Die EZB hat gestern erneut die Zinsen gesenkt. Zum vierten Mal seit Juni sank der Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte, insgesamt von 4,0 % auf 3,0 % (hier eine Übersicht). Wie geht es weiter? Laut Aussagen aus Kreisen der EZB nach der gestrigen Verkündung zeichnet sich der Pfad für weitere Zinssenkungen ab.
Die Notenbanker der EZB gehen laut Bloomberg informierten Kreisen zufolge davon aus, dass sie die Zinsen im Januar und wahrscheinlich auch im März um einen weiteren Viertelpunkt senken werden, da sich die Inflation bei der Zielmarke von 2% stabilisiert und das Wirtschaftswachstum schwach bleibt. Eine schrittweise Lockerung der Geldpolitik sei für die EZB der am besten geeignete Weg, so sich die Konjunktur im Einklang mit den aktuellen Erwartungen entwickelt, hieß es. Im Notfall sei eine Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt eine Option. Ein solch größerer Schritt nach unten berge jedoch das Risiko, unbeabsichtigt ein Gefühl der Dringlichkeit zu vermitteln.
Entscheidungen seien indessen noch nicht gefällt worden. Dies werde bei jedem Treffen auf der Grundlage aller verfügbaren Informationen geschehen – auch über den März hinaus. Die Präferenzen könnten sich ändern, sobald mehr Klarheit über die Politik von Donald Trump besteht, nachdem er im Januar sein Amt wieder angetreten hat. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
FMW/Bloomberg
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