Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte wurden heute früh vom Statistischen Bundesamt für den Monat Oktober mit -1,1 % im Jahresvergleich gemeldet. Das ist der 16. Monat in Folge mit Preisrückgängen. Dabei gibt es zwei Aspekte zu berücksichtigen. Wichtig sind die Erzeugerpreise, weil sie der Vorlaufindikator für die letztlichen Verbraucherpreise sind (Inflation). Einerseits dämpfen die rückläufigen Erzeugerpreise die Gesamtrate der Inflation. Andererseits sieht man bereits seit Monaten, dass die Preise für Dienstleistungen der Preistreiber Nummer 1 darstellen bei der Inflationsstatistik.
Beispiel Oktober: Bei 2,0 % Gesamtschnitt sanken die Energiepreise um 5,5 %, die Warenpreise stiegen nur um 0,4 %. Die Dienstleistungspreise aber stiegen um 4,0 %! Von daher haben Indikatoren wie die Erzeugerpreise derzeit an Wichtigkeit verloren. Mehr im Fokus stehen Faktoren wie hohe Lohnsteigerungen bei Tarifverhandlungen. Sie zwingen die Arbeitgeber letztlich dazu, bei ihren Kunden höhere Preise durchzusetzen, um die Lohnsteigerungen zu refinanzieren. Vor allem von de Seite wird derzeit Aufwärtsdruck auf die Inflation ausgeübt.
Hier auszugsweise heutige Detailaussagen der staatlichen Statistiker über die Erzeugerpreise für Oktober: Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren auch im Oktober 2024 die Preisrückgänge bei Energie, während Investitions-, Konsum- und Vorleistungsgüter teurer waren.
Energie war im Oktober 2024 um 5,6 % billiger als im Oktober 2023. Gegenüber September 2024 stiegen die Energiepreise allerdings um 0,6 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge bei Mineralölerzeugnissen. Diese waren 12,9 % billiger als im Oktober 2023. Gegenüber September 2024 stiegen die Preise für Mineralölerzeugnisse um 0,9 %. Leichtes Heizöl war 22,7 % billiger als im Oktober 2023 (+4,9 % gegenüber September 2024). Kraftstoffe kosteten 12,1 % weniger als ein Jahr zuvor (+1,9 % gegenüber September 2024).
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