Devisen

Euro vs US-Dollar: Wo ist mehr Coronavirus-Panik?

Wie ich in meinem gestrigen Artikel zum Euro gegen den US-Dollar geschrieben habe, befindet sich die Gemeinschaftswährung seit dem letzten Freitag in einer Erholungsphase. Der Kurs ist in den letzten Handelstagen, wie erwartet, weiter angestiegen und konnte insgesamt über 100 pips wieder gut machen. In der gestrigen Session hat der Euro schon ein paar Mal versucht, die signifikante Marke von 1,0900 zu durchbrechen. Es konnte sich jedoch auf der Long-Seite nicht genug Dynamik entwickeln, um diese Hürde zu nehmen. Der Kurs bewegte sich hin und her in einer Range von ca. 40 Pips.

Am gestrigen Nachmittag wurden die US-Wirtschaftsdaten (Verkäufe neuer Häuser) veröffentlicht. Die Zahlen sind sehr positiv ausgefallen (+7,9%, erwartet wurden +3,5%). Obwohl diese Nachrichten ein wichtiger Indikator für die US-Wirtschaft sind und oft den Kursverlauf des US-Dollar beeinflussen, hat es gestern für den Euro fast keine Auswirkung gehabt. Die Bären haben zwar versucht, den Preis zu drücken, doch die Unterstützung bei 1,0850 hat gehalten. In diesem Bereich verlief auch der 120er-Moving Average, der den Euro aufgefangen hat. Als diese Marke gehalten hat, war klar: der Kurs will nach oben, der Rebound wird weitergehen. So kam es auch, die Bullen wurden wieder aktiv und der Euro konnte wieder an Stärke gewinnen.

Das Coronavirus sorgt für Panik, doch der Euro bleibt cool

In den letzten 24 Stunden wurden in Deutschland zehn neue Fälle von mit dem Coronavirus infizierten Personen diagnostiziert. Obwohl die Panik weltweit steigt und das Virus sich in Europa schnell ausbreitet, reagiert der Euro bis jetzt ganz gelassen. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat gestern offiziell mitgeteilt, dass er in Deutschland mit einer Epidemie rechnet. Merkwürdig nur, dass er diese Nachricht nur ein Tag nach dem Karneval verkündet. Absicht oder Zufall? Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, mit dieser Meldung schon letzte Woche an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber letzte Woche sah für Jens Spahn noch alles gut aus und er hatte scheinbar noch alles fest im Griff. Stattdessen breitet sich jetzt in NRW Panik aus und es werden hunderte von Karnevalbesuchern gesucht und getestet. Das Virus hat sich wahrscheinlich schon längst unter die Narren und Pappnasen gemischt und macht es sich gemütlich. Die nächsten Wochen werden es zeigen…

EUR/USD kurz vor der nächsten Entscheidung

Die aktuelle Lage beim Euro gegen den US-Dollar ist hochinteressant: Der Kurs hat es in der asiatischen Session geschafft, den wichtigen Widerstand von 1,0900 zu durchbrechen. Ob sich der Major nachhaltig auf diesem Niveau halten wird, ist die große Frage. Noch ist der Ausbruch nicht endgültig bestätigt. Der Kurs notiert jetzt (Donnerstagmorgen) bei ca. 1,0930. In der heutigen Handelssession wird die Entscheidung fallen. Sollte das Level in den nächsten Stunden verteidigt werden, werden die Bullen neue Long-Orders platzieren und der Euro vs den US-Dollar kann weiter steigen. Der Major hätte vorerst Luft bis 1,0938. Hier trifft er auf den 50% Fibonacci –Retracement, der ihn zum Anhalten zwingen wird. Sollte diese Hürde ebenfalls erobert werden, kann der Euro sogar bis 1,0957 steigen. Es empfiehlt sich in diesem Bereich, die Gewinne mitzunehmen oder mit einem Trailing-Stopp zu arbeiten.

Entscheidend ist: in Europa ist das Coronavirus schon verbreitet, in den USA noch nicht. Wenn das auch in den USA passiert, dürfte der Dollar leiden!

Sollte dagegen die 1,0900 „big figure“ wieder gebrochen werden, wird es zu einer Enttäuschung am Markt kommen und der Preis wird wieder fallen. Auf der Unterseite wartet auf EUR/USD die nächste Unterstützung bei 1,0883. Es ist der Daily Pivot Point.

Der Euro auf dem Vormarsch zum US-Dollar

 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Der Euro zum US-Dollar wieder mit steigender Tendenz



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