Es war schon starker Tobak, den der Chef europäischen Zentralbank Mario Draghi am Mittwoch von sich gab. Die Wirtschaft in Europa schwäche sich so stark ab wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Damit rückt eine Abkehr von der Nullzinspolitik in noch weitere Ferne. Auf der anderen Seite ließ er durchblicken, dass er den Banken unter die Arme greifen wolle, um diese von der Belastung der negativen Einlagezinsen stufenförmig zu entlasten.
Die Kosten für die Banken
Die Deutsche Bank lamentiert schon seit geraumer Zeit über die Kosten, die bei dieser Negativverzinsung auf die Institute lasten. Es seien 8 Milliarden Euro pro Jahr, gleichzeitig würden aber die US-Institute 40 Milliarden Dollar für ihre überschüssige Liquidität von der US Notenbank ausgewiesen bekommen. Dies sei auch ein Grund, weshalb die europäischen Institute gegenüber der amerikanischen Konkurrenz immer stärker zurückfielen.
Wer zahlt jetzt die Zeche?
Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass man versucht die europäischen Staatshaushalte mittels finanzieller Repression der Sparer zu gesunden. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Die Zinsen müssen für lange Zeit unterhalb der Inflationsrate bleiben und gleichzeitig soll ein Wachstum der EU-Staaten die relative Staatsverschuldung im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt beständig senken – in vielen Staaten ein frommer Wunsch. Der Leidtragende ist dabei der Zinssparer, dessen Einlagen nach Abzug der Inflation von Jahr zu Jahr an Wert verlieren. Der Milliardenbetrag, um den es geht, ist schon gewaltig: Für 2018 knapp 39 Milliarden €, seit 2001 ist diese Summe schon deutlich dreistellig.
Dabei erwischt es in Europa am meisten deutsche und österreichische Sparer, die zu einem geringeren Prozentsatz eigene Immobilien besitzen – im Vergleich zu den Südländern – und zudem viel mehr Kapital auf nicht verzinsten Konten halten. Deshalb kommt aus südlichen Regionen auch der geringste Protest gegen Mario Draghis Politik „gegen eine zu niedrige Inflationsrate“, wie es offiziell heißt.
Historisches Vorbild
Dass diese finanzielle Repression keine Erfindung der Neuzeit ist, zeigt ein Blick in die Historie.
Denn dieses Rezept funktionierte bereits nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Krieg hatte die Industrieländer, wie die USA oder Großbritannien, stark überschuldet. Den Regierungen und Zentralbanken gelang es aber, die Zinsen über Jahre hinweg unterhalb die Inflationsrate zu drücken. Schon in der ersten 10 Jahren nach 1945 schrumpfte etwa der Schuldenberg Amerikas von 116 auf 66 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Die US-Ökonominnen Carmen Reinhart und Belen Sbrancia haben dies in einer Studie nachgewiesen.
Die Last trug damals wie heute der so genannte „kleine Mann“
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Warum haben die deutschen und österreichischen Sparer so viel Geld auf nicht verzinsten Konten?
Es müßte sich doch inzwischen herumgesprochen haben, was Notenbanken sind und was sie derzeit machen. Steht in jedem Provinzblatt. Auch müßte sich herumgesprochen haben, was ETF‘s und was Edelmetalle sind und wozu sie dienen. Aufwachen, liebe Sparer!
Sehr geerter Columbo,es könnte auch sein das es Menschen gibt die weiter ihre alten Spar Gewohnheiten beibehalten wollen.Für diese Menschen war es und ist es unvorstellbar das ein Kerl wie dieser Draghi,in meinen Augen ein Schwerverbrecher,bestimmen kann was sie mit ihrem sauer verdientem Geld machen sollen und der sie mit Unterstützung der Politik auch noch enteignet.Ohne diesen Europa Schwachsinn es ist nicht möglich verschiedene Volkswirtschaften unter einen Hut zu bringen.Ich bin für einen Bankenrun.Der würde die ganze Sache bereinigen. Tschüß Brüssel,Tschüß Draghi.Imunität weg an den Baum mit ihm.Wem das zu Radikal ist Lebenslang nach Sibirien.
Ach@Harry, diese kleinkarierte Charaktereigenschaft, immer den anderen die Schuld zu geben!
Nicht der Draghi ist der Schwerverbrecher, sondern ich selbst handle mir und meiner Familie gegenüber verbrecherisch, wenn ich nichts Neues lerne, nicht alte Gewohnheiten über Bord werfe, keine Ideen habe, mich nicht anpasse und daher nichts aus meinem Leben mache. Dasitzen, jammern und der ganzen Welt die Schuld geben, ist zu wenig. Dann bleibt man halt ein @Hattnix und @Kriegtnix. Verdient man sich auch mit so einer Einstellung.
Jo, so isses!
Nee,so isses net!Es war vor ca.85 Jahren schon mal ein „Draghi“da,der alles bisherige über den Haufen geworfen hat!Die Neugläubigen dieses Führers,sind entweder an den diversen Fronten verreckt oder haben ein eher übles Leben vollbracht.Es ist auch heute angebracht nicht jedem neuen „Scheiss“ hinterherzulaufen.Die,wenn auch kurzfristig eher widersinnig erscheinende,Beibehaltung einer Zinssparhaltung,wird auch das tausendjährige Draghireich überleben!
@Koch. Was für ein dystopischer Vergleich! Mario Draghi mit dem Führer, fast schon beschämend. Sie hängen an ihren Sparanlagen, aber blicken Sie mal nach Japan, das könnte uns auch blühen. Ihr sinnentleerter Kommentar hilft uns jedenfalls nicht weiter.
Wenn man nicht den ganz Grossen raushängen lassen will,reicht unrealistisch statt dystopisch!Scusi,ich hätte den Draghi eher mit dem Duce vergleichen müssen.Und was uns a la Japan „blühen“ könnte,wäre auch ,falls in der Lage,noch näher zu beschreiben!
@Koch. Sie haben mich immer noch nicht verstanden. Unrealistisch ist euphemistischer Quatsch. Einen geisteskranken Rassenhasser, der einen Völkermord zu verantworten hat, mit einem gerissenen Geldpolitiker zu vergleichen, ist einfach völlig daneben. Und was Japan angeht, es gibt seit einer Generation kaum mehr Zinsen.
Kotau,Herr F1-Weltmeister.Ich ergebe mich.Ich bin sowieso kein Fan der ewig langen Kommentarauseinandersetzungen.Ausserdem halte ich nichts &nochmal nichts von Leuten,welche mit gegoogelten Begriffen wie dystopisch & euphemistisch nur so um sich werfen.Ich bewege mich leider ausdruckstechnisch einige Ligen unter Ihnen,fühle mich aber wohl dabei.Merke:Wer klar denkt,spricht und schreibt klar.