FMw-Redaktion
Exxon´s Quartalsgewinn hat sich vom Vorjahresquartal zum abgelaufenen Quartal quasi halbiert von 8 auf 4,2 Milliarden US-Dollar. Mit 1,01 Dollar pro Aktie Gewinn lag man gut 10 Cents über den Erwartungen, und das ist entscheidender. Der Gewinn im Raffineriegeschäft hat sich auf 2 Milliarden Dollar verdoppelt und fängt damit Verluste durch den niedrigen Ölpreis etwas auf. Die Förderquellen für Öl und Gas selbst waren im 3. Quartal strukturell im Verlust.
Exxon hat die Anzahl seiner Fördergebiete gerade in den USA ausgeweitet. Die Öl-Förderung über das Fracking-Verfahren soll massiv erhöht werden. Man hat wohl gegenüber unzähligen winzigen Fracking-Buden den Vorteil, dass man als der globale Öl-Gigant so viel Liquidität und Luft hat, dass man jahrelang niedrige Ölpreise aushalten kann, auch wenn man im Verlust fördert. Das Motto könnte für Exxon lauten „der Konkurrenz die Fördergebiete abkaufen, und dann wenn in Zukunft die Preise steigen, hat man jede Menge Förderleistung vorrätig“. Die Aktie liegt kurz nach Handelsstart 1% im Minus.
Chevron spielt in der selben Liga wie Exxon, war aber anscheinend nicht so erfolgreich. Das vierte Quartal in Folge schrumpfen die Gewinne. Der Quartalsgewinn fiel von 5,6 auf 1 Milliarde Dollar. Also nicht mehr lange, und man arbeitet komplett im Verlust. Um dem vorzubauen ergreift man bei Chevron die selbe Maßnahme wie viele Konkurrenten und entlässt 6.000-7.000 Mitarbeiter.
Abgesehen davon möchte Chevron-Chef John Watson die Aktionäre auch in schlechten Zeiten glücklich machen und weiterhin kräftig Dividende zahlen. Das wird langfristig an den Cash-Reserven zehren. Auch Watson möchte wie Exxon die Produktion auf Sicht von zwei Jahren ausweiten. Eine merkwürdige Strategie, bei weltweiter Überproduktion, desaströsen Preisen und strukturellen Verlusten die Fördermenge ausbauen zu wollen, aber sei es drum. Wie auch Exxon setzt man bei Chevron vielleicht auf seine Größe, um durchhalten zu können und später noch besser dazustehen. Kurz nach Börsenstart notiert die Aktie erstaunlicherweise 0,5% im Plus – ist das vielleicht dem Entlassungs-Effekt geschuldet?
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