Das Währungspaar EUR/USD kämpft weiterhin mit der schwierigen Aufgabe, sich oberhalb der Marke von 1,10 durchzusetzen. Die Märkte scheinen sich mit der Tatsache abgefunden zu haben, dass die US-Notenbank Fed im Mai eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte vornehmen wird. Der jüngste Aufwärtstrend des Euro gegenüber dem Dollar stößt daher auf einigen Widerstand.
Die Aussicht auf eine weitere Zinsanhebung hat zuletzt den Dollar angetrieben. Der US-Dollar-Index (DXY) konnte eine fulminante Erholung vollziehen. Ausgehend von einem Doppeltief bei 100,84 kam es zu einem starken Aufwärtsimpuls. Das EUR/USD-Paar geriet daraufhin unter Druck. Aus Angst vor der in der kommenden Woche anstehenden geldpolitischen Entscheidung der Fed setzen Händler kurzfristig wieder auf den Dollar. Mittelfristig könnte der Euro aber seine Aufwertung gegenüber dem Dollar fortsetzen. Die US-Notenbank dürfte nämlich einer Zinspause inzwischen deutlicher näher sein als die EZB.
Die EZB und insbesondere ihre Präsidentin Christine Lagarde haben immer wieder betont, dass man mit dem Zinserhöhungszyklus noch lange nicht am Ende sei, dies wurde am Wochenende auch nochmal von Pierre Wunsch bestätigt. Gegenüber der Financial Times erklärte Wunsch, dass die EZB zuerst auf einen Rückgang des Lohnwachstums und der Kerninflation warten müsse, ehe sie eine Pause einlegen kann.
Euro: Frische Wirtschafts- und Inflationsdaten
Frische Konjunkturdaten in den kommenden Tagen dürften sich auf den Kurs des EUR/USD auswirken. Am Freitag steht in den USA die Kernrate der privaten Konsumausgaben (PCE) auf der Agenda. Die Daten dürften von großer Bedeutung sein, da sie weitere Hinweise auf die Inflationsentwicklung geben. Analysten erwarten für März einen Preisanstieg von 4,5% zum Vorjahresmonat, zuvor lag die Rate bei 4,6%. Am selben Tag erscheint ebenfalls die deutsche Inflationsrate und könnte für Kursschwankungen beim EUR/USD-Paar sorgen.
Tags zuvor stehen außerdem die Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Mittelpunkt des Interesses. Es wird erwartet, dass sich das annualisierte BIP (Q1) von den zuvor veröffentlichten 2,6 % auf 2,0 % verlangsamen wird. Dies wäre ein Indiz dafür, dass sich der Straffungskurs der Fed immer sichtbarer auf die Wirtschaft auswirkt. Die Verlangsamung der US-Wirtschaft könnte auf die höheren Zinssätze der Fed zurückzuführen sein.
EUR/USD: Range im Bereich der 1,10-USD-Hürde
Aus technischer Sicht befindet sich EUR/USD weiterhin in einem übergeordneten Aufwärtstrend und handelt in einer Art aufsteigendem Kanal. Doch der Bereich knapp über der Marke von 1,10 hat sich zuletzt als hartnäckig erwiesen. Trotz zweier Ausbruchsversuche am 13. und 24. April und Tagesschlusskursen über dem Verlaufshoch vom 2. Februar (1,10326), hatten die EUR/USD-Bullen Mühe den Kurs über 1,10 zu halten. Dabei hat sich zuletzt ein Doppelhoch bei 1,1067 und 1,1075 ausgebildet. Diese mahnt zwar etwas zur Vorsicht, doch das aktuelle Kursgeschehen deutet darauf hin, dass es einem weiteren Versuch kommen könnte, das Doppelhoch bei 1,1067/1,1075 anzupeilen.
Aber erst ein Tageskerzenschluss darüber, dürfte eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bestätigen. Der nächste wichtige Widerstandsbereich folgt dann bei 1,1120/1,1140.
Sollte das Doppelhoch jedoch halten, könnte es zu Abgaben in Richtung 1,0929 und 1,0900 kommen. Dafür müsste der EUR/USD-Kurs zuerst die untere Trendlinie durchbrechen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass sich in der Spanne zwischen 1,0900 und 1,10750 eine Seitwärtsrange etabliert. Erst die Fed-Sitzung Anfang Mai könnte schließlich den entscheidenden Richtungsimpuls liefern.
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