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Nächster Absturz EUR/USD: Noch kein Ende des Euro-Absturzes in Sicht

EUR/USD: Noch keine Ende des Euro-Absturzes in Sicht

Während der Dollarindex auf ein 20-Jahreshoch klettert, bleibt der Euro gegenüber dem Dollar (EUR/USD) weiterhin unter Druck. Der dritte große Zinsschritt von 75 Basispunkten in Folge sowie falkenhafte Aussagen von Fed-Chef Powell haben den Dollarindex letztlich auf den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren gebracht. Seit Jahresbeginn ist der Greenback damit um mehr als 17 Prozent angestiegen. Andere Währungen, wie beispielsweise der Euro oder der japanische Yen werten dagegen weiter ab.

Nachdem das Währungspaar EUR/USD unter die Parität gefallen war, hat sich der Abwärtstrend nochmal beschleunigt. Dazu beigetragen hat zuletzt auch die Teilmobilmachung Russlands im Ukraine-Krieg. Angesichts der vielen Belastungsfaktoren fliehen Anleger in den „sicheren Hafen“. Kurze Zwischenerholungen im EUR/USD wurden immer wieder abverkauft. Tiefere Hoch- und tiefere Tiefpunkte sprechen für einen intakten Abwärtstrend, der inzwischen die Marke von 0,974 USD erreicht hat.

Dollarindex klettert auf 20-Jahreshoch - Euro schwächelt

Euro: Eine zaghafte EZB und die schwierige Konjunkturlage belasten

Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Die Europäische Zentralbank hat zwar auch einen Zinserhöhungszyklus begonnen, lieg aber noch meilenweit hinter der Kurve. Die US-Notenbank ist der EZB ein gutes Stück voraus. Während der Leitzins in Europa nach zwei Zinsschritten aktuell bei gerade einmal 1,25 % liegt, steht der Leitzins in den USS mit dem Zinsentscheid von Mittwoch bereits bei 3,25 %. Die Fed hat zudem durchblicken lassen, dass die Zinsen in diesem Jahr noch auf 4,50 % ansteigen könnten. Dies erhöht den Gegenwind für den Euro gegenüber dem US-Dollar.

Die am Sonntag in Italien stattfindende Parlamentswahl dürfte den Euro zusätzlich unter Druck bringen. Sehen wir einen politischen Rechtsruck in Italien besteht die Gefahr, dass eine rechte Regierung Instabilität in den Euroraum bringt. Für den Euro wäre ein derartiger Wahlausgang eine Belastung. Darüber hinaus ist die schwierige Konjunkturlage in der Eurozone, die sich durch die Energiekrise verschlimmert, ein weiterer Belastungsfaktor. Daher stehen viele Marktteilnehmer dem Euro gegenüber dem Dollar skeptisch gegenüber.

EUR/USD: Deutlich unter der Parität – wie geht es weiter?

Mit dem Rutsch unter 0,9876 Dollar hat das Währungspaar ein neues Verkaufssignal mit dem Kursziel 0,9730 USD ausgelöst, dass am Vormittag nur knapp verfehlt wurde. Im Bereich von 0,9700 USD befindet sich jedoch eine starke technische Unterstützung aus dem Monatschart, die zumindest den Ausverkauf kurzfristig stoppen kann. Darunter folgt eine weiter bei 0,9621 USD. Mit Long-Engagements sollte man sich dennoch erstmal zurückhalten, bis es zu einer klaren Stabilisierung kommt. Leichte Erholungstendenzen ergeben sich über 0,9890. Damit sich die technische Lage weiter aufhellt, sollt der EUR/USD über 1,048 ansteigen und anschließend die Trendlinie nach oben durchbrechen.

Euro vs US-Dollar (EUR/USD) im Abwärtstrend

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2 Kommentare

  1. Der Wechselkurs zeigt, dass man sich auf die EZB verlassen kann.

    Man kann sich darauf verlassen, dass die EZB nämlich Handlungseingeschränkt ist.

    Ein schwächer Euro ist ja eigentlich ein Segen für eine starke Exportnation wie Deutschland.
    Wobei auch nur dann, wenn es denn eine entsprechende Nachfrage gibt 😉

  2. oder wenn man produzieren was Deutschland nicht mehr kann wenn es so weiter geht….

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