FMW-Redaktion
Gestern Abend hat das „United States Census Bureau“ eingestanden, dass die gemeldeten Bauausgaben der Amerikaner in den letzten Monaten viel niedriger ausgefallen sind als ursprünglich gemeldet. Diese „Revision“ kam, nachdem gestern die US-Bauausgaben überraschend um -0,4% gefallen waren, statt, wie in der Konsenprognose, um +0,8% zu steigen.
So heißt es auf der Webseite des „United States Cenus Bureau“ lapidar:
„In the November 2015 press release, monthly and annual estimates for private residential, total private, total residential and total construction spending for January 2005 through October 2015 have been revised to correct a processing error in the tabulation of data on private residential improvement spending“.
Ups, statistischer Fehler. Das war schon einmal im Jahr 2014 passiert, als zwischen Mai und November 2014 ebenfalls ein „statistischer Fehler“ dazu geführt hatte, dass die Verkäufe neuer Häuser in den USA viel zu hoch angegeben worden waren. Aber zurück zu den Bauausgaben der Amerikaner – so sieht die deutlich nach unten revidierte Statistik für den Zeitraum ab November 2014 nun aus:
Dabei betreffen die Revisionen der Bauausgaben die Jahre 2005 bis 2015 – also einen Zeitraum von zehn Jahren (hier die dazugehörige Exel-Statistik)! Das bedeutet faktisch, dass die Aktivität am US-Immobilienmarkt also deutlich geringer ist als zuvor gemeldet. Und das wiederum wirft einen Schatten auf den US-Konsum insgesamt. Die Wirtschaft der USA ist, das zeigt diese Abwärtsrevision einmal mehr, weniger robust als viele annehmen (vor allem die Mitglieder der Fed!). Besonders signifikant ist die Abweichung bei den Bauausgaben seit dem April 2015. Und das ist insbesondere für jene Armada an Analysten tragisch, die viel Gehirnschmalz aufgewendet hatten, um den robusten US-Immobilienmarkt zu deuten, der – wie wir nun wissen – deutlich weniger robust ist als gedacht.
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