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Euro-Stärke bald vorbei?

Warum ist der Euro so stark – und das trotz der Möglichkeit, dass die EZB im März ihre Geldpolitik noch weiter lockern könnte? Einer der wesentlichen Treiber der Euro-Stärke war der Versuch europäischer Banken, ihre Bilanzen zu verkleinern – statt im Ausland zu expandieren. Das führte zu geringerer Dollar-Nachfrage, zumal europäische Banken das von der EZB geliehen Geld inzwischen überwiegend zurück gezahlt haben.

Derzeit ist es für Europas Banken so günstig wie seit Januar 2008 nicht mehr, Euro-Dollar-Swaps zu erwerben – aufgrund der geringen Nachfrage sind die Preise dementsprechend günstig. Das war in der Finanzkrise ganz anders: damals waren Europas Banken auf der Jagd nach Dollars, um ihre internationalen Verbindlichkeiten bedienen zu können. Folge war ein Anstieg des Dollars, die Kosten für Euro-Dollar-Swaps entsprechend hoch.

Mit der Verkleinerung der Bankbilanzen – von der Politik gewollt und forciert – kommt eine Prozess des Deleveraging langsam an sein Ende. So schrumpften die Bilanzen der größten europäischen Banken zwischen dem 3.Quartal 2012 und dem 3.Quartal 2013 um durchschnittlich 11%. Der Spielraum für weitere Bilanz-Konsolidierungen aber wird nun immer kleiner – und damit entfällt ein wichtiger Treiber für die Euro-Stärke.

Es dürfte nun mehr und mehr die Unterschiede im Wachstum zwischen Europa und den USA ins Blickfeld geraten. Fundamental spricht ohnehin alles für den Dollar: währen die Fed auf die Bremse tritt, wird die EZB wohl ihre Geldpolitik weiter lockern. Das mangelnde Wachstum in Europa äußert sich nicht zuletzt in deflationären Tendenzen – so fielen heute die Verbraucherpreise in der Eurozone im Vergleich zum Vormonat um 1,1%. Das war zwar so erwartet worden, zeigt aber die inhärente ökonomische Schwäche der Eurozone. Es ist daher davon auszugehen, dass das Jahr 2014 eine Wendejahr werden wird: zugunsten des Dollars..



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