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EUR/USD: Euro-Erholung scheitert am Widerstand – Was jetzt?

Der Euro konnte zuletzt gegen den US-Dollar aufwerten und kletterte dabei bis an die Marke von 1,05 USD. Für das EUR/USD-Paar war an dem Widerstand aber erneut Schluss, der Ausbruch ist vorerst missglückt. Das lag vor allem daran, dass die Talfahrt im Dollar-Index, der den Greenback im Vergleich zu sechs wichtigen Konkurrenten abbildet, zunächst gestoppt wurde. Nun könnten rasant steigende Covid-Zahlen in China die Nachfrage nach dem Dollar-Hafen wieder erhöhen.

Nicht einmal die hawkishen Kommentare von EZB-Präsidentin Lagarde am gestrigen Nachmittag konnten den Rücksetzer im EUR/USD stoppen. Die EZB-Chefin warnte leise, dass die Inflation im Euroraum ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Eine weitere Kernaussage vor ihr war, dass die EZB die Zinsen so hoch wie nötig anheben wird, um die Inflation auf das mittelfristige Ziel zu senken. Sie geht davon aus, dass die Zinssätze sich immer noch in einem akkommodierenden Bereich befinden und noch einen langen Weg vor sich haben. Trotz der hawkishen Aussagen von Lagarde gab das Währungspaar weiter nach und rutschte später noch unter die wichtige Unterstützung bei 1,04 USD.

Notenbanken und Dollar-Index im Fokus

In der Zwischenzeit hat die US-Notenbank zwar ihre Bemühungen verstärkt, dem Markt zu signalisieren, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen bis ins Jahr 2023 anhebt, höher ist, als der Markt es bisher angenommen hat. Aber für die Märkte ist erstmal nur die Aussicht auf ein langsameres Tempo bei den künftigen Zinserhöhungen entscheidend. Die Signale der Fed, bereits ab der Sitzung im Dezember kleinere Zinsschritte zu vollziehen, haben die Renditen und den Dollar gedrückt, wodurch der Euro (EUR/USD) aufwerten konnte.

Das aufgehellte Umfeld für den Euro hat das Währungspaar bis an die Marke von 1,05 USD geführt. Allerdings scheiterte das EUR/USD-Paar ein zweites Mal an dem Widerstand von 1,05 und hat dabei ein Doppelhoch ausgebildet. Aus technischer Sicht befindet sich das Währungspaar nun in einer spannenden Phase – gelingt der Ausbruch oder fällt die Erholung in sich zusammen?

Die Entwicklung im Dollar-Index bleibt entscheidend für die nächste Bewegung des Paares. Der kurzfristige Trend im Dollar-Index (DXY) ist derzeit abwärtsgerichtet. Allerdings zeigt die nahe der 200-Tage-Linie gelegene Unterstützung zwischen 105,20 USD und 105,00 USD im Moment noch ihre Wirkung. Gelingt die Verteidigung, könnte sich der Dollar-Index wieder nach oben aufmachen, was den Euro unter Druck bringen würde.

EUR/USD: Etablierung einer Seitwärts-Range am Widerstand?

EUR/USD stieg zu Beginn der neuen Handelswoche um über 0,8 % und hat dabei den Widerstand bei 1,0481 getestet. Das Hoch, das vor zwei Wochen erreicht wurde, hat das Paar zwar leicht überboten und dabei eine RSI-Divergenz ausgebildet, letztendlich fiel der Kurs aber zurück und ein Doppelhoch markiert. Erst bei einem nachhaltigen Anstieg über die 200-Tage-Linie (1,0382 USD) und einem Anstieg über die Hochpunkte bei 1,0481 rücken die nächsten großen Kursziele bei 1,0605/0615 und 1,0770 in den Fokus.

Nachdem die Bullen an der wichtigen Hürde gescheitert waren, hat sich der Rücklauf bis an die Unterstützung bei 1,0340 ausgeweitet. Fällt der EUR/USD unter das gestrige Tief bei 1,0333, so könnte der Kurs auf das Tief vom 21. November bei 1,0222 fallen bzw. das Tor in Richtung der markanten Unterstützung bei 1.0181 öffnen. Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass sich eine Seitwärts-Range zwischen 1,0426 und 1,0181 USD ausbildet. Nach einer Phase der Seitwärts-Konsolidierung entscheidet sich dann an den genannten Marken die weitere Richtung.

Euro vs. Dollar (EURUSD) - Doppelhoch am Widerstand - Konsolidierung

EUR/USD-Chart von TradingView

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