Die deutschen Erzeugerpreise zeigen aktuell das selbe Bild wie andere wichtige Vorlaufindikatoren für die Verbraucherpreise (Inflation). Es geht kräftig nach oben. Im Juli stiegen die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 3,0% nach ebenfalls 3,0% im Juni. Kräftiger wuchsen sie zuletzt im Dezember 2011.
Wie immer dieser Tage ist auch bei den Erzeugerpreisen Öl der Preistreiber Nummer 1 (Energiepreise +6,5%). Ohne die Energiepreise hätten sich die Erzeugerpreise um 1,9% verteuert. Damit läge man immer noch genau auf dem Inflationsziel der EZB. Na ja, gut… die Erzeugerpreise müssen ja erstmal an die Einzelhändler weitergereicht werden, die sie an die Verbraucher weiterreichen müssen. Aber auch dort hatte man ja in den letzten Monaten das EZB-Ziel (2,0% oder nahe 2,0%) schon erreicht.
Hier mehr Details vom Statistischen Bundesamt:
Vorleistungsgüter waren im Juli 2018 um 3,2 % teurer als im Juli 2017. Gegenüber dem Vormonat Juni blieben diese Preise unverändert. Metalle kosteten 6,0 % mehr als im Juli 2017. Die Preise fielen jedoch gegenüber dem Vormonat um 1,4 %. Walzstahl war im Vorjahresvergleich um 9,4 % teurer. Darunter waren die Preise für Betonstahl sogar um 19,8 % höher. Chemische Grundstoffe kosteten 4,8 % mehr als ein Jahr zuvor. Billiger als im Juli 2017 waren unter anderem nichtmetallische Sekundärrohstoffe (-11,6 %).
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Juli 2018 um 0,4 % höher als im Juli 2017, im Vergleich zum Vormonat Juni stiegen sie um 0,1 %. Nahrungsmittel waren 0,1 % billiger als im Juli 2017, gegenüber dem Vormonat Juni gab es einen geringfügigen Preisanstieg (+0,1 %). Billiger als im Juli 2017 waren insbesondere Zucker (-24,6 %), Schweinefleisch (-9,7 %) und Kaffee (-3,9 %), Butter kostete 2,6 % weniger als ein Jahr zuvor. Dagegen waren Obst- und Gemüseerzeugnisse 5,1 % teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Backwaren waren um 3,8 % höher, die Preise für Milch um 2,2 %.
Investitionsgüter waren im Juli 2018 um 1,3 % teurer als im Juli 2017 (+0,2 % gegenüber Juni 2018), Gebrauchsgüter kosteten 1,6 % mehr als im Vorjahresmonat (+0,1 % gegenüber Juni 2018).
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken