehen. Erst vor Kurzem wurde in Lettland die ABLV Bank dicht gemacht. Verdacht auf Geldwäsche. Nun ist im Nachbarland Estland die "Versobank" an der Reihe. Was haben die deutschen Kleinsparer damit...

FMW-Redaktion

Im Baltikum scheint es hoch her zu gehen. Erst vor Kurzem wurde in Lettland die ABLV Bank dicht gemacht. Verdacht auf Geldwäsche. Nun ist im Nachbarland Estland die „Versobank“ an der Reihe. Was haben die deutschen Kleinsparer damit zu tun? Nun, wenn deutsche Zinsvergleichsportale für Anlagen bei dieser Bank werben (jetzt nicht mehr), dann ist der deutsche Anleger durchaus betroffen. Angeblich sollen 1300 deutsche Sparer über das deutsche Vergleichsportal „Savedo“ bei der Versobank Zinsanlagen getätigt haben, und nun von der Pleite betroffen sein.

Savedo war die einzige Anlaufstelle für deutsche Sparer um bei der Versobank von hier aus Konten zu eröffnen. Solche Vergleichsportale liefern zwar den Zugang, fungieren aber rechtlich nur als „Vermittler“, und haben letztlich mit der Pleite nichts am Hut. Wobei man sich schon fragen kann, in wie fern diese Portale vorab die Partnerbanken prüfen, die oft im Ausland sitzen. Savedo bietet aktuell auch Anlagen bei Banken wie der „J&T Banka“ aus Tschechien, der „Imprebanca“ aus Italien, und der „Privatbanka“ aus der Slowakei. Haben Sie schon mal überhaupt was von diesen Banknamen gehört? Wir auch nicht!

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Wie es im Augenblick aussieht, sollen die Anleger bis zu 100.000 Euro durch die estnische Einlagensicherung entschädigt werden (hier der Zugang zum Antragsformular). Beispielsweise „Finanztest“ hatte schon vor der Pleite vor Anlagen bei der Versobank gewarnt. Die Gründe für die Bankschließung durch die estnische Bankenaufsicht sollen beim Verdacht von Geldwäsche sowie bei der sonstigen mangelnden Einhaltung von Gesetzen liegen.

Auffallend ist, dass Savedo Zinsangebote in exponierter Lage auf seiner Webseite präsentiert, die von Banken mit schlechten Länder-Ratings stammen. Natürlich müssen solche Banken höhere Zinsen bieten um ausländische Geldanleger anzulocken. Zur Ehrenrettung von Savedeo sei gesagt, dass man im Angebot gut sichtbar erkennt, in welchem Land die Bank sitzt, und welches Länderrating vorliegt.

Laut Savedo sollen von der Versobank-Pleite betroffene Sparer innerhalb von 7-17 Werktagen ihr Geld von der Einlagensicherung in Estland zurückerhalten. Die aktuellsten Details zur Abwicklung kann man im Originalwortlaut bei der Versobank hier auf Englisch nachlesen.

Versobank EZB
Die Zentrale der EZB in Frankfurt. Ging die Initiative zur Schließung der Versobank „mal wieder“ von hier aus? Foto: EZB



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