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EZB: Bei Prognosen zur Inflation versagt – Notenbank macht nun Klima

Warum die EZB jetzt "in Klima macht"

Inflation EZB Klima

Kaum ist die Inflation in der Eurozone bei 8,6%, schon will die EZB die Zinsen das erstemal die Zinsen um spektakuläre 0,25% anheben – am 21.Juli soll es so weit sein. Saperlott – da trauen sich die Notenbanker aber etwas!

Blicken wir einmal auf Notenbanken, die weniger unter politischer Gängelung stehen wie die EZB – etwa nach Polen: dort hat heute die polnische Notenbank die Erwartungen enttäuscht und die Zinsen heute nur um 0,5% (statt um 0,75%) auf nun 6,5% angehoben. Und das bei einer nur unwesentlich höheren Inflation in Polen als in der Eurozone. Oder etwa Ungarn, wo die Notenbank vor gut einer Woche die Zinsen um 1,85% auf nun 7,75% angehoben hat.

In zwei Ländern wurden also die Zinsen stark angehoben, deren Regierungen aus Sicht der EU doch ziemliche „Schmuddelkinder“ sind (Ungarn unter Orban) oder waren (Polen vor dem Ukraine-Krieg – inzwischen mag man in Brüssel die rechtskonservative Regierung in Warschau deutlich lieber). Dort scheinen die Notenbanken also das zu tun, was notwendig ist, um die Inflation zu bekämpfen. Die EU aber ist inzwischen so grün und so woke, dass sie sich scheinbar fürchtet, eine politisch unanbhängige Notenbank zuzulassen – anders als die Schmuddelkinder in Ostmitteleuropa. MMT (Modern Monetary Theory) ist in der Eurozone eine Art gelebte Diversität und politisch ungemein korrekt.

EZB gibt im Sitzungs-Protokoll zu, versagt zu haben

Heute nun wurde das EZB-Protokoll veröffentlicht – das so ein bißchen den Gemütszustand der Damen und Herren der EZB widergibt. Und der ist leicht angekrazt – schließlich hat man einen Stab von 1500 Mitarbeitern, die mit einer Treffsicherheit in ihren Prognosen vor allem zur Inflation so falsch liegen, dass manche schon meinen, es handele sich hierbei nicht um ökonomische Wissenschaft, sondern eher um Kunst. Man verweist dabei auf das nahe Frankfurt gelegene Kassel und seine Documenta – die könne man auf den oberen Stockwerken des EZB-Turms nämlich sehen – offenkundig seien die EZB-Mitarbeiter („staff“) daher leicht künstlerisch beeinflußt bei ihren Prognosen.

Aber die Kunst der EZB trifft leider vor allem die Mittelschicht hart – und die murrt inzwischen so ein bißchen. Also müssen die Hüter der Preisstabilität sich irgendwie rechtfertigen, erklären, was schief gelaufen ist mit den so stabil steigenden Preisen.

So gibt man im EZB-Protokoll daher etwas zerknirscht zu, dass man im Mai nun zum zehnten Mal in Folge die Entwicklung der Inflation unterschätzt habe:

„It was noted that May was the tenth month in a row in which the inflation figure had been underestimated“.

Ups. Und ja, die Inflation sei nicht nur wegen des Ukraine-Kriegs so hoch, sondern sei schon zuvor deutlich stärker gestiegen als erwartet, weil die Anstiege der Energiepreise und der Lebensmittelpreise leider doch viel länger gedauert hätten als erwartet:

„At the same time, it was argued that energy and food shocks appeared to be more persistent than previously thought and that this was not just a consequence of the war in Ukraine, because inflation had gained momentum before the outbreak of conflict. Moreover, it was pointed out that the inflation rates for services and non-energy industrial goods had also surprised on the upside and that none of the increases in core inflation every month so far this year had been anticipated“.

Dann besser Klimapolitik machen..

So viel scheint klar: würde der EZB-Apparat als Spekulant agieren, wäre die Institution spätestens nach einem Tag pleite. Aber Gott sei Dank ist die EZB kein Spekulant, sondern oberster Geldhüter mit dem Auftrag der Preisstabilität – den sie bei 8,6% Inflation bei einem Leitzins von 0,0% und einem Einlagezins von -0,5% nun wirklich großartig erfüllt.

