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Euro-Einbruch: Die Gründe Euro stürzt ab: Geldpolitik der EZB und Fed als Schlüsselfaktor

Euro stürzt ab: Geldpolitik der EZB und Fed als Schlüsselfaktor
Euro-Banknoten. Foto: Bloomberg

Die Talfahrt des Euro scheint kein Ende zu nehmen. Während der EZB-Rat darüber debattiert, ob die Zentralbank im Dezember eine kleine oder große Zinssenkung vornehmen wird, ist der Euro auf dem besten Weg, den längsten Wochenverlust gegenüber dem Dollar seit acht Monaten zu verzeichnen. Zuletzt setzten die Marktteilnehmer verstärkt auf eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Dezember um einen halben Prozentpunkt. Dies ist auch auf die anhaltende Konjunkturschwäche im Euroraum zurückzuführen. Die jüngsten Konjunkturdaten haben bestätigt, dass die Wirtschaft bestenfalls stagniert. Gleichzeitig sind die Chancen auf eine weitere Zinssenkung der Fed um einen halben Prozentpunkt gesunken, was den Euro gegenüber dem Dollar unter Druck setzt.

Euro-Einbruch: Die Gründe

Die Gemeinschaftswährung steht vor der vierten Verlustwoche in Folge, so viel wie zuletzt im Februar. In den vergangenen Tagen war der Euro gegenüber dem starken US-Dollar zeitweise bis auf 1,076 Dollar abgestürzt. Aktuell notiert das Währungspaar wieder über der viel beachteten Marke von 1,08 USD.

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Die Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche in der Eurozone erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB die Zinsen stärker senkt, während die US-Notenbank Fed das Tempo ihrer Zinssenkungen verlangsamen könnte, da sich die Konjunktur und der Arbeitsmarkt zuletzt als robust erwiesen haben.

Auch die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen belasten den Euro ebenfalls, da das Risiko besteht, dass Donald Trump gewinnt und hohe Handelszölle gegen europäische Länder verhängt. Ein solches Szenario würde dem Dollar, der bereits seinen besten Monat seit zwei Jahren erlebt, Auftrieb geben und den Euro in Richtung Parität fallen lassen, so die Strategen von Goldman Sachs.

„Die relativen Zinssätze (Zinsunterschiede) werden für den Dollar im Vergleich zum Euro günstig sein, unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt“, sagte Michael Metcalfe, Leiter der Makrostrategie bei State Street Global Markets, in einem Interview mit Bloomberg TV. „Die relative Geldpolitik ist das, was den Ausschlag gibt, da sie den EUR/USD-Wechselkurs massgeblich beeinflusst.“

Zinskurs der Fed und EZB

Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die EZB um 50 Basispunkte bei der nächsten Sitzung im Dezember wird von den Händlern mit 40 % eingeschätzt, ein Risiko, das noch vor 10 Tagen überhaupt nicht eingepreist war. Einige EZB-Ratsmitglieder haben sich in dieser Woche falkenhaft geäußert und große Zinssenkungen um 50 Basispunkte ins Spiel gebracht. Es ist noch nicht lange her, da galt eine Zinssenkung der EZB im Dezember als so gut wie ausgeschlossen – jetzt geht es nur noch um die Frage, ob es eine große Zinssenkung (0,5%) oder eine Senkung um einen Viertelpunkt wird

Gleichzeitig sind die Chancen auf eine weitere Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt durch die Fed gesunken. Statt mit einem Jumbo-Schritt rechnen die Märkte nur noch mit zwei Senkungen um jeweils 25 Basispunkte in den kommenden Sitzungen. Dies belastet den Euro und hat in den letzten Wochen zu einer massiven Dollar-Rally geführt.

Auch die Optionsmärkte signalisieren weitere Schmerzen für den Euro. Die Nachfrage nach Absicherungen gegen einen fallenden Euro ist so hoch wie seit über drei Monaten nicht mehr und auch die Volatilität hat zugenommen. Charttechnisch deutet sich nach dem Einbruch im Bereich der 1,08er Marke eine Stabilisierung an, die zumindest kurzfristig für eine Erholung sorgen könnte. Der Dollar könnte bald seinen Höchststand erreichen, spätenstens nach der Wahl, so Bloomberg.

FMW/Bloomberg



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