Von Markus Fugmann
Der Euro höher, der Dax tiefer – dieses Muster dürfte erste einmal weiter domininieren. Aber es ist sehr wahrscheinlich nur eine technische Gegenbewegung, und kein echter Trendwechsel. Derzeit spielen die Märkte, dass mit anziehender Inflation und stärker als erwartet sich erholender Konjunktur in der Eurozone die EZB ihr QE vorzeitig einstellen könnte. Aber das ist nicht sehr wahrscheinlich: Mario Draghi hat immer wieder betont, dass die EZB nicht die Absicht hat, vor September 2016 das QE zu beenden. Zu Recht zeigt sich der Römer erstaunt, dass – kaum haben die Anleihekäufe angefangen – schon wieder spekuliert wird, dass sie bald beendet werden. Das kann und will die EZB nicht tun – sie würde „ihr Gesicht verlieren“, wenn sie es täte.
Und weil diese Annahme eines vorzeitig endenden QE nicht realistisch ist, werden sich die übergeordneten Trends bald wieder durchsetzen – also der Dax steigen, der Euro fallen. Das wird nicht sofort passieren, aber mittelfristig. Was wir derzeit erleben, ist die Konsolidierung der Übertreibung seit Januar diesen Jahres, als die EZB ihr QE beschlossen hatte: der Dax war zu steil gestiegen, der Euro zu stark gefallen. Dass beide Märkte nun zu dieser Gegenbwegung starten, ist gesund und gut – denn so hat es schlichtweg nicht weitergehen können.
Der Euro hat nun Potential bis in den Bereich 1,1480/1,15. Dann aber sollte Schluß sein mit der Gegenbewegung:
Und der Dax? Sollte irgendwo zwischen 11085 und 11050 „fertig haben“. Zu achten ist auf den Doppelboden bei 11285 – sollte der halten, wäre die Korrektur schon jetzt beendet (allerdings ist das nicht sehr wahrscheinlich):
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