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Euro steigt – Gerücht, EZB werde Zinsen um 0,5% anheben

Euro EZB und die Zinsen

Der Euro steigt deutlich über die Marke von 1,02 nach einem Insider-Bericht, wonach die EZB in dieser Woche vielleicht doch die Zinsen um 0,5% statt nur um 0,25% anheben werde:

EZB durch Fed unter Druck, Euro immer schwächer

Bisher hatten die Märkte erwartet, dass die EZB am Donnerstag die Zinsen lediglich um 0,25% anheben werde. Die hohe Inflation und die deutlich aggressivere Geldpolitik der US-Notenbank Fed brachten jedoch die EZB zunehmend unter „Zins-Druck“ – nicht zuletzt dadurch rutschte der Euro immer weiter ab und war zwischenzeitlich sogar unter die Parität gefallen (tiefster Stand seit dem Jahr 2002).

Devisen-Händler berichteten hinter vorgehaltener Hand, dass offenkundig Stützungs-Käufe ein weiteres Absacken des Euro unter die Parität verhindern sollte, weil der Fall unter die symbolisch wichtige Marke der Parität viele Schlagzeilen nach sich zog. Medien wir der „Spiegel“ sahen sich etwa angesichts der Euro-Schwäche veranlaßt, unberechtigterweise den schwarzen Peter den vermeintlich bösen Spekulanten zuzuschieben und bezeichneten die Entwicklungen am Devisenmarkt als „skandalös“ (siehe hierzu unseren Artikel „Absturz des Euro: wirklich nur „scheinschwach“, wie „Spiegel“ meint?“).

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EZB passiv – und jetzt unter Handlungsdruck

Die EZB hat angesichts der hohen Inflation sowie der in den extrem hohen Erzeugerpreisen (+36,3%!) sichtbaren Pipeline-Inflation in der Eurozone immer größere Probleeme, ihre Passivität in Sachen Zins-Anhebungen zu rechtfertigen. Seit Juli 2021 haben 75 Notenbanken die Zinsen um inzwischen durchschnittlich 1,75% angehoben – aber in der Eurozone liegen die Zinsen nach wie vor bei 0%, die Einlagezinsen sogar bei -0,5%. Würde die EZB am Donnerstag die Zinsen lediglich um 0,25% anheben, würden die Einlagezinsen zwar auf -0,25% „steigen“, aber eben nach wie vor mit -0,25% negativ bleiben. Die Fed dürfte in der nächsten Woche die Zinsen um mindestens 0,75% auf dann 2,5% anheben – da kann die EZB als zweitwichtigste Notenbank der Welt nicht zu weit hinterher hinken.

Charttechnisch beginnt sich die Lage für den Euro (zum Dollar) inzwischen etwas aufzuhellen – allerdings ist der übergeordnete Abwärtstrend nach wie vor intakt. Dazu handelt die Gemeinschaftswährung noch weit unter den wichtigsten gleitenden Durchschnitten:

Euro EZB Zinsen

Chart: Forexlive



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