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Es gibt einen ganz bestimmten Grund, warum die Arbeitslosigkeit erstmal kaum weiter sinken wird

Job-Boom, brummende Konjunktur, in vielen Bereichen und in machen Bundesländern längst Vollbeschäftigung, da müsste die Arbeitslosigkeit nun immer weiter fallen...

FMW-Redaktion

Job-Boom, brummende Konjunktur, in vielen Bereichen und in machen Bundesländern längst Vollbeschäftigung, da müsste die Arbeitslosigkeit nun immer weiter fallen. Das „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ (IAB / Forschungsreinrichtung der Bundesagentur für Arbeit) sagt aktuell aber, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten kaum noch sinken wird.

Es komme nun ein Faktor zum Tragen, den wir bei FMW in den letzten Monaten immer wieder angesprochen haben. Wo hat man statistisch die 2015 und 2016 in Deutschland eingetroffenen Flüchtlinge „statistisch versteckt“, damit sie die Arbeitslosenzahlen nicht schlagartig hochtreiben? Es war klar, die Agentur bediente sich ihrer vorhandenen Mittel. Lange Zeit wurden Flüchtlinge in Integrationskursen und Deutschkursen „geparkt“. Aber anscheinend konnte man das nicht ewig lange durchhalten. Zitat IAB:

Dabei spielt eine wichtige Rolle, dass viele Flüchtlinge in den kommenden Monaten ihre Integrations- und Sprachkurse beenden und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. „Angesichts der vielen Arbeitsmarkteintritte von Flüchtlingen wird die Arbeitslosigkeit zunächst nicht mehr wesentlich sinken. Danach kann der Trend aber weitergehen, der Arbeitsmarkt läuft grundsätzlich sehr gut“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Mit „Eintritt in den Arbeitsmarkt“ ist per Definition nicht gemeint, dass sie sofort Arbeit finden, sondern dass sie rein buchhalterisch nun dem Arbeitsmarkt zugerechnet werden als Mensch, der potenziellen Arbeitgebern auch wirklich zur Verfügung steht. Da sie bisher in diesen Maßnahmen der Agentur steckten, standen sie den Arbeitgebern offiziell nicht zur Verfügung, obwohl sie arbeitslos waren.

Nun nach ihrer quasi Umbuchung von den Maßnahmen in den Arbeitsmarkt werden sie offiziell als „zur Verfügung stehend“ gezählt, womit sie offiziell auch in die Arbeitslosenstatistik fallen. Das darf man ruhig so sagen, weil man nicht davon ausgehen kann, dass viele oder ein bedeutender der Flüchtlinge von jetzt auf gleich eine Arbeit finden. Von daher kann es in den nächsten Monaten durchaus passieren, dass die offizielle Arbeitslosenquote steigt, obwohl die Flüchtlinge in den letzten Monaten auch schon arbeitslos waren.

Die Konjunktur brummt weiter, und es ist wohl nur die Frage, wie sehr die weiterhin starke Arbeitskräftenachfrage dem Effekt der nun „eingebuchten Flüchtlinge in die Arbeitslosenzahlen“ entgegenwirkt. Vielleicht gibt es ein minimales Plus bei den Arbeitslosenzahlen, oder nur eine Stagnation?

Das DIW meldet aktuell zur Konjunkturlage:

Die deutsche Wirtschaft setzt die rasante Aufwärtsbewegung auch im dritten Quartal fort: Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) weist einen Indexstand von 106 Punkten auf. Damit liegt der Barometerstand für dieses Quartal sogar geringfügig höher als für das zweite und weiterhin deutlich über der 100-Punkte-Marke, die einen durchschnittlichen Zuwachs der deutschen Wirtschaft anzeigt. „Die deutsche Wirtschaft wächst weiter kräftig bei gut ausgelasteten Kapazitäten“, kommentiert DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.

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