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Charttechnisch wichtige Zone bei 1,07 USD EUR/USD Stabilisierung – Die Chance für die Bullen

EUR/USD: Stabilisierungsversuch an der 1,07er Marke

Der Euro wertete in den vergangenen Wochen gegenüber dem Dollar deutlich ab, nachdem er Anfang Mai noch auf knapp 1,10 USD angestiegen war. Für das beliebte EUR/USD-Paar ging es genau vor einer Woche bis auf 1,0635 Dollar abwärts. Doch nun scheint sich der Kurs zu an der Marke von 1,07 USD zu stabilisieren. Die Gemeinschaftswährung Euro notierte am Vormittag bei 1,0694 US-Dollar, nachdem sie am Freitag noch deutlich über 1,07 Dollar notiert hatte. EUR/USD profitiert derzeit von einer Konsolidierung im Dollar-Index. Der vierwöchige Anstieg im DXY legt derzeit eine Pause ein.

Trotz der beharrlichen Bekundungen der EZB, die Zinsen weiter anzuheben, setzte sich die Euro-Schwäche fort, und das, obwohl die große Mehrheit der Markteilnehmer mit einer Zinspause der Fed im Juni rechnet. Bei einer Anhörung vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments in Brüssel vor zwei Tagen bekräftigte die EZB-Präsidentin erneut, dass die Zentralbank ihren Zinskurs fortführen wird. Sie sagte, dass der Druck der Inflation nach wie vor zu groß sei, weshalb die Zinsen weiter steigen müssten. Doch trotz all der falkenhaften Aussagen von Lagarde und anderen EZB-Mitgliedern, hielt der Abwärtstrend im EUR/USD an. Die relevanten Impusle für das Währungspaar stehen jedoch erst in der kommenden Woche an, wenn die Fed und EZB ihre Zinsentscheidung verkünden.

Gründe für die Euro-Schwäche

Zwei Faktoren könnten die Gründe für die anhaltende Euro-Schwäche sein: Die gesunkene Inflationserwartung in der Eurozone sowie die schwache Wirtschaft, vor allem in Deutschland. Die Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum sind zuletzt schwächer als in den USA ausgefallen. Zudem ist Deutschland nun offiziell in einer Rezession angekommen.

Darüber hinaus hat die Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone im April deutlich nachgelassen, wie eine Umfrage der EZB zeigte. Das dürfte daran liegen, dass sich der Preisdruck zuletzt abgeschwächt hat, im Mai ging die Teuerungsrate auf 6,1 Prozent zurück. Die Umfrage könnte dafür sprechen, dass die EZB entgegen ihren Ankündigungen den Zinszyklus bald pausiert. Analysten rechnen derzeit mit noch zwei weiteren Zinserhöhungen im Juni und Juli in Höhe von jeweils 25 Basispunkten. Da der Markt eine weitere Anhebung der Fed im Juli nicht ausschließt, bleibt das Devisenpaar EUR/USD unter Druck. Denn wenn man unterstellt, dass die EZB die Zinsen noch mehrfach anhebt, so müsste der Euro gegen den Dollar eigentlich weiter aufwerten.

EUR/USD: Stabilisierung an der 1,07-Dollar-Marke

Der kurzfristige Trend ist weiterhin abwärtsgerichtet. Doch an der 200-Tage-Linie, aktuell bei 1,0700, sehen wir einen Stabilisierungsversuch. EUR/USD war zuvor fast punktgenau an das 78,6% Retracement bei 1,0640 abgetaucht. Den letzten charttechnischen Strohhalm haben die Bullen jedoch ergriffen und den Kurs wieder nach oben gepusht. An der SMA200 könnte nun eine Richtungsentscheidung anstehen. Sollte EUR/USD nachhaltig darüber ansteigen, so wären Erholungen bis 1,0761 wahrscheinlich. Der Trend würde sich aber erst umkehren, wenn das lokale Hoch bei 1,0778 überwunden wird.

Halten die jüngst markierten Tagestiefs bei 1,0668 und das Vorwochentief bei 1,0636 Dollar, könnten wir eine Erholung sehen. Bei einem Sturz darunter würde die markante horizontale Unterstützung bei 1,0535 in den Fokus rücken.

EUR/USD: Euro-Stabilisierung an der 200-Tage-Linie bei 1,07 US-Dollar - EZB hawkish
EUR/USD: Stabilisierung an der 200-Tage-Linie bei 1,07 US-Dollar

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