Von Markus Fugmann
Es gibt zwei Lager: die einen sagen, ein Grexit sei zu verkraften – die anderen, der Euro würde ohne den Belastungsfaktor Griechenland sofort aufwerten. Letzteres scheint erst einmal logisch gedacht: der Eurozone in ihrer Gesamtheit würde es natürlich etwas besser gehen als ohne Griechenland. Viele Banken ließen daher verluten, sie würden sofort den Euro kaufen, wenn Griechenland aus der Eurozone ausscheiden würde.
Aber das ist wohl zu kurz gedacht: auf den zweiten Blick würde sich viele fragen, wie das Gesamtkonstrukt Eurozone überlebensfähig ist, wenn nach Griechenland dann vielleicht Portugal oder ein anderes Land der Euro-Peripherie folgen würde. Mit anderen Worten: die Unsicherheit über die Zukunft der Eurozone würde massiv steigen – und diese Unsicherheit würde den Euro stark belasten. Sehr wahrscheinlich ist, dass ein Grexit einen Tsunami an den Finanzmärkten auslösen würde: keiner weiß, wer wo welche Verluste hat – also das klassische Lehman-Phänomen.
Das hat nun auch die erste Großbank erkannt: die Researchabteilung von Morgan Stanley FX geht daher davon aus, dass der Euro im Falle eines Grexit auf 0,90 zum Dollar fallen würde. Wir halten das noch fast für optimistisch..
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