Devisen

Niedrigster Stand seit November 2022 Euro im Absturz-Modus – „auf Parität bei 5 % US-Rendite“

Der Euro stürzt immer weiter ab, die Parität zum Dollar rückt immer näher. Experten blicken aktuell auf vermutlich weiter fallende Kurse.

Euro-Kurs gegen Dollar auf einem Display. Foto: Kerem Uzel/Bloomberg

Noch im September 2024 bei 1,12, so sahen wir gestern im Wechselkurs von Euro gegen US-Dollar ein Tief von 1,0186. Ach wenn wir aktuell Kurse von 1,0255 sehen: Der Abwärtstrend im großen Bild ist massiv, und die Parität zum Dollar rückt näher! Die US-Konjunktur ist stark, was letzten Freitag durch mehr als robuste US-Arbeitsmarktdaten untermauert wurde. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinssenkungen in den USA deutlich. Gleichzeitig schwächelt die Eurozonen-Konjunktur, und die EZB steht 2025 vor einer weiteren Welle von Zinssenkungen.

 

Experte: „Euro muss noch viel weiter fallen“

Robin Brooks, vormals Chef-Devisenstratege bei Goldman Sachs und jetzt beim BrookingsInstitute tätig, schreibt heute: „Der Euro ist auf den niedrigsten Stand seit November ’22 gefallen. Der Euro hätte niemals über die Parität steigen dürfen, ein Anstieg, der aufgrund eines sehr unklugen EZB-Anhebungszyklus stattfand, der mit der Straffung der Fed einherging. Die Märkte erkennen jetzt, dass diese Erhöhungen ein Fehler waren. Der Euro muss noch viel weiter fallen“.

State Street: Euro wird auf Parität fallen bei 5 % US-Rendite

Steigende Anleiherenditen in den USA werden den Druck auf den Euro verstärken und einen Rückgang auf die Parität zum Dollar auslösen, so sagt es laut Bloomberg State Street Global Advisors. Der Anstieg des Dollar auf ein mehr als zweijähriges Hoch erfolgte im Gleichschritt mit dem Anstieg der Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen, die nach Einschätzung von Aaron Hurd, Portfoliomanager bei State Street Global Advisors, von aktuell 4,8 % auf 5 % steigen dürfte. Obwohl Hurd ein langfristiger Dollar-Bär ist, hat er den jüngsten Anstieg der US-Währung richtig vorhergesagt und im vierten Quartal des vergangenen Jahres eine taktische Long-Position eröffnet.

„Euro/Dollar könnte die Parität durchbrechen und vielleicht sogar etwas darunter fallen“, wenn die Rendite der Staatsanleihen 5 % erreicht, so Hurd. Er fügte hinzu, dass ein weiterer Rückgang in Richtung 0,95 für den Euro einen neuen Antrieb erfordern würde, einschließlich weiterer Klarheit über die Aussichten für US-Zölle. Hurds Prognose reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Aussagen über einen Anstieg der 10-jährigen Rendite auf 5 % und einem Erreichen der Parität zwischen Euro und Dollar, da die Zollvorschläge des neuen US-Präsidenten Donald Trump die Federal Reserve mit weiteren Zinssenkungen zurückhalten.

Der Marktkonsens geht nach wie vor davon aus, dass der Euro bis zum Jahr 2025 über 1,03 Dollar bleiben wird, und nur zwei von 52 von Bloomberg befragten Analysten gehen davon aus, dass die US-Renditen bis Ende des Jahres 5 % erreichen werden. Dennoch deuten die Bewegungen auf dem Optionsmarkt darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit wächst, dass die 10-jährige Rendite 5 % erreichen könnte. Das letzte Mal, dass die 10-jährige Rendite über einen längeren Zeitraum über 5 % lag, war im Jahr 2007, im Vorfeld der weltweiten Finanzkrise.

Chart vergleicht Verlauf des Euro gegen Dollar mit US-Anleiherenditen

FMW/Bloomberg

Empfänger: Know How Pool GmbH
Verwendungszweck: Unterstützung
IBAN: DE58 2135 2240 0179 2561 77


Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage

Exit mobile version
Place this code at the end of your tag:
Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

67,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.