Europa

Geringste Steigerung seit 24 Monaten Erzeugerpreise der Industrie kaum noch der Rede wert

Die Erzeugerpreise der deutschen Industrie steigen zuletzt nur noch um 4,1 %, die niedrigste Steigerungsrate seit 24 Monaten.

Industrieproduktion

Die Erzeugerpreise der deutschen Industrie wurden vor wenigen Augenblicken vom Statistischen Bundesamt gemeldet. Im Monat April stiegen sie im Jahresvergleich um 4,1 % gestiegen, oder besser gesagt um nur noch 4,1 %. Dies ist die geringste Steigerungsrate seit 24 Monaten. Die Grafik macht es deutlich: Im September 2022 sah man mit +45,8 % noch die höchste Steigerungsrate der Erzeugerpreise, und seitdem sinkt sie in großen Schritten, aktuell fast zum Nullpunkt. Und die Energiepreise spielen inzwischen nicht mehr die größte Rolle!

Für die Inflation haben bereits die vorlaufenden Großhandelspreise in dieser Woche eine entspannendes Signal gesendet mit minus 0,5 % im April. Jetzt diese minimale Steigerung der Erzeugerpreise – ein weiteres Signal für die Inflation, sich weiter abzuschwächen?

Entwicklung der deutschen Erzeugerpreise seit 2018

Hauptantreiber für die Erzeugerpreise

Hier auszugsweise zwei Teilaspekte für die Erzeugerpreise, im Wortlaut vom Statistischen Bundesamt: Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich waren im April 2023 die Investitionsgüter mit einem Plus von 6,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Gegenüber März 2023 stiegen die Preise um 0,5 %. Insbesondere Maschinen verteuerten sich mit +8,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich (+0,5 % gegenüber März 2023). Auch Kraftwagen und Kraftwagenteile verteuerten sich um 5,6 % gegenüber April 2022 (+0,9 % gegenüber März 2023), ebenso wie Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse (+5,3 % gegenüber April 2022, +0,4 % gegenüber März 2023).

Leichter Anstieg der Energiepreise gegenüber dem Vorjahresmonat und dem Vormonat

Die Energiepreise waren im April 2023 nur noch 2,8 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber März 2023 stiegen sie jedoch um 1,0 %. Dies ist der erste Anstieg gegenüber dem Vormonat seit September 2022 (+5,0 % gegenüber August 2022). Da die Energiepreise bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im März 2022 stark gestiegen waren, führte dies nun gemeinsam mit den Preisrückgängen der vergangenen Monate zu einem nur noch vergleichsweise moderaten Anstieg im Vorjahresvergleich (Basiseffekt). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten wie in den Vormonaten die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung. Erdgas in der Verteilung kostete im April 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 10,8 % mehr als im April 2022. Gegenüber März 2023 stiegen die Erdgaspreise um 1,4 %. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber April 2022 um 2,9 %, stiegen aber gegenüber März 2023 um 1,5 %.

Mineralölerzeugnisse waren 15,0 % billiger als im April 2022 und 0,5 % billiger als im März 2023. Leichtes Heizöl war im April 2023 um 24,9 % billiger als ein Jahr zuvor (-3,8 % gegenüber März 2023). Die Preise für Kraftstoffe sanken um 13,4 % (+0,1 % gegenüber März 2023). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 4,8 % höher als im April 2022 und stiegen gegenüber März 2023 um 0,1 %.



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7 Kommentare

  1. Na bitte, jetzt geht’s aufwärts!
    Alle Dax Long und dann ab in die goldene Zukunft!

  2. wie bitte 4,1% kaum noch der Rede Wert.

  3. Der Aufschwung könnte wieder starten. Aber mit dieser Regierung und dieser Politik kann es nur noch bergab gehen.

  4. Es geht gegen Null lt. Grafik. Multipliziert man eine beliebige Zahl mit Null, dann ergibt das ?

  5. Die ganzen „Bach-runter-Krakeler“ und „vor-die-Wand“-Träumer der AfD sind Lügen gestraft.
    Einen funktionierenden Staat bringt die Reichsbürger-Szene nicht ins Wanken, höchstens sich selbst ins Gefängnis, wenn sie bewaffnet ist.
    Aber die Ossis haben das noch nicht verstanden.

  6. @Martell: Was hat Ihre politische Hetzhysterie mit dem Artikel zu tun?

  7. @Karl Martell: Da haben sie jetzt aber fast jeden Framing Mainstreambegriff verwendet. Glückwunsch!

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