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Euro gegen Dollar: Kommt jetzt die Flucht aus dem US-Dollar?

Es ist schon sehr interessant zu beobachten, was gerade beim Euro gegen den US-Dollar passiert! Die Gemeinschaftswährung hat in den letzten Wochen kräftig verloren – viele Experten haben die europäische Leitwährung schon gänzlich abgeschrieben. Der Kurs ist innerhalb kurzer Zeit über 300 Punkte gefallen. Es gab sogar Stimmen, die EUR/USD schon bei der Parität gesehen haben. Zugegeben, der Euro musste im Februar Federn lassen und es sah zeitweise schon ziemlich düster aus. Doch der bekannte Börsenspruch „tot gesagte leben länger“ hat sich erneut bestätigt.

Es ist auch am Forex-Markt so, dass wenn alle nur noch von der Short-Richtung und fallenden Kursen sprechen, ist es an der Zeit, eine Long-Order zu platzieren. Die Professionals wissen das natürlich und positionieren sich dementsprechend. Es war in den letzten 8 Tagen deutlich sichtbar. Seitdem der Kurs die signifikante Unterstützung bei 1,0781 halten konnte, geht es für den Euro nur noch aufwärts.

Warum der Euro wieder steigt? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Natürlich kann man von den Zinsunterschieden zwischen USA und der Eurozone sprechen und davon, dass in Amerika die Zinsen demnächst wahrscheinlich wieder gesenkt werden. Man kann auch darüber sprechen, dass das Coronavirus in den USA noch nicht ausgebrochen ist oder darüber, dass die US-Wirtschaftsdaten momentan nicht mehr so stark ausfallen.

Eines ist sicher: Momentan fließt einiges an Kapital aus Asien und den USA wieder in den Euroraum zurück, da die  Verkaufswelle an den Aktienmärkten zu Rückflüssen in die Gemeinschaftswährung führen. Für mich ist das – davon abgesehen – jedoch ach eine ganz natürliche technische Reaktion, die der Euro gegen den US-Dollar aktuell erfährt. An den Finanzmärkten geht es nie nur in eine Richtung. Wenn sich der Markt im Extrembereich befindet und die Ausschläge übertrieben ausfallen, dann ist es ganz normal und natürlich, dass es zu einer Korrektur kommen muss. Nicht nur der Mensch, sondern auch der Markt sucht immer wieder nach Harmonie. Das ist ein Naturgesetz. Das hat schon der berühmte Fibonacci im Mittelalter festgestellt. Und da es so ist, benutzt man bis heute sein Werkzeug (Fibonacci-Tools) um die weltweiten Finanzmärkte zu analysieren. Insgesamt wird es wahrscheinlich eine Kombination der verschiedenen Faktoren sein, die den Euro momentan wieder stärkt.

Ist es schon die Trendwende beim Euro?

Aktuell (Freitagmorgen) hat der Euro vs den US-Dollar den wichtigen Widerstand bei ca. 1,1004 durchbrochen. Wenn man den mittelfristigen 4-Stunden-Chart (siehe unten) betrachtet, kann man sich langsam die Frage stellen, ob es sich beim Euro gegen den US-Dollar noch um einen Rebound handelt – oder ob der Major schon einen neuen Long-Trend ausbildet. Eine Antwort auf diese Frage werden wir vermutlich erst nächste Woche endgültig bekommen.

Wie immer vor dem Wochenabschluss, werden viele Händler heute ihre Long-Positionen glattstellen, um mit einer positiven Performance ins Wochenende zu gehen. Das kann dafür sorgen, dass der Euro am heutigen Tag wieder etwas schwächerwird. EUR/USD ist in den letzten zwei Tagen immerhin um mehr als 150 Pips gestiegen. Jetzt wird die Luft auf der Oberseite im kurzfristigen Bereich auch wieder dünner werden, da die Indikatoren schon überkauft sind. Auf diesem Niveau heute die Long-Seite zu handeln, wird eher mit höherem Risiko verbunden sein. Wer also auf den Ausbruch über die 1,1000 spekuliert hat, sollte auf jeden Fall mit einem engen Stop-Loss arbeiten..

Der Euro hat zum dollar zuletzt stark zugelegt

 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Der Dollar verliert zum Euro - ein neuer Trend?



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