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Aktuell EU verdoppelt Stahl-Zoll von 25 % auf 50 %

Zu billiger Stahl aus Asien überschwemmt Europa und macht die Betriebe kaputt. Jetzt verdoppelt die EU den Zoll von 25 % auf 50 %.

Stahlproduktion
Foto: like.creative-Freepik.com

Wie immer sehr langsam und behäbig, aber wenigstens besser als gar nichts? Vor wenigen Minuten hat die EU-Kommission verkündet, dass der Stahl-Zoll für Einfuhren in die EU auf 50 % verdoppelt werden soll.

Die EU-Kommission hat einen Vorschlag zum Schutz des Stahlsektors der EU vor unlauteren Auswirkungen globaler Überkapazitäten vorgelegt, ein entscheidender Schritt zur Gewährleistung der langfristigen Rentabilität einer strategisch wichtigen Industrie, so die aktuelle Meldung. In Erfüllung der im EU-Aktionsplan für Stahl und Metall festgelegten Verpflichtungen erhält der Vorschlag demnach den Grundsatz des offenen Handels aufrecht und stärkt die Zusammenarbeit mit globalen Partnern bei der Bekämpfung von Überkapazitäten.

Daz verkündet man folgende Maßnahmen: Begrenzung der zollfreien Einfuhrmengen auf 18,3 Mio. Tonnen pro Jahr (eine Verringerung um 47 % gegenüber den Stahlkontingenten 2024). Verdoppelung des Nichtquotenzollsatzes auf 50 % (gegenüber 25 % im Rahmen der Schutzmaßnahme). Stärkung der Rückverfolgbarkeit der Stahlmärkte durch Einführung einer Schmelze- und Gießen-Anforderung, um Umgehungen zu verhindern.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen erklärte: „Ein starker, dekarbonisierter Stahlsektor ist für die Wettbewerbsfähigkeit, die wirtschaftliche Sicherheit und die strategische Autonomie der Europäischen Union von entscheidender Bedeutung. Globale Überkapazitäten schaden unserer Industrie. Wir müssen jetzt handeln – ich fordere den Rat und das Parlament auf, rasch voranzukommen. Die Kommission wird weiterhin mit der Industrie zusammenarbeiten, um gute Arbeitsplätze zu schützen und zu schaffen, und mit den Mitgliedstaaten und globalen Partnern – auch auf WTO-Ebene –, um langfristige Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu finden.“

Weiter heißt es aktuell von der EU-Kommission: Der Vorschlag wird die bis Juni 2026 auslaufende Stahlschutzmaßnahme ersetzen. Er entspricht der Forderung von Arbeitnehmern, Industrie, mehreren Mitgliedstaaten, Mitgliedern des Europäischen Parlaments und Interessenträgern aus der EU, der Stahlindustrie in der EU einen starken und dauerhaften Schutz zu bieten, um Arbeitsplätze in der EU zu erhalten und den Sektor bei seinen Bemühungen um die Dekarbonisierung zu unterstützen.

Stahlüberkapazitäten sind ein globales Problem, das ein starkes, echtes und gemeinsames Handeln aller Partner erfordert. Die Kommission wird die internationale Arbeit zur Suche nach kollektiven Lösungen zur wirksamen Bekämpfung der Ursachen globaler Überkapazitäten, auch im Rahmen des Globalen Forums für Stahlüberkapazitäten, weiter vorantreiben. Mit ihrer vorgeschlagenen Maßnahme fordert die Kommission gleichgesinnte Länder auf, zusammenzuarbeiten, um ihre Volkswirtschaften vor globalen Überkapazitäten zu schützen und gleichzeitig Lieferketten zu sichern und den gegenseitigen Marktzugang zu verbessern.



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5 Kommentare

  1. globale Überproduktion …

    keiner fragt warum er hier so teuer ist ….

    weitermachen wird schon …

    1. Dauerbulle
      Es wissen doch alle.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Naja- alles was aus Asien kommt wird billiger sein.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Die in der Europäische Kommission für die Industrie zuständige EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen verkennt bei ihrem obigen Gimmick, daß sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China verbessern könnten, mit der möglichen Folge, daß Air China verstärkt Boeing-Flugzeuge importiert, und im Gegenzug entsprechende Zölle gegen Airbus-Flugzeuge verhängen könnte.

  4. Je mehr ich mir das mit dem Stahl so anschaue, desto mehr frage ich mich, was sich die letzte Regierung mit dem Förderprogamm für grünen Stahl denn dabei gedacht hat, bzw. haben die überhaupt gedacht?

    Weder ist Wasserstoff für das Projekt da, noch macht es Sinn in einer Branche die ums Überleben kämpft etwas zu fördern, dass den Stahl noch teurer macht.

    Junge Junge, was für eine Idee, da musst Du erst mal drauf kommen.

    Jetzt sollen CDU seitig 20GW Leistung mit H2 Ready Gaskraftwerken gebaut werden, 40 Anlagen. Das entspricht 0,5 GW pro Anlage. Das ist also „dezentral“. Das ist irgendwie exakt das Konzept der Grünen aus 1990. Nur was sehr eigenartig ist, jetzt kritisieren die das, es würde das ereichen der Klimaziele verhindern. Damals war es notwenidige Brückentechnologie. Heute gilt sie als „vertretbar“… Was heißt das? Ist sie notwendig oder vertretbar und wenn sie nicht notwendig ist, warum ist sie dann vertretbar?

    Prüft das eigentlich auch nur ein einziger Fan?

    Alleine das Umstellen von Kohle auf Gas würde über die Hälft an CO2 einsparen. Echt jetzt? Ja!

    Aktuell haben wir immer noch 10GW Kohle am ballern. D.h., von den 20GW bleiben nach Kohleersatz noch 10GW als Reserve.

    Es gibt Kritik, 20GW sei viel zu viel…

    Bei einer Dunkelflauge über ne Woche können schnell mal 70GW fehlen. Wie können da 10GW zu viel sein?

    Um den Kreis zu schließen, sollte irgendwann mal H2 durch Überkapazitäten der EE vorhanden sein, sind dann ja schon die Kraftwerke da um ihn zu verbrauchen.

    Man sollte meinen, dass man stets das Fundament vor dem Dach baut.

    Grüner Stahl! Wo isser denn der grüne Stahl? Die Branche kann froh sein, wenn sie überlebt.

    Das Eigenartige ist, dass die Fans denen die Stange halten, obwohl ja offenbar neben der Wirtschaftstragödie auch klimatechnisch nix siginfikantes erreicht wurde. Das Stahlprojekt ist immer noch DRAFT, die Wärmepumpe ist auf Kosten der Dämmung gemacht worden. Mich würde nicht wundern, wenn in 8 Jahren (2 Legiperioden) die CO2 Bilanz von Schwarz/X deutlich besser ist, als das der Ampel mit selbst ernannten Klimarettern an Board.

    Ich hoffe die Zölle helfen unserer Stahlbranche. Thüssen Krupp hat sich heute kaum bewegt.

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