VW und Stellantis kämpfen mit Absatzproblemen, mit Überkapazitäten, mit anderen Herstellern die schneller und innovativer sind. Und nun steht der Kampf mit den Gewerkschaften an. Wird VW Werke schließen und sich dem Druck von Aufsichtsrat und Gewerkschaften beugen? „Europas Traditionsindustrie am Abgrund – Chaostage bei VW und Stellantis“, so betitelt Bloomberg heute einen Kommentar zur aktuellen Lage in der europäischen Autoindustrie.
Hier dazu die Aussagen im Wortlaut: Der Kampf um Kostensenkungen erreicht gleich bei zwei europäischen Autoriesen neue, hässliche Höhepunkte: Bei VW stehen Warnstreiks an, bei Stellantis geht der langjährige Chef und Ober-Kostensenker von Bord. Bei Europas größtem Autobauer VW eskalieren die Arbeitnehmervertreter jetzt den monatelangen Streit um Sparpläne: Die IG Metall hat für heute zu Warnstreiks an neun der zehn deutschen Standorte aufgerufen.
In den betroffenen Fabriken legen Werktätige zeitweise die Arbeit nieder. “Wenn nötig, wird das einer der härtesten Konflikte, den VW je gesehen hat”, erklärte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger vor Beginn der Warnstreiks. Die Arbeitnehmervertreter erhöhen damit den Druck, noch in diesem Jahr zu einer Einigung zu kommen. Beide Seiten streiten seit September über geplante Kostensenkungen, darunter Lohnkürzungen und Werksschließungen in Deutschland. Das VW-Management hält die drastischen Maßnahmen für notwendig. Der Autobauer kämpft mit einer sinkenden Nachfrage nach Elektroautos in Europa, hohen Kosten und wachsender Konkurrenz durch chinesische Autohersteller.
Arbeitnehmervertreter und Gewerkschafter bei Volkswagen wollen Werksschließungen verhindern, doch die Konzernspitze lehnte am Freitag Vorschläge der Arbeitnehmervertreter für weitergehende Einsparungen ab. Der Konzern geht nun in eine alles andere als friedliche Vorweihnachtszeit. Auch beim VW-Konkurrenten Stellantis ist von Entspannung nichts zu spüren. Dort ist CEO Carlos Tavares am Sonntag zurückgetreten — im Streit um die strategische Ausrichtung des Autobauers. Tavares’ Vertrag wäre noch bis Anfang 2026 gelaufen. Doch sein langjähriges Erfolgsrezept, die Margen des Autobauers durch die Zusammenlegung von Plattformen und den Abbau von Arbeitsplätzen zu erhöhen, ging zuletzt nicht mehr auf.
Nun steht der Vielmarkenkonzern, zu dem unter anderem Peugeot, Opel und die US-Marke Jeep gehören, vorerst ohne Führung da. Stellantis-Chairman John Elkann will im ersten Halbjahr 2025 einen Nachfolger für Tavares präsentieren. Ganz so lange dürfte der Tarifkonflikt bei VW nicht dauern. Doch die beiden wichtigsten europäischen Autobauer stecken derzeit tief in der Krise — und werden so schnell nicht wieder herauskommen.
FMW/Bloomberg
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Moin, moin,
die VW Mitarbeiter, die Sonnenkönige unter den Beschäftigten, wenn man einmal vom Öffentlichen (Nicht-)Dienst absieht.
Was haben die VW Mitarbeiter denn gedacht, wie ihre Gehälter weiter steigen sollen? Vor allem stellt sich mir die Frage, wie VW Mitarbeiter ihre Arbeit über das Jahr gesehen in Euro und Cent einordnen? Den Wert der Arbeit bestimmt nur einer und das ist nicht Berlin oder eine IG für Irgendetwas, das ist vielmehr der Absatzmarkt. Der Absatzmarkt zeigt, was die erstellten Produkte für einen Wert haben.
Auch für VW gilt, wo nichts verdient wird, da kann auch nichts oder nur weniger verteilt werden. Und eine „Dauersubventionierung“ durch Berlin funktioniert auch nicht.
Fazit: Gierige Mitarbeiter, Autofeinde und Sozialpolitiker im Aufsichtsrat, unfähige Politiker in Berlin, Bürokratie und Energiepreislichkeit und im Gegenzug dazu fähige Konkurrenten. Damit dürfte die (Auto-)Industrie in der BRD fertig sein.
Amen.