Europa

Erzeugerpreise steigen dramatisch an – höchster Zuwachs seit 70 Jahren!

Die deutschen Erzeugerpreise für den Monat Oktober wurden soeben vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Sie steigen im Jahresvergleich um 18,4 Prozent (bei 16,2 Prozent Erwartung), bei einem Wert von 14,2 Prozent im September. Sogar im Monatsvergleich von September auf Oktober 2021 ist es eine Steigerung von gigantischen 3,8 Prozent! Der Jahreswert von 18,4 Prozent ist laut den Statistikern der höchste Anstieg gegenüber seit November 1951 (damals +20,6 Prozent). Hauptverantwortlich für diesen dramatischen Anstieg der Erzeugerpreise war laut Aussage der Statistiker die Preisentwicklung bei Energie. Im Chart sehen wir die Preisveränderungen seit dem Jahr 2018.

Erzeugerpreise ohne Energie immer noch um 9,2 Prozent höher

Die Energiepreise waren im Oktober 2021 im Durchschnitt 48,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Allein gegenüber September 2021 stiegen diese Preise um 12,1 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung (+ 81,4 Prozent) und elektrischer Strom (+ 49,6 Prozent). Ohne die Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise immer noch 9,2 Prozent höher als im Oktober 2020.

Grafik zeigt Erzeugerpreise seit dem Jahr 2018

Hoher Anstieg der Erzeugerpreise bei den Vorleistungsgütern – vor allem bei Metallen, Sekundärrohstoffen und Holz

Die Erzeugerpreise für Vorleistungsgüterwaren im Oktober 2021 waren um 18,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 37,8 Prozent. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 56,4 Prozent. Nichteisenmetalle und deren Halbzeug insgesamt kosteten 29,8 Prozent mehr, Aluminium in Rohform war 67,4 Prozent teurer. Allein gegenüber September 2021 stiegen die Aluminiumpreise um 13,1 Prozent. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei nichtmetallischen Sekundärrohstoffen (+95,7 Prozent) sowie Nadelschnittholz (+91,8 Prozent). Verpackungsmittel aus Holz waren 82,0 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Ein ebenfalls starkes Plus gegenüber dem Vorjahresmonat wiesen die Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen mit +26,9 Prozent auf. Kunststoffe in Primärformen waren 23,2 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Futtermittel für Nutztiere stiegen um 22,6 Prozent, für Getreidemehl um 16,1 Prozent. Die Erzeugerpreise für Gebrauchsgüter waren im Oktober 2021 um 3,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung für Möbel (+4,3 Prozent). Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 3,2 Prozent mehr. Besonders hoch war hier der Preisanstieg gegenüber Oktober 2020 bei Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnissen (+14,4 Prozent), aber auch bei Metallbehältern, Heizkörpern und Heizkesseln (+10,6 Prozent).

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch gestiegene Preise für Öle und Fette

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Oktober 2021 um 3,0 Prozent höher als im Oktober 2020. Nahrungsmittel waren 3,7 Prozent teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise im Vorjahresvergleich für pflanzliche, nicht behandelte Öle (+48,3 Prozent), Butter (+18,8 Prozent) und Rindfleisch (+14,2 Prozent). Backwaren kosteten 3,7 Prozent mehr. Dagegen war vor allem Schweinefleisch billiger als im Oktober 2020 (-5,1 Prozent).



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1 Kommentar

  1. Autofahrer aufgepasst. Demnächst werden wahrscheinlich wieder Kanaldeckel in größerem Umfang geklaut.

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