Europa

Erzeugerpreise steigen +9,6% zum Vorjahresmonat in Eurozone: höher als in USA, Inflationsschub voraus?

Starker Anstieg der Erzeugerpreise

Wie Eurostat soeben mitgeteilt hat, steigen die Erzeugerpreise in der Eurozone (wie auch in der EU) zum Vorjahresmonat um +9,6% (Prognose war +9,6%). Zum Vormonat steiegen die Erzeugerpreise in der Eurozone um +1,3%, in der EU um +1,4% (Prognose war +1,2%).

Die Erzeugerpreise

Dabei stiegen die Preise im Energiesektor (+2,1%) und für Zwischenprodukte (intermediate goods, +1,9%) am stärksten.

Auffallend in Sachen Preisauftrieb ist vor allem Irland: dort stiegen die Erzeugerpreise zum Vormonat um +5,3% – zum Vorjahresmonat sogar um +45,1%! Auch Belgien (+20,1%) und Dänemarkt (+17,2%) verzeichnen stark gestiegene Kosten für die Industrie. Deutschland liegt mit +1,4% zum Vormonat und +6,4% zum Vorjahresmonat etwa im Mittelfeld.

Insgesamt sind damit die Eurzeugerpreise in der Eurozone/EU stärker gestiegen als in den USA: dort waren diese um +0,8% zum Vormonat und um +6,6% zum Vorjahresmonat gestiegen. Das deutet darauf hin, dass auch in Europa ein größerer Inflations-Schub zu erwarten ist – denn die Unternehmen haben angesichts der stark gestiegenen Kosten nur zwei Alternativen: entweder sie erhöhen die Preise, oder verzichten auf Marge. Im Zweifel ist jedoch die erste Alternative die Wahrscheinlichere!

Derzeit liegen die Verbraucherpreise in der Eurozone bei +1,9% – in den USA hingegen bei +5,0%. Das deutet daraufhin, dass auch in Europa die Inflation in den nächsten Monaten anziehen wird – eben dann, wenn die Unternehmen es geschafft haben, ihrer höheren Kosten auch an die Verbraucher weiter zu reichen..



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6 Kommentare

  1. Das wird uns 2-3 Jahre begleiten.

  2. Analog dem Gassenhauersong:Das bisschen Haushalt…,heisst es nun:Das bisschen Inflation…Bei unseren überlaufenden Konten und dem gigantischen Vermögenszuwachs der jüngeren Zeit sollte uns das wirklich nicht beschäftigen!Die schier unermesslich grosse Güte und Weisheit unserer Regierung nebst ihren Schmiere stehenden,andauernd Recht& Gesetz brechenden, Komplizen EZB und EU-Kommission, wird uns schon vor allen irdischen Gefahren retten! Realität oder Fiktion?

  3. Die letzten 30 Jahre wurde die Inflation unterdrückt durch Globalisierung, starke Zinssenkungen, Produktion in Billigländern und als Schlusspunkt noch der Coronaschock.Jetzt muss das Pendel unweigerlich auf die Gegenseite ausschlagen.Jeder mittelmässig begabte
    Beobachter weiss dass dies ein schneeballartiges Hinaufschaukeln ist und nicht transitory sein kann. Diese Lohn- Preis- Spirale hat erst begonnen und wird erst unterbrochen durch einen Aktiencrash mit folgender Rezession. Dies ist der Widerspruch der Permabullen, denn mit weiter steigenden Aktien wird die Inflation nicht gebändigt und nur die Fallhöhe optimiert.
    Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wo alle Permabullen und verärgerten Bären die Party gleichzeitig verlassen wollen.Ich glaube nicht dass die Bardame Lagarde und der Türsteher Powell das Chaos vor der Crash- Bar noch verhindern können.
    Zur Überlegung:Bei 20% Korrektur wäre der S&P immer noch bei den alten Hochs vor der letzten grossen Korrektur.

  4. wenn Ihre erste Alternative Wirklichkeit wird (was nicht zwingend sein muss, denn es könnte auch ein Preiswettbewerb stattfinden, um ungeliebte Konkurrenten zu verdrängen, und damit auch sinkende Margen in Kauf genommen werden, was ich nicht für ganz unwahrscheinlich halte und das auch als den Grund sehe, warum die amerikanischen Unternehmen soviel Geld anhäufen bzw. mit so viel Geld ausgestattet werden): Preise werden angehoben…anfangs funktioniert das auch noch…der Endverbraucher/Firmen haben Geld gespart, es tut nicht direkt weh…Investitionen werden weiterhin durchgeführt, auch zu höheren Preisen…wenn das geschieht, dann bleibt die Wirtschaft am Laufen…Gewinne entstehen weiterhin, Unternehmen wollen auf die gewinnbringenden Märkte…es entsteht mehr Angebot und damit Preisdruck…die Preise sinken wieder usw.

  5. Wenn doch soviel Kohle (Stimmy-checks) „mehr“ im Umlauf ist,müsste man das ja hier sehen !

    https://www.investing.com/economic-calendar/all-car-sales-886

    https://www.investing.com/economic-calendar/total-vehicle-sales-85

    Weil höhere Preise müssen ja erstmal bezahlt werden,um die selbigen zu erhöhen.Gepaart mit Quantität.
    Ansonsten ist das alles Spekulation und Propaganda.

  6. Zum Thema, TRANSITORY INFLATION, gutes Video von Bernecker TV. ( Hochseilakt auf drei Beinen) Obwohl er mir früher zu bullisch war, gefällt er mir immer besser.Schöner Trost für die Transinvestorys, die Korrektur wird auch nur „transitory“ sein.

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