Nach dem Fed-Entscheid konnte der Euro gegenüber dem US-Dollar (EUR/USD) zunächst bis auf 1,10 USD ansteigen. Doch einen Tag später, im Zuge der EZB-Zinsentscheidung, begann letztlich eine Korrektur. Diese beschleunigte sich sogar noch, als am Freitag ein starker US-Arbeitsmarktbericht die Märkte auf dem falschen Fuß erwischte. Das beliebte Währungspaar hat den starken Rücksetzer der plötzlich aufkommenden Dollarstärke zu verdanken.
Der Dollar-Index (DXY), der als Benchmark für die Messung des relativen Werts des US-Dollars zum Korb ausländischer Währungen dient, sprang zum Ende der Vorwoche von einer Unterstützung nach oben und belastete schließlich das EUR/USD-Paar. Damit legt die dynamisch Euro-Rally eine Pause ein, die seit dem 4. November zeitweise über 13 % gestiegen war.
Starker Dollar belastet den Euro
Die Korrektur im EUR/USD-Paar gewann zuletzt an Momentum und durchbrach sogar die markante Unterstützung bei 1,078 USD. Erst an der 50-Tage-Linie bei 1,0694 fand der Kurs am heutigen Vormittag Halt. Genau an dieser Stelle liegt zudem das 61,8% Retracement des letzten Aufwärtsimpulses ausgehend vom 6. Januar (Januar-Tief: 1,0484). Der Bereich ist nun extrem wichtig, da in der Zone zwischen 1,0694 und 1,0780 die nächste große Richtungsentscheidung fallen kann. Konjunkturseitig stehen kaum nennenswerte Daten auf dem Terminplan, umso stärker liegt der Fokus nun auf dem technischen Handel.
EUR/USD: Stabilisierung an 50-Tage-Linie
Das zuvor stark überkaufte Terrain im RSI von über 70 wurde abgebaut, was kurzfristig auf eine Stabilisierung mit anschließendem Pullback hoffen lässt. Allerdings könnte der wiedererstarkte US-Dollar den Euro weiter unter Druck setzen. Es ist gut möglich, dass nach einer Gegenbewegung eine zweite Abwärtsbewegung (ABC-Korrektur) das Devisenpaar bis an das letzte Verlaufstief bei 1,0485 bzw. bis zum 38,2 % Retracement bei 1,0462 USD bringt. Die Shooting-Star-Kerze, die EUR/USD im Wochenchart hinterlassen hat, stützt dieses Szenario. Die Shooting-Star-Formation gilt als sogenannte bearishe Umkehrformation und deutet auf eine etwas größere Konsolidierung hin.
Nach einem Erholungsversuch ist in den kommenden Tagen und Wochen tendenziell mit einer weiteren Abwärtswelle bis in den Bereich 1,0610 bis 1,0485 USD zu rechnen. Sollte der EUR/USD-Kurs jedoch die Zone von 1,0780/0800 USD zurückerobern, könnte sich die Erholung weiter fortsetzen. Dann rücken die Marken bei 1,0840 und 1,0905 USD in den Fokus. Auch ein Anstieg bis an das Vorwochenhoch wäre möglich.
EUR/USD-Chart von TradingView
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