Wer also in einem Bereich nicht ganz so erfolgreich ist, sucht sich eben andere Bereiche – abstraktere, weniger meßbare Bereiche als die verdammte Inflation (auch wenn man beim Warenkorb ein bißchen tricksen kann – die „gefühlte Inflation“ liegt nämlich viel höher). Also kümmert sich die EZB nun vor allem um das Klima, von dem man immerhin zuverlässig weiß: es wandelt sich.

Dabei zieht man sich ein erfundenes Mandat heran, das da lautet: weil der Wandel des Klimas die Finanzstabilität gefährde, müsse man auch als Notenbank mitmachen bei der Bekämpfung des Klimawandels. Wegen der Inflation und so. Klima schafft nämlich Inflation – und die müsse man ja bekämpfen. Irgendwie.

Gut, dass die Klimapolitik der EU durch die EZB nun eine tatkräftige Unterstützung hat! Wer bei den Prognosen zur Inflation versagt, probiert es dann eben mit der Klimapolitik und faßt Beschlüsse, die sich noch als, sagen wir einmal vorsichtig, „schwierig“ erweisen werden. Böse Zungen sagen ja, dass Putins Krieg nun den Finger in die Wunde einer europäischen Klimapolitik nach deutschem Muster legt, die den Winter als wenig erfreuliche Aussicht erscheinen läßt. Da kann also tatkräftige Unterstützung durch die europäische Notenbank nicht schaden. Optimisten hoffen daher, dass die warmen Wünsche von Frau Lagarde auch im Winter das Klima erwärmen und damit ertragbar machen – auch wenn uns Putin das Gas abdreht.

Und ja: wenn die EZB nun den Klimawandel angeht, dann hat das Klima sicher gar keine Lust mehr, sich zu wandeln. Daher dürften dann auch die bald kommenden Klima-Prognosen durch die EZB ähnlich falsch sein, wie die Prognosen zur Inflation. Aber das Schöne ist: das wird uns dann nicht überraschen..



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3 Kommentare

  1. Ist der EZB-Armee dann auch schon am Aufrüsten gegen eben H. Putin? Wenn alle Inflationsursachen angepackt werden sollen, wäre es gut, jetzt EZB Panzer im Einsatz zu bringen um den Krieg zu beenden. Vielleicht mit Goldfarbene Helme?
    Schon angerufen bei Rheinmetall ob da noch was geht?

  2. Die Mittelschicht murrt nur ein bisschen.
    Das ist zu wenig. Viel zu wenig, viel viel zu wenig!
    Die Mittelschicht sollte quieken.
    Denn dort sitzt das woke, grüne Zentrum mit Habeck als Jesus der übers Wasser wandelt.
    Dort sitzen die Klima-Mummies, die Montag früh mit dem dicken leeren VW-California-Bus (9 Sitze) beim Biomarkt vorfahren.
    Die Klima-Daddies, die im schicken 400-PS-Dienstwagen mit 220 über die Autobahn brettern und 200 K einschieben pro Jahr von Siemens oder BMW fürs Excelltabellen-Schrubben.
    Die Klima-klebe-Kids die sich ihr wohlstandslangweiliges Tik-Tok-Life aufpimpen mit „Aktionen“.
    Die Klima-Families, deren Flugplan im Frühjahr Malle, im Sommer USA und zu Weihnachten Malediven vorsieht.

    Es ist alles noch viel zu wenig!
    Her mit den Kündigungen, den Kürzungen an den dicken Wasserköpfen der Konzerne!
    Jeder BMW-Kunde zahlt ein Heer an Entwicklern, Ingenieuren, Controllern, PR-Leuten und sonstigen Fuzzis mit die nur CO2 produzieren und dank ihres Wohlstands uns die grüne Pest herbeiwählen.
    Her mit den Kürzungen an den Universitäten, wo überbezahlte Professoren ihren Unsinn verzapfen. Raus mit den ganzen Pseudo-Experten, Beratungsagenturen und sonstigem teurem Schmu. Wenn all diese Jobs mal wegfielen wäre die Klimareligion mit einem Mal erledigt, denn dann geht es ums Überleben.

    Solange Deutschland und Europa so viel Geld, Zeit und Diskussionsspielraum für so viel Unsinn zur Verfügung haben halte ich Gasnotstand, Inflation oder Ukrainekrieg für Kinkerlitzchen, die nicht wirklich weh tun…

  3. Selten so ein Unsinn gelesen.
    Polen und unwesentlich höhere Inflation wie die Euro-Zone?
    VI 2022 15, 6
    V 2022 13,9
    IV 2022 12,3
    III 2022 11

    Trotz der hohen Zinsen.

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