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Erstaunlich gute Daten aus UK – warum das vielleicht nur ein kurzer Push für das Pfund ist

Die UK-Einzelhandelsdaten, die heute für den Monat Februar veröffentlicht wurden, zeigen eine erstaunlich robuste Nachfrage der Verbraucher in Großbritannien. Nicht die Preise, sondern das...

FMW-Redaktion

Die UK-Einzelhandelsdaten, die heute für den Monat Februar veröffentlicht wurden, zeigen eine erstaunlich robuste Nachfrage der Verbraucher in Großbritannien. Nicht die Preise, sondern das Einzelhandelsvolumen in UK stieg im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 3,7%. Nach +1% im Januar liegt man jetzt deutlich über den Erwartungen von um die 2,5%. Die britischen Verbraucher lassen sich also von steigenden Preisen und dem anstehenden Brexit nicht einschüchtern in ihrer Konsumlaune!

Die Kernrate bei den Einzelhandelsumsätzen steigt sogar noch stärker an. Nach 2,1% im Januar und nun erwarteten +3% liegt die Steigerung bei satten 4,1%. Das nährt die Aussichten auf schneller steigende Zinsen in UK, als es die meisten noch vor Kurzem erwartet hatten. In dieser Woche hatte man in UK bereits eine aktuelle Inflationsrate von über 2% veröffentlicht, womit man sein Ziel bereits überschritten hat.

Also, in UK steht in der Tat alles auf Überhitzung und damit Anhebung der Zinsen. Erstaunlich, wie robust es doch in UK nach dem ganzen Brexit-Trubel läuft. Bisher ist wenig zu sehen vom Untergang der britischen Konjunktur, aber da sollte man sich nicht zu früh freuen. Umzüge von Banken und Industrie über den Kanal in die EU gehen nicht von heute auf morgen. Dennoch sind die aktuellen Zahlen aus dieser Woche erstaunlich robust. Das hat heute auch das britische Pfund gefreut, wenn auch nur kurzfristig.

Heute Vormittag direkt vor der Veröffentlichung der Daten lag man bei 1,2475 gegen den US-Dollar. Dann ging es auf einen Schlag rauf auf 1,2526 im Hoch um kurz nach 10:30 Uhr deutscher Zeit. Seitdem hat man sich erst mal beruhigt auf Kurse um die 1,2500. Warum so zögerlich? Nun, im Chart sieht man die nächsten drei Wiederstandsmarken. Die nächste Marke liegt bei 1,2566, also nicht weit entfernt. Von hier aus ging es vor genau vier Wochen zügig bergab auf 1,21. Also sind es nur 66 Pips bis zum nächsten Widerstand. Wie man aus Interbanken-Handelskreisen hört, wir die Luft für Pfund-Bullen da oben aber schon dünn, was die Volumen in den Orderbüchern angeht.

Aber das muss natürlich nichts heißen. Im Devisenmarkt ändern sich Positionen und offenen Orders schnell. Wenn jemand sprunghaft ist, dann der Devisenmarkt! Wichtiger ist, so finden wir zumindest, dass man beim Pfund-Handel den offiziellen Brexit-Verkündungstermin von Theresa May nächst Woche Mittwoch im Auge behält. Da kann man sich schon fragen, ob sie ihm Zuge dieser offiziellen Austrittserklärung weitere Andeutungen macht, wie hart der Brexit wird. Das kann ein weiterer kräftiger Auslöser für heftige Schwankungen sein, jenseits der Charttechnik!


Das britische Pfund vs US-Dollar seit August 2016.



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2 Kommentare

  1. Erstaunlich gute Daten aus UK-Warum das „vielleicht“ nur ein kurzer Push für das Pfund ist!Für diese Erkenntnis verleihe ich der FMW-Redaktion den grossen Karl-Valentin-Gedächtnisorden am Band!

  2. Wie immer das täglich UK-brexit bashing der FMW-Redation! Herrlich! Ich sag euch den Kampf werdet ihr verlieren! #straightouttaeurope$

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