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Euro vs US-Dollar: Geht die heftige Rally weiter?

Wie ich in meinem gestrigen Artikel beschrieben habe, befindet sich der Euro gegen den US-Dollar in einem neuen Aufwärtstrend. Normalerweise hätte man nach dem starken Anstieg von Freitag schon gestern mit einer Korrektur gerechnet. Normalerweise – da wir aber aktuell alles andere als „normale“ Märkte haben, verhält sich auch der Euro außergewöhnlich. Nachdem gestern am frühen Morgen die signifikante Unterstützung bei 1,1040 verteidigt werden konnte, hat EUR/USD sofort eine frische Dynamik entwickelt und der Kurs bewegte sich den ganzen Tag nur noch nach oben. Der Major marschierte ununterbrochen in Richtung Norden und erreichte am späten Nachmittag im Hoch den Widerstand bei 1,1184. Es waren also nur in der gestrigen Session über 140 pips Gewinn, seit Freitag sogar über 240 pips. Für nur zwei Handelstage, ist das eine echte Größenordnung – zumal zuvor monatelang bzw. jahrelang die Volatilität bei Euro-Dolar extrem gering gewesen war!

Wenn man den Chart betrachtet, könnte man vermuten, dass es ein ganz leichtes Spiel ist, bei einem solchen starken Aufwärtstrend große Profite zu erzielen. Aber so einfach ist es aber nicht, denn man weiß nicht, wie viel Kraft der Markt noch entwickeln wird, wenn er schon so überkauft ist und alle Indikatoren im Extrembereich liegen. Wenn man den Trend wirklich reiten will, dann kann man das nur mit großer Disziplin und einem strikten Money-Management machen. Ein Trailing- Stopp kann ebenfalls eine große Unterstützung sein.
Da wir jedoch aufgrund des Coronavirus momentan mit fundamentalen und stark emotionalen Märkten weltweit zu tun haben, ist es recht schwierig, mit der technischen Analyse zu arbeiten. Panik und Nervosität beherrschen momentan die Finanzmärkte. Was aktuell die Stärke der Gemeinschaftswährung verursacht ist vor allem der immer weiter sinkende Abstand der Staatsanleihen-Renditen: die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe fiel gestern auf ein neues Allzeittief, der Abstand zu den ohnehin weitgehend negativ rentierenden europäischen Staatsanleihen wird immer geringer. Damit entfällt ein wesentlicher Treiber der Dollar-Rally in den letzten Wochen.

Man darf nicht vergessen, dass zu der aktuellen Euro-Stärke zusätzlich die Auflösung der Carry-Trades beiträgt. Vielen Institutionellen fliegen jetzt ihre beliebten Carry-Trades um die Ohren. Diese Situation kann uns noch eine Weile begleiten und dem Euro weiter neue Kraft verleihen.

Wird sich der Aufwärtstrend beim Euro heute fortsetzen?

Diese Frage werden sich heute viele Trader stellen. Es ist aber nicht so ganz einfach, eine klare Antwort darauf zu geben. Aktuell befindet sich der Euro vs US-Dollar bei ca. 1,1114 (Dienstagmorgen). Die asiatischen Aktienmärkte, außer dem Nikkei 225, haben heute Nacht alle positiv performt.

EUR/USD bewegte sich dagegen nur seitwärts in einer Range zwischen ca. 1,1120 und 1,1150. Die nächste wichtige Entscheidung wird wahrscheinlich in der europäischen Session fallen. Sollte der Euro weiter an Stärke gewinnen und das letzte Hoch bei 1,1184 erobern, wird klar die 1,1200 „big figur“ in den Fokus rücken. So wie es aktuell aussieht, stehen die Chancen für den nächsten Move auf der Oberseite ganz gut. Ob der Euro danach noch über 1,1200 gehen wird, muss man abwarten und kurzfristig neu analysieren. Wer jedoch heute bullisch eingestellt ist, sollte mit einem engen Stopp Loss arbeiten. Wenn nämlich der Widerstand bei 1,1184 doch halten sollte, kann es zu einer schnellen und heftigen Gegenreaktion auf der Unterseite kommen. Als erstes Ziel auf der Short-Seite kann man den Bereich von 1,1102 ins Auge fassen. Sollte auch dieses Niveau brechen, kann dann der Euro weiter bis 1,1081 fallen.
Man sollte heute erneut mit einem volatilen Markt rechnen. Es werden am Vormittag wichtige Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum veröffentlicht, die man nicht vernachlässigen sollte. Der Daily Pivot Point bei EUR/USD befindet sich heute bei 1,1121.

Der Euro hat zum US-Dollar einen neuen Aufwärtstrend etabliert

 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Der Euro mit eienr massiven Aufwärtsbewegung zum US-Dollar



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