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Erschreckende Parallele in den USA: Was die Zahlen 20.000 und 20 Billionen miteinander zu tun haben

Der Dow Jones-Index hängt jetzt de facto schon an der Schwelle zur 20.000er-Marke. Was für ein langfristiger Anstieg von gerade mal 1.200 Punkten im Jahr 1980. Dann muss es den USA ja richtig gut...

FMW-Redaktion

Börsenrausch in den USA. Die Notenbanken drucken, Trump wird kräftig Schulden machen, die Unternehmen verdienen gut, alle Menschen sind in Arbeit. In welcher Arbeit genau, und mit welchem Verdienst, interessiert die große Politik nicht wirklich. Das Gesamtbild sieht doch für den Börsianer echt total super aus. Zwei große Zahlen springen uns ganz aktuell an. Der Dow Jones-Index hängt jetzt de facto schon an der Schwelle zur 20.000er-Marke. Was für ein langfristiger Anstieg von gerade mal 1.200 Punkten seit dem Jahr 1980. Dann muss es den USA ja richtig gut gehen.

Wer langfristig Aktien besaß und noch besitzt, ist der große Profiteur, denn auch die laufenden Ausschüttungen bringen langfristig schön Geld aufs Bankkonto. Wer eben keine Aktien besitzt, ist durch stetige Reallohn-Verluste der große Verlierer. Erschwerend kommt die stetig wachsende US-Staatsverschuldung hinzu, die langfristig dafür sorgt, dass tendenziell immer am unteren Ende der Gesellschaft bei Kosten gespart wird. Die Staatsverschuldung stieg von 1980 bis heute von 900 Milliarden auf jetzt 19,88 Billionen Dollar. Wir hängen ganz kurz vor der historischen 20 Billionen-Grenze, die Präsident Obama vielleicht gerade noch so in seiner Amtszeit knacken könnte.

Was haben diese beiden Zahlen miteinander zu tun? Nun, zum Beispiel die enormen Rüstungsausgaben der USA, die für einen bedeutenden Teil der Arbeitsplätze und der Konjunktur in den USA stehen, werden über eben diese Schulden finanziert, die aus dem Ausland angesaugt werden. Das monatliche und jährliche Defizit der USA ist so konstant groß, dass man quasi sein Militär über stetig neue Schulden am Laufen hält. Ebenso müssen ja auch Lehrer, Polizisten etc bezahlt werden. Geht das nicht über Steuern, müssen eben neue Schulden her. All die auf Schulden und nicht auf Steuern basierenden Gelder, die zum Beispiel für staatlich gezahlte Gehälter draufgehen, landen über den Konsum bei großen US-Konzernen, was deren Aktien wiederum ansteigen lässt.

Mit all den Schulden wird letztlich der amerikanische Traum am Leben gehalten, was den Dow langfristig so rosig da stehen lässt. Natürlich gibt es noch andere Gründe für steigende Aktien wie Währungsschwankungen und Auslandsmärkte, aber (irgendwie?) ist die Korrelation zwischen den beiden Charts ziemlich einfach erkennbar, oder was meinen Sie?

dow
Der Dow seit 1980,gestiegen von 1.200 auf jetzt 20.000 Punkte. Für Aktionäre eine tolle Langfrist-Story.

us-staatsschulden
US-Staatsschulden seit 1980, von 900 Milliarden auf jetzt fast 20 Billionen Dollar angestiegen.



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8 Kommentare

  1. Das sind aber gedruckte Schulden, also keine wirklichen Schulden, wie wir kürzlich belehrt wurden.

    1. Deswegen werden wir auf unbestimmte Zeit eine Währungsreform in den USA sehen (und nicht nur dort), nur so können aus gedruckten Schulden zero Schulden werden. Zwischenschritte sind Deflation und Hyperinflation, Begleiterscheinungen sind Krieg und Armut. Die Geschichte wiederholt sich leider immer wieder

    2. Sämtliche Schulden sind gedruckte Schulden, außer Schulden in Sachwerte. Wenn ich 100€ zur Bank bringe, dann habe ich ein Guthaben von 100€, 90€ darf die Bank weiter verleihen, schwupps wurden 90€ Schulden digital gedruck!

  2. Die Rüstungsindustrie ist vermutlich die letzte amerikansiche Industrie die fest in den USA verwurzelt ist. Alle anderen fertigungsintensiven Industrien sind mehr oder weniger abgewandert und produzieren im Ausland.

  3. Eigentlich ist der Dow Jones über sein Ziel hinweg geschossen, sollte der Dow Jones heute die 20034 erreichen, hat er vom 4.11 bis jetzt 12% zugelegt! Dann wird abkassiert, wann?, wenn, dann aber schnell und viel!

  4. Das ist ja nicht nur in Amiland so, sondern weltweit. Es wird eine Reichtumsillusion genährt.

    Erster Schritt für mehr Transparenz wäre die Abkehr von der Kameralistik und die Aufstellung einer Haushaltsbilanz. Und zwar unter Einbeziehung aller bisher völlig ungedeckten Verbindlichkeiten aus den Pensionsverpflichtungen, Löchern in den Sozialkassen (die durch die gesetzwidrige Einwanderungspolitik sprunghaft wachsen werden), eingegangenen Haftungsverpflichtungen und Auflösung der diversen „Fonds“, die bisher dazu benutzt werden, die „schwarze Null“ zu erzeugen. Dann würde sich schnell zeigen, dass das Eigenkapital des Staates in den letzten Jahren vermutlich gesunken ist.

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