FMW-Redaktion
Ja, der Arbeitsmarkt zeigt immer und immer besser werdende Daten. Bevor wir später am Tag die März-Daten der Bundesagentur für Arbeit präsentieren, hat jetzt kurz vorher wie üblich das Statistische Bundesamt die Februar-Daten zur „Erwerbstätigkeit“ und „Erwerbslosigkeit“ veröffentlicht. Viele Journalisten bringen diese Begriffe gerne durcheinander mit der „Arbeitslosigkeit“, aber dazu gleich noch mehr.
Erwerbstätigkeit
Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Februar auf 44,3 Millionen gestiegen (2015 noch 42,5 Millionen). Darin sind alle Menschen enthalten, die arbeiten, also Angestellte und Selbständige. Gegenüber Februar 2017 nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 1,4% oder 621.000 Personen zu. Gegenüber dem Vormonat Januar 2018 nahm die Erwerbstätigkeit um 63.000 Personen zu. Das ist ein verdammt guter Sprung von einem Wintermonat auf den anderen. Er lag sogar über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre bei den monatlichen Veränderungen (+51.000).
Erwerbslose
Die Zahl der „Erwerbslosen“ liegt jetzt nur noch bei 3,5% oder 1,63 Millionen Menschen. Saisonbereinigt sinkt die Zahl um 11000 gegenüber Januar. In der Grafik am Ende des Artikels finden Sie mehr Details hierzu.
Begriffserklärung
Da viele Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten, diese Begriffe immer verwechseln, hier nochmal unsere Hilfestellung. „Arbeitslos“ ist die Definition der Bundesagentur für Arbeit nach deutschen Gesetzen. Darin werden zwar alle Arbeitslosen gezählt, die derzeit Arbeit suchen. Aber auf der anderen Seite lässt die Agentur viele Arbeitslose aus der Statistik verschwinden, wenn sie krank sind, über 58 Jahre, oder wenn sie gerade in „Weiterbildungsmaßnahmen“ stecken. Entscheidend ist aber, dass alle Arbeitslosen als arbeitslos gezählt werden, die Arbeit suchen. Dadurch liegt die Arbeitslosenquote derzeit knapp unter 6%.
Die Erwerbslosigkeit wird nach dem Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation „ILO“ berechnet, damit deutsche Daten auch auf europäischer Ebene vergleichbar sind. Hierzu werden alle Arbeitslosen aus der Arbeitslosenstatistik entfernt, bei denen die Ämter der Meinung sind, dass sich die Arbeitslosen zuletzt nicht wirklich um Arbeit bemüht haben. Dadurch halbiert sich die Arbeitslosigkeit optisch fast, und wir haben hierzulande plötzlich nur 3,5% „Erwerbslose“. Hier die offizielle Definition des Statistischen Bundesamtes:
Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.
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